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Westfalen-Blatt: Lieferverträge nicht eingehalten: Das Land NRW soll mehr als 120 Millionen Euro Schadenersatz an den Holzkonzern Klausner aus Österreich zahlen.

Geschrieben am 28-03-2013

Bielefeld (ots) - Das Land Nordrhein-Westfalen soll mehr als 120
Millionen Euro Schadenersatz an den Holzkonzern Klausner aus
Österreich zahlen. Grund sind vertraglich zugesagte Holzlieferungen,
die aber nicht erfolgten. Das berichtet das Bielefelder
Westfalen-Blatt (Freitags-Ausgabe) unter Berufung auf das
NRW-Umweltministerium.

Die Lieferungen waren nach dem Orkan Kyrill, der im Januar 2007
die Wälder in NRW verwüstete, vereinbart worden. Nach Unstimmigkeiten
mit Klausner über Preise, Lieferpläne und Holzmengen war das Land
2009 vom Vertrag zurückgetreten. Der Holzkonzern widersprach dem
Rücktritt vom Vertrag und leitete gerichtliche Schritte ein. Nachdem
vom Oberlandesgericht Hamm mit Urteil vom 3. Dezember 2012 die
Rechtsauffassung von Klausner bestätigt wurde, reichte der
Holzkonzern am 28. Dezember 2012 beim Landgericht Münster zunächst
eine Klage über 56 Millionen Euro Schadenersatz ein, berichtet das
Westfalen-Blatt. 48 Millionen Euro beziehen sich auf die Schließung
des Sägewerks Adelebsen in Niedersachsen an der Grenze zu NRW und
acht Millionen Euro auf im Jahre 2009 ausgebliebene
Fichtenholzlieferungen. Im Februar sei die Klage auf die Jahre 2010
bis Februar 2013 erweitert worden, sagte ein Sprecher des
Landgerichtes dem Westfalen-Blatt.

Der Holzkonzern fordert nach Angaben von NRW-Umweltminister
Johannes Remmel (Grüne) die Nachlieferung von jährlich 500 000
Festmeter Fichtenholz, davon 195 000 Festmeter aus dem Staatswald und
305 000 Festmeter aus Privatwäldern. Das geht aus einem internen
Schreiben von Remmel an den Vorsitzenden des Obersten
Forstausschusses beim Umweltministerium, Dr. Philipp Freiherr
Heereman, hervor. Freiherr Heereman ist auch Vorsitzender des
Waldbauernverbandes in NRW. Bleiben die Lieferungen aus, soll das
Land weitere 68 Millionen Euro Schadenersatz leisten, berichtet das
Westfalen-Blatt.

Um noch weitere Zahlungen zu vermeiden, will Remmel in diesem Jahr
zusätzlich 195 000 Festmeter Fichtenholz im Staatsforst einschlagen
lassen. Eine Nachhaltigkeitsprüfung des Landesbetriebs Wald und Holz
hat ergeben, dass die Erhöhung des Einschlags für eine beschränkte
Zeit möglich ist, heißt es in dem Zeitungsbericht. Später soll dann
weniger Holz geschlagen werden. Zudem sollen in diesem Jahr 305 000
Festmeter sogenanntes Vermittlungsholz von privaten Waldbesitzern an
den Holzkonzern geliefert werden. Auch im Jahr 2014 soll der
Holzeinschlag erhöht werden. Der Vertrag mit Klausner läuft Ende 2014
aus.

Der normale Einschlag bei Fichtenholz beträgt in den Staatswäldern
jährlich 200 000 Festmeter Fichtenholz. Aufgrund der geplanten
Verdoppelung des Einschlags befürchtet der Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND) eine Plünderung des Staatsforstes.
»Die Naturschutzverbände werden diese Kahlschlagsorgie nicht
mitmachen«, sagte BUND-Landesvorsitzender Paul Kröfges dem
Westfalen-Blatt. Um die geplanten rabiaten Einschlagsmethoden zu
verhindern, fordert Kröfges, dass das Land dem Holzkonzern bei den
Millionenforderungen entgegen kommt. Kröfges befürchtet auch, dass
das Land private Waldbesitzer mit Geld lockt, damit die 305 000
Festmeter geliefert werden können.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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