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neues deutschland: nd-Brief zum Presseplatz-Problem beim bevorstehenden NSU-Prozess

Geschrieben am 26-03-2013

Berlin (ots) - Der Chefredakteur von »neues deutschland«, Tom
Strohschneider, hat wegen der Irritationen über die Vergabe der
Presseplätze beim bevorstehenden »NSU«-Prozess nachfolgenden Brief an
die Chefredaktionen anderer Medien adressiert:

Berlin, 26.03.2013

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Vergabe von 50 Presseplätzen beim bevorstehenden »NSU-Prozess«
hat zu etlicher Aufregung geführt, da kein türkisches / griechisches
Medium dabei berücksichtigt ist. Ich gehe davon aus, dass Sie diese
Information wie ich nachdenklich und bitter aufgenommen haben. Auch
wenn anzumerken ist, dass das Gericht sicher beanstandungslos nach
Eingangsdatum der Anmeldungen verfahren ist und alle Medien, auch
alle ausländischen, gut beraten waren, ihre Anmeldung frühzeitig dem
Gericht mitzuteilen, wird noch nach einer besser zufriedenstellenden
Lösung zu suchen sein. Wir möchten dazu eine Anregung unterbreiten,
die einem möglichen erweiterten Platzangebot seitens des Gerichts
nicht entgegenstehen soll, aber eine kollegiale Ergänzung sein
könnte.

Unsere Tageszeitung »neues deutschland« gehört zu jenen, die bei
den 50 verfügbaren Presseplätzen berücksichtigt wurde. Das Gericht
hat in seiner Information an unseren Korrespondenten mitgeteilt, dass
es »zusätzlich zu den Akkreditierungskarten einen auf das jeweilige
Medium ausgestellten Ausweis« geben wird. Dies erscheint ja auch
sinnvoll, da sicher alle akkreditierten Medien ggf. Vertretungsbedarf
- nicht zuletzt im Falle von Erkrankung oder anderer Verhinderung des
angemeldeten Korrespondenten - haben. Für dieses Angebot des Gerichts
schwebt unserer Zeitung ein Sharing-Modell mit einem türkischen
Medium vor, d.h. wir werden uns bemühen, einen Kollegen bzw. eine
Kollegin eines türkischen Mediums über unseren Ausweis nachzumelden.
Wir hoffen, dass das Gericht im Interesse einer allgemeinen
Lösungssuche keinen Einwand gegen diese Überlegung hat.

Ich hielte es für gut, wenn diese Überlegung auch in Ihrem Hause
aufgegriffen und gemeinsam gegenüber dem Gericht vertreten werden
könnte. Da einige der akkreditierten deutschen Medien ohnehin
Partnermedien in der Türkei haben, dürfte dies für manche sogar eine
recht einfach zu realisierende Möglichkeit sein, die - das möchte ich
noch einmal betonen - einer anderen, weitergehenden Lösung seitens
des Gerichts nicht ausweichen soll, sie aber ergänzen und erleichtern
könnte.

Über eine positive Resonanz würde ich mich freuen.

Mit kollegialen Grüßen

Tom Strohschneider Chefredakteur neues deutschland



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715


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