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Badische Neueste Nachrichten: Diplomatisches Tauwetter

Geschrieben am 24-03-2013

Karlsruhe (ots) - Nach ihrem jahrelangen Zerwürfnis nähern sich
die früheren Partner Türkei und Israel wieder einander an. Die auf
Druck der USA zustande gekommene Entschuldigung der israelischen
Regierung wegen des Todes der türkischen Gaza-Aktivisten vor drei
Jahren räumt ein Hindernis für den Neubeginn der Zusammenarbeit
zwischen Israel und der Türkei aus dem Weg. Dazu war der ganze
Einsatz der Weltmacht USA notwendig: Die Streithähne selbst wären
wohl kaum in der Lage gewesen, das Schiff ihrer Beziehungen wieder
flottzumachen. Die überraschende Wende zeigt aber nicht nur, dass die
sonst im Nahen Osten so passive US-Regierung in der Region durchaus
etwas bewegen kann, wenn sie es wirklich will. Das persönliche
Eingreifen von Barack Obama in den türkisch-israelischen Streit macht
auch deutlich, wie gefährlich die Lage in der Gegend geworden ist.
Nur die Einsicht, dass die Krisenherde in Syrien oder Iran womöglich
schon bald explodieren könnten, veranlassten die USA dazu, sich mit
dem Zwist zwischen ihren beiden wichtigsten Verbündeten in der Gegend
zu befassen. In Syrien, einem direkten Nachbarn der Türkei und
Israels, wächst der Einfluss islamischer Extremisten im Bürgerkrieg
gegen die Regierung von Baschar al-Assad. Erst vor einigen Tagen gab
es zudem Berichte über einen Einsatz von Chemiewaffen. Nebenan im
Libanon droht ebenfalls eine neue Krise, und auch weiter östlich im
Irak nimmt die Gewalt zehn Jahre nach dem Sturz von Saddam Hussein
wieder zu. Ägypten kommt nicht zur Ruhe. Unterdessen brodelt der
Streit um das iranische Atomprogramm weiter - Obamas Regierung
betonte kürzlich erneut, dass ein militärisches Eingreifen zu den
realen Optionen gehöre. All das macht die Lage vor allem für Israel
gefährlich, denn in den vergangenen Jahren war der jüdische Staat
immer mehr in die Isolation geraten. Eine Reparatur der Beziehungen
zur Türkei könnte das schlagartig ändern, denn Ankara verfügt über
viel Einfluss in der islamischen Welt. Erdogan ist nicht zuletzt
wegen seiner harten Haltung gegenüber Israel in arabischen Ländern
sehr populär -wenn sich jemand wie er nun mit Netanjahu einigen kann,
dann ist das indirekt auch gut für Israel. Der entscheidende Anruf
bei Erdogan mag für Netanjahu persönlich bitter gewesen sein.
Angesichts der bedrohlichen Lage in der Weltregion war es aber ein
Schritt im Interesse Israels.



Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de


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