(Registrieren)

Barthle: Zypern muss einen Beitrag leisten

Geschrieben am 20-03-2013

Berlin (ots) - Zypern hat am gestrigen Dienstag seine Zustimmung
für eine Abgabe auf Spareinlagen bei zyprischen Banken verweigert.
Damit gibt es derzeit keine Basis für ein europäisches Rettungspaket
für das Land. Dazu erklärt der haushaltspolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Norbert Barthle:

"Wir können die gestrige Ablehnung der einmaligen Abgabe auf
Spareinlagen durch das zyprische Parlament nicht nachvollziehen. Wir
halten die Entscheidung für einen schweren Fehler. Zypern selbst hat
vergangenes Jahr einen Hilfsantrag gestellt, nachdem klar wurde, dass
das Geschäftsmodell der Volkswirtschaft nicht mehr tragfähig ist.
Derzeit sind zwei wichtige zyprische Banken auf Notfallunterstützung
der Europäischen Zentralbank angewiesen.

Europa hat seine Hilfe angeboten, aber wir verschenken kein Geld.
Für die Union war immer wichtig: Keine Leistung ohne Gegenleistung.
Ein Hilfsprogramm kann es nur geben, wenn glaubwürdige Schritte zur
Korrektur der Fehler unternommen werden, die ursächlich zur Krise
geführt haben. Etwas anderes könnten wir auch unseren Steuerzahlern
gegenüber nicht rechtfertigen. Weder Deutschland noch die anderen
Eurostaaten sind an den Problemen Zyperns schuld.

Die Staatengemeinschaft ist nach wie vor bereit, Zypern über ein
zielgerichtetes Hilfsprogramm zu helfen. Dabei geht es auch darum,
die Einlagen der zyprischen Sparer dauerhaft zu schützen. Wenn
zyprische Banken Konkurs gehen sollten, dann wären auch die
Kleinsparer betroffen, möglicherweise sogar mit ihren gesamten
Einlagen. Diesen Zusammenhang bewusst oder unbewusst zu übersehen ist
verantwortungslos.

Angesichts des großen Finanzbedarfs der zyprischen Banken und des
Staates ist ein substanzieller Eigenbeitrag Zyperns unverzichtbar.
Nur so kann die Staatsverschuldung des Landes mittelfristig wieder
abgebaut werden, und nur so hat das Land eine Chance, wieder auf
eigenen Beinen zu stehen. Die Tragfähigkeit des Programms ist eine
fundamentale Voraussetzung für seinen Erfolg.

Es war ausdrücklich nicht Position der Bundesregierung in den
Verhandlungen der Eurogruppe am vergangenen Freitag, die Sparer bei
den Banken über eine einmalige Abgabe zu beteiligen. Dieser Vorschlag
- insbesondere auch die Beteiligung aller Sparer ab dem ersten Euro -
kam von Seiten Zyperns. Es ist offenbar das Ziel der zyprischen
Regierung, die Großanleger auf Kosten der eigenen Bevölkerung zu
schonen. Das sollte die Regierung in Zypern auch ehrlich sagen.

Wir vertrauen nun darauf, dass sich die Troika nicht erpressen
lässt. Über die genaue Ausgestaltung des Eigenbeitrags von Zypern
kann man sicher reden. Es darf aber kein Programm ohne ausreichende
Eigenbeteiligung Zyperns geben. Dies wäre nicht zu rechtfertigen und
würde sicher keine Mehrheit im Deutschen Bundestag bekommen.

Dass sich SPD und Grüne, die vor dem Gipfel am lautstärksten die
Beteiligung auch der Bankeinlagen gefordert haben, nun an die Spitze
der Bedenkenträger stellen, zeigt, wie sehr ihr Handeln von
Wahlkampfinteressen geleitet ist. Das wird dem Problem nicht gerecht.
Auch die heute geäußerte Kritik von Gabriel und Steinbrück ist
billig. Der deutschen Regierung etwas in die Schuhe schieben zu
wollen, das sie in keinster Weise zu verantworten hat, ist leicht zu
durchschauen. Die SPD lehnt in Zypern die Einmalbeteiligung der
Sparer zur Rettung des Staates und der Banken ab. In Deutschland
fordert sie die Wiedereinführung der Vermögensteuer. Das passt nicht
zusammen.

Die Bundesregierung ist eine Bastion der Stabilität in der
europäischen Krisenpolitik und wir unterstützen den Finanzminister
und die Bundes-kanzlerin ausdrücklich in diesem Kurs."



Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: pressestelle@cducsu.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

453827

weitere Artikel:
  • NRZ: Grünen-Geschäftsführerin Lemke nimmt Gabriel nicht ernst Essen (ots) - Grünen-Bundesgeschäftsführerin Steffi Lemke nimmt die Attacke von SPD-Chef Sigmar Gabriel auf ihre Partei "nicht sonderlich ernst", wie sie der in Essen erscheinenden Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung(NRZ, Donnerstagausgabe)sagte: "Wenn Sigmar Gabriel die Sorge umtreibt, dass wir Grüne beim Gerechtigkeitsthema sehr gut aufgestellt sind, ist das sein Problem", so Lemke. Es sei nicht das erste Mal, "dass die SPD mühevoll versucht, uns ein Image der Partei der Besserverdienenden anzuhängen, obwohl sie es eigentlich besser weiß". mehr...

  • "DER STANDARD"-Kommentar: "Zypern, ein strategischer Hotspot" von Thomas Mayer Das Schicksal des EU-Mitglieds auf Vermögensabgabe zu reduzieren greift zu kurz - Ausgabe vom 21.3.2013 Wien (ots) - Es ist reiner Zufall, dass José Manuel Barroso ausgerechnet auf dem Höhepunkt der Zypernkrise bei Dmitri Medwedew in Moskau antanzt. Das Treffen des Kommissionschefs mit dem russischen Premier war - wie viele zuvor - seit langem geplant. Der Austausch sollte der Pflege der wechselseitigen Beziehungen dienen, die nicht sehr gut sind. Russland fühlt sich generell benachteiligt, bei Energie, Verkehr, Handel (Stichwort: mehr...

  • Mißfelder: Beim Thema Rohstoffe geht es um Arbeitsplätze, Wachstum und Wohlstand Berlin (ots) - Heute hat die CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Rahmen ihres 4. außenpolitischen Rohstoffkongresses "Außenpolitische Aspekte der deutschen Rohstoff- und Energiesicherheit" über die Diversifikation der Rohstoffquellen als eine zentrale Aufgabe für verantwortungsvolle Politik diskutiert. Hierzu erklärt der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Philipp Mißfelder: "Eine sichere Rohstoffversorgung ist in einer globalisierenden Welt zunehmend auch die Aufgabe der Außen- und Sicherheitspolitik. Rohstoff- mehr...

  • neues deutschland: Zypern, die EU und Russland: Das kleinere Übel Berlin (ots) - Das klare Nein des zyprischen Parlaments zu den Details des Rettungsplans ist mit Blick auf die arg gebeutelte Demokratie in Europa ein wirklich gutes Zeichen: In Zypern hat man die harten Auflagen der Eurokraten nicht zähneknirschend hingenommen, sondern besteht auf dem Recht, Nein zu sagen. Nikosia befindet sich in einer besseren Position als etwa Athen oder Lissabon: Man ist nicht auf Gedeih und Verderb auf die EU- und IWF-Mittel angewiesen, sondern hat eine Alternativoption: Russland. Dies stärkt die Position gegenüber mehr...

  • Allg. Zeitung Mainz: Ross und Reiter bitte / Kommentar zum Gutachten der Grünen Mainz (ots) - Wer der Industrie vorwirft, in ihren Produkten gezielt Module einzubauen, die dazu führen, dass die Ware kurz nach Garantieablauf kaputtgeht, muss das schon sehr präzise belegen können. Sonst drohen ihm Schadenersatzforderungen in ungeahnten Höhen. Es ist kaum anzunehmen, dass die Grünen im Bundestag sich dieser Gefahr nicht bewusst sind. Dass sie dennoch mit Verweis auf ein von ihnen in Auftrag gegebenes Gutachten massiv vom Leder ziehen, nimmt also Wunder. Vor allem deshalb, weil das Gutachten bei näherem Hinsehen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht