(Registrieren)

Schwäbische Zeitung: Zuversicht und Verantwortung - Leitartikel

Geschrieben am 13-03-2013

Ravensburg (ots) - Welch eine Überraschung! Wir erlebten und
erleben Geschichte. In den vergangenen Monaten, wie in den kommenden
Wochen. Zunächst tritt ein Papst aus Gesundheitsgründen von seinem
Amt zurück, dann wird in kurzer Zeit ein Konklave organisiert, und
anschließend wählen die 115 Kardinäle erstmals einen Argentinier zum
Oberhaupt der katholischen Kirche.

Für das zerrissene Südamerika ist dieses Votum Hoffnung und
Ermunterung zugleich. Der Subkontinent sucht seit Jahrzehnten nach
seiner Rolle in der Welt. Bislang sind es eher die inkompetenten
Regierungen, die negativ von sich reden machen, obwohl die Sorgen und
Nöte der Menschen dort mit Händen zu greifen sind. Der neue Papst aus
Argentinien steht deshalb vor gewaltigen Herausforderungen. So gehen
die Bedürfnisse und Wünsche der Gläubigen in Europa, Lateinamerika
und Afrika weit auseinander. Was auf Katholikentagen in Deutschland
intensiv und mit großem Engagement diskutiert wird, spielt etwa im
größten katholischen Land der Welt - in Brasilien - keine besondere
Rolle. Fortschritte in der Ökumene, mehr Möglichkeiten für Frauen
oder auch der Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen sind für
Lateinamerikaner eher zweitrangige Probleme. In Lateinamerika und in
Afrika setzen evangelische Freikirchen der katholischen Kirche zu,
und vorrangige Themen dort sind die Armutsbekämpfung, die
Gesundheitsversorgung und der Schutz vor Gewalt. Was für
Lateinamerika gilt, das gilt für Afrika in einem noch größeren Maß.
Auf diesen zwei Kontinenten erwarten die Gläubigen noch mehr Nähe und
praktische Hilfe des Papstes. In einer solchen Situation die Einheit
der Kirche weltweit zu wahren, ist eine große Aufgabe.

Kardinal Jorge Mario Bergoglio weiß all das, er hat die
Auseinandersetzung mit diversen argentinischen Regierungen nicht
gescheut. Viele Südamerikaner werden jetzt Zuversicht schöpfen und
auf einen Wandel in ihren Gesellschaften hoffen. Welch eine
Verantwortung für einen einzelnen Mann!



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

452489

weitere Artikel:
  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Versuchtes Attentat durch Salafisten Eskalation HUBERTUS GÄRTNER Bielefeld (ots) - Die Sicherheitsbehörden in NRW haben in den vergangenen Wochen und Monaten vor einer steigenden Radikalisierung im Bereich des politischen Extremismus gewarnt. Vielleicht hat das mancher noch belächelt und als unverantwortliche Panikmache abgetan. Die jüngsten Geschehnisse verdeutlichen jedoch einmal mehr, dass die Gefahr von Anschlägen leider sehr nah und real ist. Vor allem in der islamistischen Szene, aber auch am rechten Rand der Gesellschaft agieren unberechenbare Gestalten, die vor nichts zurückschrecken. Die mehr...

  • Das Erste, Donnerstag, 14. März 2013, 5.30 - 9.00 Uhr Gäste im ARD-Morgenmagazin Köln (ots) - 7.10 Uhr, Martin Schulz, SPD, EU-Parlamentspräsident, Thema: EU-Gipfel 7.40 Uhr, Clemens Fuest, Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Thema: EU-Gipfel 8.10 Uhr, Michael Kauch, FDP, Thema: Homo-Ehe Pressekontakt: WDR Presse und Information, Kristina Bausch, Tel. 0221-220-7121 Agentur Ulrike Boldt, Tel. 02150 - 20 65 62 mehr...

  • Trierischer Volksfreund: Ein gutes Zeichen: Die Wahl des neuen Papstes macht Hoffnung für die katholische Kirche Trier (ots) - Das waren schon beeindruckende, überraschende Bilder gestern Abend - die selbst den Tausenden Menschen auf dem Petersplatz offenbar zunächst die Sprache verschlagen haben: Bei allem sonst aus Rom und dem Vatikan gewohnten Pomp steigt da ein Mann in der schlichten weißen Soutane auf die Mittelloggia des Petersdoms, bittet um einen guten gemeinsamen Weg und um ein Gebet für sich selbst - Jorge Mario Kardinal Bergoglio. Ein neuer Papst, der endlich nicht aus Europa stammt, sondern aus Lateinamerika, dem Kontinent, in mehr...

  • Südwest Presse: Kommentar zum Papst Ulm (ots) - Was für ein Signal! Mit der Wahl des Argentiniers Jorge Mario Kardinal Bergoglio setzt die katholische Kirche ein Zeichen des Aufbruchs. Sie wendet sich mit der Person des Jesuiten den Kontinenten zu, die mehr und mehr das Gesicht der Weltkirche prägen. Zu Ende geht die Zeit der eurozentrierten Kirche. Bis zuletzt hatte man vor allem in Italien gehofft, dass nach mehr als drei Jahrzehnten wieder einer der Ihren auf dem Stuhl des Petrus sitzen würde. Nun ist es anders gekommen. Keiner der als Favoriten genannten Kardinäle mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zum neuen Papst: Stuttgart (ots) - Die katholische Kirche beschreitet mit Franziskus I. - dem argentinischen Kardinal Jorge Bergoglio - neue Wege. Unter 265 Nachfolgern des Heiligen Petrus ist er der erste Nicht-Europäer. Das trägt, welch weise Entscheidung, dem Umstand Rechnung, dass die Mehrzahl der Katholiken, speziell der jüngeren katholischen Christen, nicht mehr auf diesem Kontinent lebt. Tendenz steigend. 15 Jahre hat Bergoglio die Erzdiözese der lateinamerikanischen Mega-Metropole Buenos Aires geführt. Einem solchen Mann ist nichts mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht