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Energiewende ist ein Gewinn für künftige Generationen / Neue Studie des FÖS entlarvt Altmaiers fragwürdige "Billionen"-Rechnung

Geschrieben am 11-03-2013

Berlin (ots) - Die Energiewende wird deutlich günstiger als von
Bundesumweltminister Altmaier behauptet. Das zeigt eine Gegenrechnung
des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag des
Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) und der
Energiegenossenschaft Greenpeace Energy, die die fragwürdige
"Billionen"-Schätzung von Bundesumweltminister Peter Altmaier zu den
Kosten der Energiewende beleuchtet.

"Altmaiers Billion summiert falsche Kosten und verschweigt
Erträge", sagt Marcel Keiffenheim, Leiter Energiepolitik bei
Greenpeace Energy. Mit seiner einseitigen Darstellung blende der
Bundesumweltminister konsequent die gesellschaftlichen und
wirtschaftlichen Chancen der Energiewende aus. "Schon heute wissen
die Bürger und Unternehmer, dass die volkswirtschaftlichen und
ökologischen Gewinne bei weitem den Aufwand für den Umbau unserer
Energieversorgung rechtfertigen. Wir sollten diese Motivation alle
gemeinsam erhalten", urteilt BEE-Geschäftsführer Dr. Hermann Falk.

Die Wissenschaftlerinnen haben zwei Kostenblöcke der
Altmaier-Rechnung analysiert, aus denen sich die
"Billionen"-Schätzung zusammensetzt. Die FÖS-Analyse des ersten
Blockes zeigt, dass alleine die Mehrkosten für die Stromerzeugung aus
Erneuerbaren Energien dreimal zu hoch beziffert sind. Während
Altmaiers Rechnung 677 Milliarden Euro ansetzt, sind es netto nur 203
Milliarden Euro und damit weniger als ein Drittel.

Bedeutsamer ist aber, dass Altmaiers Rechnung die Ersparnisse
durch vermiedene Umweltschäden ausklammert. Dazu zählt etwa der
geringere Ausstoß von Treibhausgasen, die ansonsten den Klimawandel
anheizen würden. Auf der Plusseite wären dafür laut Analyse 362
Milliarden Euro zu verbuchen. Zieht man davon die Mehrkosten für
regenerativ erzeugten Strom ab, bleibt unterm Strich bei den reinen
Stromerzeugungskosten eine Ersparnis von 159 Milliarden Euro.

Weitere Kosten der Energiewende, etwa für Netzausbau und
Reservekapazitäten, die der Umweltminister auf 300 Milliarden Euro
schätzt, konnten nicht überprüft werden, da unklar ist, wie Altmaier
gerechnet hat. "Wenn genauso wie beim ersten Kostenblock verfahren
wurde, kann man vermuten, dass auch hier der Nutzen der Energiewende
vernachlässigt wurde", sagt Studienautorin Lena Reuster vom FÖS.

Ebenso erstaunlich ist, dass der Bundesumweltminister in seiner
Kostenschätzung sämtliche makroökonomischen Effekte ignoriert, die
der Ausbau Erneuerbarer Energien mit sich bringt: "Vermiedene Importe
fossiler Brennstoffe in Milliardenhöhe werden genauso wenig
berücksichtigt wie die starken Konjunkturimpulse für die heimische
Wirtschaft", sagt BEE-Geschäftsführer Falk.

Die FÖS-Studie legt offen, dass Altmaiers "Billionen"-Schätzung
weder die Jahr für Jahr sinkenden Vergütungssätze für Neuanlagen,
noch die preissenkenden Effekte der Erneuerbaren an der Strombörse
berücksichtigt. Unbeachtet bleiben auch die Milliardensummen, die in
konventionelle Kraftwerke investiert werden müssten, wenn es die
Energiewende nicht gäbe.

Die FÖS-Studie "Die Kosten der Energiewende - Wie belastbar ist
Altmaiers Billion?" steht unter folgenden Links zum Download zur
Verfügung:

www.bee-ev.de oder www.greenpeace-energy.de/presse.html



Pressekontakt:
Ronald Heinemann
Bundesverband Erneuerbare Energie
Pressesprecher
Fon: 030/2758170-16, Fax: -20
E-Mail: presse@bee-ev.de
Internet: www.bee-ev.de

Dr. Kirsten Brodde
Pressesprecherin
Greenpeace Energy
Fon: 040 / 808 110-658
E-Mail: Kirsten.Brodde@greenpeace-energy.de
Internet: www.greenpeace-energy.de


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