(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu Gesellschaft / Homosexuelle / CDU

Geschrieben am 04-03-2013

Osnabrück (ots) - Im Dilemma

Das CDU-Präsidium hat ein Thema wieder eingefangen, das zur
innerparteilichen Zerreißprobe zu werden drohte. Erst drei Monate ist
es her, da lehnten es die Christdemokraten in einem
Parteitagsbeschluss ab, das Ehegattensplitting auf die eingetragenen
Lebenspartnerschaften auszuweiten. Dennoch gab es jetzt in der
Debatte gegensätzliche Stimmen, bevor die Diskussion nun offiziell
für beendet erklärt wurde. Der Glaubwürdigkeit schadet so ein
Wechselspiel über die Ehe-Wende. Und die CDU gäbe ein schlechtes Bild
ab, wenn sie von ihrem Beschluss allein deshalb abweichen wollte,
weil ein Urteil in Karlsruhe aussteht.

Wer nur auf das Verfassungsgericht schielt, trägt dazu bei, dass
Bundestag und Bundesrat Grundsatzentscheidungen in der
Gesellschaftspolitik an die Justiz abtreten. Auch von daher ist die
CDU-Führung richtig beraten, die Debatte ruhen zu lassen, zumal es
erstaunlich wäre, wenn sich das Bild von Ehe und Familie plötzlich
als verfassungswidrig erweisen würde.

Und doch steckt die Partei im Dilemma: Einerseits will sie
homosexuelle Paare respektieren und als Wähler nicht verprellen,
insbesondere in Großstädten nicht, und zugleich tritt sie für den
besonderen Wert von Ehe und Familie ein. Aber die Christdemokraten
schaffen es nicht genügend, in der Öffentlichkeit zu vermitteln, dass
Respektieren und steuerlich Fördern verschiedene Dinge sind. Das kann
nur gelingen, wenn die CDU den Blick mehr auf Familien mit Kindern
richtet.

Christof Haverkamp



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

450438

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu CeBIT Osnabrück (ots) - Revolution ohne Vorbilder Die IT-Branche in Deutschland macht es sich leicht. Bewerbermangel? Sollen Politiker lösen. Fehlender Innovationswille bei den Kunden? Liegt an strikten Gesetzen, die Politiker ändern sollen. Wer den Managern auf der CeBIT lauscht, bekommt den Eindruck, Politiker könnten alle Probleme lösen. Deswegen von zu viel Staatsgläubigkeit bei den Konzernlenkern auszugehen wäre naiv. Der bequeme Verweis auf die Volksvertreter entlässt vielmehr aus ihrer eigenen Verantwortung. Und bietet die mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Wahlen / Kenia Osnabrück (ots) - Vorbild für Afrika Die ersten Toten gab es, bevor die Wahllokale öffneten. Mit Pfeil und Bogen bewaffnete Männer gingen in kenianischen Küstenstädten auf Polizisten los, um sie dann mit Macheten zu zerstückeln. Der barbarische Auftakt der Wahlen in Kenia weckt schlimmste Erinnerungen an 2007: Damals herrschten heftige Unruhen zwischen ethnischen Stämmen. Mwai Kibaki wurde Präsident, für viele der falsche Kandidat. Mehr als 1000 Tote und über eine halbe Million Vertriebene waren Folge explodierter Wut. Diese liegt mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit / Krankenversicherung Osnabrück (ots) - Überfällige Korrektur Welch ein Irrsinn: Bis zu 60 Prozent Zinsen im Jahr müssen gesetzlich Krankenversicherte berappen, wenn sie keine Beiträge zahlen. Nur zum Vergleich: Der aktuelle Leitzins der Europäischen Zentralbank beträgt historisch niedrige 0,75 Prozent. Bei den Krankenversicherungen liegt also eindeutig ein Fall von Wucher vor. Nur gut, dass sich dies jetzt ändern soll. Denn es ist widersinnig, ausgerechnet jene Beitragszahler, die Zahlungsschwierigkeiten haben, mit solcher Härte zu behandeln. Oft mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Merkels Kalkül - Kommentar zu Homo-Ehe Ravensburg (ots) - Die CDU will nichts wagen, aber gewinnen. Anders lässt es sich nicht erklären, dass Parteichefin Angela Merkel bei der Homo-Ehe jetzt auf die Bremse getreten ist. Weitere Beschlüsse sollen erst dann folgen, wenn das Bundesverfassungsgericht geurteilt hat. Es braucht nicht viel Scharfsinn, um Merkels Kalkül zu erkennen. Sie nutzt die zu erwartenden Urteile aus Karlsruhe als Legitimation für Entscheidungen, die innerhalb der Union und auch bei den konservativen Stammwählern umstritten sind. Und sie will den Ruf loswerden, mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Und sie bewegt sich doch Zum Beschluss der CDU zur Homoehe Cottbus (ots) - Klar, die Erde ist eine Scheibe und die Homoehe der heterosexuellen Ehe nie und nimmer gleichgestellt. Die CDU hat am Montag beschlossen, ihre alten Glaubenssätze noch eine Weile aufrechtzuerhalten. Angela Merkel hat Angst, die konservativen Stammwähler endgültig zu verprellen. Ein bisschen nimmt sie sicher auch Rücksicht auf die CSU. Außerdem ist der Beschluss ein Geschenk für die FDP, die nun wieder stärker als bisher die liberale Variante des Konservatismus verkörpern kann. Eine Art Leihstimmenkampagne. Hinter mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht