(Registrieren)

Allg. Zeitung Mainz: Loses Mundwerk / Kommentar zu Peer Steinbrück

Geschrieben am 28-02-2013

Mainz (ots) - Hätte Peer Steinbrück über einen zu urteilen, der
exakt so ist wie er selbst, dann würde er vielleicht den Begriff
"Schandmaul" benutzen - und das wahrscheinlich noch nicht einmal böse
meinen. Wobei die jüngste Eskapade zusätzlich kompliziert
wird:Steinbrück meint in Wahrheit "Hanswurst", der Begriff "Clown"
wird im allgemeinen deutschen Sprachgebrauch negativ verstanden,
obwohl Clowns ehrenwerte Menschen sind, Künstler. Insofern hat der
Grüne Beck völlig Recht mit seiner Einschätzung, der Vergleich mit
Berlusconi sei "eine Beleidigung für jeden rechtschaffenen Clown".
Auch wenn man Steinbrück nicht verteidigen will, bleibt
festzuhalten:Der Aufreger in der aktuellen Lage ist weit weniger der
SPD-Kanzlerkandidat als das drohende Comeback des Cavaliere, der eine
Beleidigung für jeden darstellt, der an kultivierter Politik
interessiert ist. Berlusconi, das ist Bunga-Bunga, skrupelloser
Populismus, merkwürdige Geschäfte, auch Hetze gegen Deutschland und
seine Kanzlerin. Man soll nicht aufrechnen, aber das Attribut "Clown"
erscheint da vergleichsweise harmlos. Nun gehört es
selbstverständlich zur Demokratie, frei getroffene
Wahlentscheidungen, im eigenen und in anderen Ländern, zu
respektieren. Gutheißen oder gar loben muss man sie aber nicht. Man
kann klare Worte finden, muss aber nicht Öl ins Feuer gießen. Ein
loses Mundwerk kann als positives Markenzeichen wirken, allerdings
muss die nötige Selbstbeherrschung im Bedarfsfall garantiert sein.
Der SPD-Kandidat wird diese Bedingung, wenn es darauf ankommt, mit an
Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erfüllen. Aber:Steinbrück
ist und bleibt Steinbrück. Für manche ist das eine gute, für andere
eine schlechte Nachricht. Verständlich, dass die SPD zittert. Aber
vielleicht ist sie zu ängstlich.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

449767

weitere Artikel:
  • WAZ: EU macht Ernst mit Boni-Deckel. Kommentar von Frank Meßing Essen (ots) - Boni, die das Grundgehalt von Bankern locker um das Zehnfache übersteigen, könnten ab 2014 tatsächlich Geschichte sein. Europa macht Ernst und deckelt die Zuschläge auf den doppelten Satz. Ein wichtiger Schritt zur Regulierung der Finanzmärkte, den sozialdemokratische und grüne Politiker gestern bejubelten. Hätte es den Deckel schon 2008 gegeben, wären uns die Lehman-Pleite und die Finanzkrise erspart geblieben, argumentieren sie. Protest kommt allein vom deutschen Bankenverband und natürlich aus der Finanzmetropole mehr...

  • WAZ: Der Streit um den Amtseid. Kommentar von Theo Schumacher Essen (ots) - Zuwanderer sind im Landtag vertreten, sitzen - wie Zülfije Kaykin - im Kabinett, prägen Alltag und Kultur in NRW. In einem Land, das bei allen Problemen der Integration stolz darauf sein darf, Strömen von Menschen aus Polen oder der Türkei ein Zuhause geboten zu haben. Aber sobald die Regierung den Amtseid leistet, dürfen sie sich nur angesprochen fühlen, wenn sie einen deutschen Pass besitzen. Auf zwei Millionen Migranten trifft das nicht zu. Sie sind auch nicht ausdrücklich gemeint, wenn sich gewählte Volksvertreter mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: "Mittelbayerische Zeitung" (Regensburg) zu Steinbrück Regensburg (ots) - Steinbrücks Clownereien von Christian Kucznierz Beppe Grillo ist ein Komiker. Deren Aufgabe ist laut Jobprofil eindeutig, komische Dinge zu machen. Das eint sie mit der Gilde der Clowns. Grillo also als Clown zu bezeichnen, ist rein technisch gar nicht so falsch. Komplizierter ist der Fall bei Silvio Berlusconi. Der ist überhaupt nicht amüsant, sondern eher ein trauriger Beleg eines sehr komischen Verständnisses von Politik, das gar nicht lustig ist. Damit aber hat er eine gewisse Gemeinsamkeit mit der mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Peer Steinbrück bringt sich erneut in Schwierigkeiten = von Lothar Leuschen Düsseldorf (ots) - Die Frage danach, was Peer Steinbrück sich dabei gedacht hat, als er Beppe Grillo und Silvio Berlusconi "Clowns" nannte, erübrigt sich. Allzu viel kann es nicht gewesen sein. Vielleicht die Lust auf einen lockeren Spruch, vielleicht die Sehnsucht, als witzig-spritzige Alternative zur Bundeskanzlerin erkannt zu werden. Vielleicht war es aber auch nur Beifallbuhlerei. Auf jeden Fall war es schlecht. So kann ein Politiker nicht über das Wahlergebnis in einem anderen Land lästern. Es ist eine grobe Unverschämtheit, mehr...

  • Westfalenpost: Novelle des Bundesjagdgesetzes Hagen (ots) - Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat mit seinen wegweisenden Gesetzen für viel Frieden auf dem Kontinent gesorgt. Das auf dem europäischen Urteil basierende geänderte Bundesjagdgesetz gehört definitiv nicht dazu. Es ist gut gemeint, sorgt aber für Verwirrung und zementiert den Graben zwischen Jägern und Naturschützern.
    Wer aus ethischen Gründen die Jagd auf seinem Grund und Boden verbieten lassen will, kann das in Zukunft tun. Dass der Landbesitzer aber für Wildschäden nicht aufkommen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht