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Erneuerbare vernetzen - Welches Stromnetz braucht das Land?

Geschrieben am 19-02-2013

Berlin (ots) - Pressemitteilung

Beim 3. Kongress der Deutschen Umwelthilfe diskutieren 300
Experten, Politiker und vom Netzausbau betroffene Bürger die
Infrastruktur für die Energiewende

Ohne den Um- und Ausbau der heutigen Stromnetze stößt die
Energiewende in absehbarer Zeit an ihre Grenzen. Doch wie die neue
Strominfrastruktur für die Energiewende "intelligent, stabil,
bezahlbar und bürgernah" ausgestaltet werden kann, ist Gegenstand
andauernder Diskussionen. Auf Einladung der Deutschen Umwelthilfe
e.V. (DUH) kommen noch bis zum morgigen Mittwoch Experten, Politiker
und vom Netzausbau Betroffene für zwei Tage in Berlin zu einer
Bestandsaufnahme zusammen. Der 3. Netzkongress der DUH steht unter
dem Motto "Erneuerbare (neu) vernetzt!"

"Wir alle wissen, ohne Netzum- und -ausbau ist die Energiewende
schnell am Ende. Aber die Notwendigkeit jeder einzelnen neuen Trasse
muss penibel begründet sein. Sonst ist die Akzeptanz schnell am
Ende", sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Michael Spielmann bei der
Begrüßung der rund 300 Kongressteilnehmer. Deshalb organisiere die
DUH seit mehr als vier Jahren in ihrem "Forum Netzintegration
Erneuerbare Energien" den Interessenausgleich unter allen Beteiligten
und Betroffenen. Die zahlreichen Veranstaltungen, insbesondere die in
dem Forum formulierten Handlungsempfehlungen an die Politik, und
nicht zuletzt der erneut überwältigende Zulauf zu dem Netzkongress
seien ein Ausdruck "der großen Emotionen, die das Thema Stromnetze
auslöst, aber auch des unter allen Beteiligten verbreiteten Willens,
beim Um- und Ausbau der Strominfrastruktur zu konstruktiven Lösungen
zu kommen", erklärte Spielmann.

"Der Netzausbau ist die Herausforderung der Energiewende
schlechthin. Im Windland Schleswig-Holstein lässt sich das wie unter
einem Brennglas beobachten", berichtete zur Eröffnung des Kongresses
der Kieler Umweltminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), der
als erster Minister überhaupt auch den Titel Energiewende-Minister
trägt. In allen Landesteilen Schleswig-Holsteins werden
Netzinfrastrukturprojekte vorangetrieben, um den boomenden Ausbau der
Windenergie auch in den nächsten Jahren fortführen zu können. Habeck
forderte schnelle Fortschritte bei der Planung und Errichtung einer
großen Hochspannungs-Gleichstromtrasse, die den Windstrom von der
Küste zu den Abnehmern im Süden der Republik bringen soll. Habeck,
der in seinem Land auch mit Unterstützung der DUH neue Formen der
Bürgerbeteiligung beim Trassenneubau durchführt, gab sich bezüglich
der Bürgerproteste nachdenklich: "So wichtig der Netzausbau ist - er
muss mit den Interessen von Mensch und Natur in Einklang gebracht
werden. Das ist ein hartes Stück Arbeit, aber ich bin zuversichtlich,
dass es gelingt."

Auch Felix Christian Matthes, Forschungs-Koordinator Energie- und
Klimapolitik beim Öko-Institut in Berlin und einer der Vordenker der
Energiewende, forderte zur Eröffnung, einerseits zu akzeptieren, dass
ein umfangreicher Ausbau der Netzinfrastrukturen wie auch eine
grundlegende Veränderung des Strommarktdesigns für die Energiewende
unverzichtbar seien. Andererseits müsse eine frühzeitige Beteiligung
von Bürgern und Verbänden bei der Auswahl von Standorten,
Trassenverläufen und Technologie-Optionen für alle wichtigen
Infrastrukturvorhaben zum Standard werden. "Wenn Staat und
Infrastrukturunternehmen sich darum herumdrücken, werden wichtige
Optimierungspotenziale nicht erschlossen, geht Vertrauen in die
Politik verloren und werden die Optionen zur Ausbalancierung von
Allgemeinwohl und Privatinteressen unnötig eingeengt", mahnte
Matthes.

Noch bis Mittwochmittag werden bei dem Kongress in zahlreichen
Vorträgen und Diskussionsrunden der aktuelle Sachstand und die
Zukunft der Stromnetze debattiert. Dabei geht es um die Akzeptanz der
Energiewende, um ihre Kosten und wer dafür aufkommt, um Möglichkeiten
zur Reduktion des notwendigen Netzausbaus, aber auch um Klimaschutz
und die Ausgestaltung der neuen Strommärkte, wenn künftig Sonne und
Wind das Fundament des Energiesystems bilden.

Hinweis: Die Präsentationen des Kongresses sind ab der kommenden
Woche unter www.forum-netzintegration.de verfügbar. Das Forum
Netzintegration Erneuerbare Energien wird unterstützt vom
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.



Pressekontakt:
Michael Spielmann, Bundesgeschäftsführer
Tel. 030 2400867-0, Mobil: 0160 90914431, E-Mail: spielmann@duh.de

Dr. Peter Ahmels, Leiter Erneuerbare Energien
Mobil: 0151 16225863, E-Mail: ahmels@duh.de

Daniel Eckold, Pressesprecher
Tel. 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009, E-Mail: eckold@duh.de


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