(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu Schavan / Doktortitel entzogen

Geschrieben am 05-02-2013

Osnabrück (ots) - Titelkampf verloren

Unbescholten, angesehen, Freundin der Kanzlerin: Es sah so aus,
als könnte dieser Ministerin nichts passieren. Jetzt ist es doch
passiert. Annette Schavan, die so stolz ist auf ihre Meriten in der
Politik und vor allem in der Wissenschaft, steht vor dem Nichts. Sie
hat den Titelkampf verloren. Und sie wird nach der Doktorwürde auch
ihr Amt abgeben müssen. Eine Ministerin für Bildung und Forschung,
die fremde Gedanken ohne korrekte Kennzeichnung übernahm, ist nicht
vermittelbar.

Bundeskanzlerin Angela Merkel kann nicht länger ihre Hand
schützend über eine Parteikollegin halten, die vor der Bundestagswahl
2013 zum Risiko wird. Die Opposition hat den Bogen schon gespannt,
die Giftpfeile im Köcher sollen nicht nur Schavan, sondern vor allem
Merkel treffen. Der Kanzlerin bleibt jetzt nichts anderes als ein
schneller Schnitt. Wie kühl sie Gescheiterte abfertigen kann, ist
bekannt.

Merkel verlöre damit nach Karl-Theodor zu Guttenberg ein zweites
Kabinettsmitglied, das sich Pfusch in wissenschaftlicher Arbeit
vorwerfen lassen muss. Das wirft kein gutes Licht auf die Qualität
des politischen Personals. Allerdings bleibt festzuhalten: Schavans
Fehler sind klein im Vergleich zu der massiven Abkupferei des
bayerischen Möchtegern-Doktors. Menschlich ist es verständlich, dass
Schavan gerichtlich um Ehre und Doktortitel kämpft, politisch wird es
ihre miserable Lage nicht verändern.

+++



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

445302

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu Landtag / Parteien / CDU Osnabrück (ots) - Gute Wahl Mit Bernd Busemann hat sich die CDU-Fraktion gestern für einen gestandenen und auch bei anderen Parteien angesehenen Parlamentarier als Landtagspräsidenten entschieden. Ihm darf man zutrauen, dass er das Amt mit der gebotenen Neutralität und Souveränität ausübt. Allerdings wird der Emsländer auch viel Fingerspitzengefühl benötigen, um die durchaus heikle Aufgabe des Parlamentschefs zu meistern. Denn ihn erwartet eine ungewöhnliche Konstellation: Erstmals seit Jahrzehnten sitzt ein Mitglied der Opposition mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Mali / Konflikte Osnabrück (ots) - Katz-und-Maus-Spiel um Mali Die Mali-Konferenz ist kaum mehr als ein kleiner Mutmacher für das vom Zerfall bedrohte westafrikanische Land. Das wissen auch die Gipfel-Teilnehmer. Die Entscheidung fällt auf dem Schlachtfeld. Dabei sind allerdings die Fronten derart unklar, dass der Ausgang völlig ungewiss ist. Die gegenwärtigen militärischen Erfolge der rund 4000 involvierten französischen Soldaten können darüber nicht hinwegtäuschen. Zu befürchten ist vielmehr ein Katz-und-Maus-Spiel. Die malische Islamisten-Gruppe mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Pieper stärkt Schavan den Rücken Halle (ots) - Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) bekommt Rückendeckung von der Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Cornelia Pieper (FDP). "Ich kann verstehen, dass sie gegen den Entzug des Doktortitels klagt", sagte sie der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe). "Im Übrigen ist sie nicht Ministerin wegen ihres Doktortitels, sondern weil sie den Job gut macht." Pieper betonte Schavans Leistungen ausdrücklich. "Deutschland gibt trotz des Sparkurses in vier Jahren 13 Milliarden Euro mehr für mehr...

  • Weser-Kurier: Zur Situation der Krankenhäuser schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 6. Februar 2013: Bremen (ots) - Zu viele Kliniken, zu viele Betten - die Forderung, die Zahl der gut 2000 Krankenhäuser in Deutschland zu verringern, wiederholt sich in regelmäßigen Abständen. Meist sind es die Krankenkassen, die diese Diskussion anschieben, aber auch Politiker und Gesundheitsökonomen melden sich mit dieser Forderung regelmäßig zu Wort. Gründe dafür gibt es viele, denn der Krankenhaussektor weist mit etwa 36 Prozent den weitaus größten Einzelposten bei den fast 170 Milliarden Euro Gesamtkosten auf, die jährlich in der gesetzlichen Krankenversicherung mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar zu Schavan: Rücktritt ist unausweichlich Düsseldorf (ots) - Bildungsministerin Annette Schavan ist eine der engsten Vertrauten von Kanzlerin Merkel, eine geschickte und machtbewusste Politikerin, und sie genießt in der wissenschaftlichen Welt eine hohe Reputation. Doch nach über sieben Jahren im Amt wird sie nach dem Beschluss der Düsseldorfer Universität, ihr den Doktortitel abzuerkennen, kaum mehr glaubwürdig den Wissenschaftsstandort Deutschland zu Hause und in aller Welt vertreten können. Dass sie zum Zeitpunkt des Titelverlusts in Südafrika für die deutsche Forschung mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht