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Waldzustand im Jahr der Nachhaltigkeit 2013: Neuester Waldschadensbericht macht Versaeumnisse deutlich

Geschrieben am 04-02-2013

Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) sieht in dem neuen von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse
Aigner veröffentlichten Waldzustandsbericht ein weiteres
Armutszeugnis für die deutsche Waldpolitik. Alarmierend sei vor allem
die Tatsache, dass sich der Zustand der Eichen nicht verbessert habe,
sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. Acht von zehn Eichen wiesen
deutliche Schäden auf, von den Buchen sei nur noch etwa jede fünfte
gesund.

Weiger: "Von wirklicher Nachhaltigkeit ist die deutsche
Waldpolitik auch 300 Jahre, nachdem dieser Begriff in der
Forstwirtschaft geprägt wurde, weit entfernt. Zwar stehen die zur
Nutzung benötigten Holzmengen ausreichend zur Verfügung. Das war es
dann aber auch. Gesunde Mischwälder, alte Eichen und Buchen, die
Wälder gefeit vor den Risiken des Klimawandels - überall
Fehlanzeige."

Der BUND-Vorsitzende kritisierte außerdem die im
Waldzustandsbericht angewendete Methode, starke Fraß- und
Mehltauschäden als natürliche Erscheinungen einzuordnen. Damit werde
das eigentliche Problem verschleiert. "Der schlechte Bodenzustand,
verursacht von Schadstoffemissionen aus Landwirtschaft und Verkehr,
ist nach wie vor Hauptursache für die Erkrankungen der Bäume", sagte
Weiger.

Eine weitere Ursache seien Wald-Monokulturen mit der Dominanz von
Fichten- und Kieferforsten. Sie seien artenarm und instabil und
deshalb anfällig für Käferbefall und Sturmschäden. Die übermäßige
Nutzung von Holz als Brennstoff lauge die Böden zusätzlich aus, da
kaum noch Restholz und Rinde im Wald verblieben.

"Dem Wald helfen am Ende auch keine Insektenvernichtungsmittel und
kein Dünger. Eine nachhaltige Forstwirtschaft muss die Wälder als
Ganzes erhalten und pflegen. Ein Wald, der vom Menschen gedüngt
werden muss damit er nicht stirbt, ist vom Zustand der Nachhaltigkeit
weit entfernt. Eine nachhaltige Waldpolitik muss dafür sorgen, dass
wir ausgedehnte und wildwüchsige Wälder haben, in denen Bäume jeden
Alters und Lebensgemeinschaften höchster Vielfalt überleben können",
sagte der BUND-Vorsitzende.

Zehn Prozent des Waldes müssten außerdem als "Urwälder von Morgen"
in möglichst zusammenhängenden Flächen einer natürlichen Entwicklung
überlassen werden. Auf den übrigen 90 Prozent der Waldfläche in
Deutschland müsse es eine ökologisch verträgliche Forstwirtschaft
geben, forderte Weiger. Dabei müssten für den Wald wesentliche
Eigenschaften wie das Vorhandensein ausreichender Bodennährstoffe,
die Speicherfähigkeit für Kohlendioxid, die Artenvielfalt sowie die
Schutz- und Erholungsfunktionen des Waldes verbessert werden. Es gebe
hierzulande bereits eine Reihe nachahmenswerter Beispiele wie den
Lübecker Stadtwald oder mit dem FSC-Siegel zertifizierte
Forstbetriebe in ganz Deutschland.



Pressekontakt:
Magnus Wessel, BUND-Naturschutzexperte:
Tel. 030-27586-543 bzw.

Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -440
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net


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