(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu ADHS

Geschrieben am 29-01-2013

Osnabrück (ots) - Die Inflation einer Diagnose

Wenn mein Kind lieber tobt, als still am Tisch seine Hausaufgaben
zu erledigen, ist es dann noch normal oder bereits krank? Schon seit
Jahren streiten Experten über die Existenz der Aufmerksamkeits- und
Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Neue Zahlen des Barmer-GEK-Arztreports
geben nun Grund zur Sorge.

Denn von 2006 bis 2011 stieg die Anzahl der diagnostizierten Fälle
von ADHS bei Kindern und Jugendlichen unter 19 Jahren um 42 Prozent
an. Für überforderte Eltern ist der Befund oft eine Erleichterung.
Ihr "Zappelphilipp" ist nicht wild, sondern krank. Doch tatsächlich
fangen mit der Diagnose die Probleme erst richtig an.

Anstatt sich mit dem Wesen ihres Kindes zu beschäftigen, vertrauen
viele blind ihren behandelnden Ärzten. Diese setzen auf Ritalin - ein
Arzneimittel, das die Konzentration fördern soll, aber Kinder
ruhigstellt.

Eine fragwürdige Methode: Man befasst sich nur mit den Symptomen,
statt den Ursachen auf den Grund zu gehen. So profitiert nicht das
Kind, sondern die Pharma-Industrie.

Aber nicht nur Kindern wird in unserer Leistungsgesellschaft zu
viel abverlangt. Auch Erwachsene klagen immer häufiger über
steigenden Druck am Arbeitsplatz, wie der aktuelle Stressreport
zeigt.

So ist der Grat zwischen gesund und krank sehr schmal und schnell
überschritten, sobald man mit dem System nicht Schritt halten kann.
Dieser Stress hat im Kinderzimmer nichts zu suchen. Denn ein Kind
wird früh genug erwachsen.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

443981

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu Wehrbericht Osnabrück (ots) - Bitte mehr Anerkennung Wen wundert's, dass in Deutschlands Truppe Frust grassiert. Kasernen schließen, Standorte werden gestrichen oder zusammengelegt, die Soldaten wissen nicht, wo sie morgen dienen werden. Und bei der Versetzung mangelt es dann nicht selten an Rücksicht auf die familiäre Situation. Das frisst Energie und Nerven. 70 Prozent der Soldatinnen und Soldaten sind schon im normalen Dienst Wochenendpendler. Dazu kommen für viele in oft zu kurzen Abständen und dazu regelmäßig Auslandseinsätze, mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Arbeitgeber im Abseits Wehrbeauftragter kritisiert Zustand der Truppe Cottbus (ots) - Die Bundeswehr ist sicher ein Unternehmen der besonderen Art. Spätestens seit der Abschaffung der Wehrpflicht vor nunmehr gut eineinhalb Jahren muss sich die Truppe jedoch genauso um geeignetes Personal auf dem kleiner werdenden Arbeitsmarkt bemühen wie jede andere Firma in Deutschland. Dafür hat sie allerdings immer noch sehr schlechte Karten. Das zeigt der jüngste Bericht des Wehrbeauftragten. Die darin aufgelisteten Mängel sind alles andere als eine Empfehlung für den Soldatenberuf. Junge, potenzielle Interessenten, mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Alarmglocken ernst nehmen - Kommentar Leutkirch (ots) - "Wegen Umbau vorübergehend geschlossen", wie es manchmal an Geschäften steht, ist bei der Bundeswehr nicht denkbar. Alle Renovierungsmaßnahmen werden zusätzlich zur täglichen Arbeit vorgenommen. So ist es kein Wunder, dass die Grenzen der Belastbarkeit überschritten werden. Sinn und Zweck der Neuausrichtung ist vielen nicht klar, Stationierungsentscheidungen, darunter auch unsinnige, setzen die Soldaten unter Druck. Die Bundeswehr ist im Wandel, national durch die Abschaffung der Wehrpflicht, international durch mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Höchste Zeit zu handeln - Leitartikel Leutkirch (ots) - Beinahe jeder zweite Arbeitnehmer in Deutschland klagt über zunehmenden Stress im Job. Das ist ein Ergebnis des Stressreports 2012. Dürfen wir uns darüber wundern angesichts einer Arbeitswelt, die beständig komplexer wird? Nein. Denn die Beschäftigten sind gerade in einer Dienstleistungsgesellschaft wie der unseren intellektuell und kommunikativ immer mehr gefordert oder sollen in zunehmend beschleunigten Arbeitsprozessen immer eigenverantwortlicher und flexibler handeln. Dabei ist übrigens aber längst nicht in mehr...

  • Badische Neueste Nachrichten: Verfrühtes Eigenlob Karlsruhe (ots) - Eine Statistik können die Bildungspolitiker leider nicht vorlegen: Wie viele Fünftklässler zittern in diesen Tagen dem Zeugnis entgegen? Wie viele von ihnen müssen demnächst schon wieder ihr Gymnasium oder ihre Realschule verlassen - weil das Ziel einfach zu hoch ist, das ihre wohlmeinenden oder ehrgeizigen Eltern ihnen gesteckt haben? Genau diese Zahlen aber wären nötig, um zu beurteilen, ob es ein großer Erfolg oder ein verhängnisvoller Fehler war, die verbindliche Grundschulempfehlung in Baden-Württemberg abzuschaffen. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht