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Schwäbische Zeitung: Drohnen ja - aber - Leitartikel

Geschrieben am 25-01-2013

Leutkirch (ots) - Drohnen, also unbemannte Flugkörper, möchte die
Bundesregierung anschaffen lassen. Zur Landesverteidigung. Drohnen
sind technische Wunderdinger, die tagelang im Einsatz bleiben können,
die Aufklärung betreiben, aber auch Raketen abfeuern. Die Amerikaner
jagen mit Drohnen mutmaßliche Terroristen in Pakistan, in Jemen, in
Somalia, auch im Norden Malis werden die Geräte des Typs Predator
bald zum Einsatz kommen.

Der Streit, der sogleich in Deutschland anbricht, erinnert an die
Debatten über Auslandseinsätze der Bundeswehr vor 20 Jahren. Heute
gehört es zum Alltag, dass der Nachbarssohn zum Einsatz mit der Armee
nach Afghanistan reist. Ähnlich dürften wir uns in noch einmal 20
Jahren an Drohnen gewöhnt haben, die unsere Welt sehr viel sicherer
machen. Wichtig in der deutschen Diskussion ist es, die Fehler zu
vermeiden, die in den USA gemacht wurden. Das für die amerikanische
Öffentlichkeit gezeichnete Bild vom hemdsärmeligen Präsidenten, der
an einem Monitor sitzt und Befehle gibt, versteckt die Schwächen der
amerikanischen Drohneneinsätze: etwa, dass diese von Mittzwanzigern
per Joystick aus einem Tausende von Meilen entfernten Kommandozentrum
gesteuert werden, dass viele dieser jungen Menschen nichts von der
Welt gesehen haben und immer wieder zu Fehleinschätzungen kommen,
denen Zivilisten in Pakistan oder Afghanistan zum Opfer fallen.

Die Diskussion in Deutschland mündet idealerweise in juristische
Grundlagen und führt zu allgemein akzeptierten Handlungsanweisungen.
Es wäre fatal, wenn der Eindruck entstehen würde, da sitzt eine
Kanzlerin in Berlin und geht mit dem BND-Chef die Liste jener
mutmaßlichen Terroristen - womöglich noch mit deutschem Pass - die in
Afghanistan und Pakistan düstere Dinge tun, und die nun eliminiert
werden sollen. Dass der limitierte Einsatz von Drohnen auch unsere
Sicherheit stärkt, steht außer Frage. Jetzt gilt es, Regeln
aufzustellen, die dutzendfache Irrtümer, wie sie den Amerikanern in
der Vergangenheit unterlaufen sind, ausschließen.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 07561-80 100
redaktion@schwaebische-zeitung.de


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