(Registrieren)

Rukwied: "Landwirte arbeiten an Zukunftsfragen" Eröffnungs-Pressekonferenz zur Grünen Woche 2013

Geschrieben am 16-01-2013

Berlin (ots) - (DBV) "Die Land-, Agrar- und Ernährungsbranche ist
mittlerweile eine tragende Säule der deutschen Wirtschaft und
Konjunktur. Rund 5 Mio. Menschen sind in Deutschland mit der
Bereitstellung von Nahrungsmitteln und nachwachsenden Rohstoffen
beschäftigt, darunter 680.000 Landwirte mit ihren Familien und
Mitarbeitern. Von dieser Internationalen Grünen Woche wird eine
Botschaft ausgehen: Wir sind innovativ und leistungsfähig und
gleichzeitig nachhaltig und tierfreundlich!" Diese Aussage traf
Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), im
Rahmen der Eröffnungspressekonferenz der Internationalen Grünen Woche
2013 in Berlin.

Insgesamt 750.000 Unternehmen der "grünen Branche" hätten im
letzten Jahr eine Bruttowertschöpfung von 160 Mrd. Euro erzielt.
Neben der Versorgung des inländischen Marktes mit gesunden und
hochwertigen Nahrungsmitteln trage mittlerweile der Export von Agrar-
und Lebensmitteln "Made in Germany" erheblich zum Ergebnis der
Branche bei. Gleichwohl sei Deutschland nach wie vor ein wichtiger
Markt für andere Länder, darunter auch viele Entwicklungsländer.
"Unterm Strich führen wir mehr Agrargüter ein als wir ausführen",
erklärte der DBV-Präsident. Nicht zuletzt deshalb sei die Grüne Woche
als größte Verbrauchermesse der Welt ein wichtiger Testmarkt für
Produkte aus aller Herren Länder.

Die deutsche Agrar- und Ernährungsbranche sei sehr stark
mittelständisch geprägt und habe eine tiefe Verwurzelung im
ländlichen Raum, betonte Rukwied. Fundament der
Lebensmittelwirtschaft in Deutschland seien die rund 300.000 land-
und forstwirtschaftlichen Betriebe mit vielfältigen Strukturen,
dynamisch in der Entwicklung und nach wie vor familiengeführt. Die
deutsche Landwirtschaft sei heute ein moderner und
zukunftsorientierter Wirtschaftbereich, getragen von bäuerlichen
Unternehmern, die um ihre Verantwortung für Tier, Natur und Umwelt
wüssten, so der Bauernpräsident.

Rukwied ging auch auf die aktuelle Diskussion um die Tierhaltung
in Deutschland ein und stellte klar, dass die Bauern Tierschutz und
Tierwohl ernst nehmen. "Unsere Tierhalter investieren jährlich 7 Mrd.
EUR in die Verbesserung von Tier- und Arbeitsschutz in neuen Ställen,
das sind fast 60 Prozent aller Investitionen in der Landwirtschaft.
Wir haben eine erfolgreiche und moderne Tierhaltung in Deutschland,
der es gelingt, Tierwohl, Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit
miteinander zu verbinden." Rukwied warb dafür, den Landwirten
grundsätzlich mehr Vertrauen im Umgang mit den Tieren
entgegenzubringen. Das Thema "Tierwohl" sei nicht im Wahlkampfmodus
zu bearbeiten. "Uns ist klar", so Rukwied, "dass wir mit unserer
Tierhaltung die Akzeptanz der Gesellschaft behalten müssen." Deshalb
arbeite man zusammen mit Wissenschaft und Forschung an Verbesserungen
wie beispielsweise weiterentwickelten Ställen, neuen Zuchtlinien und
veränderten Fütterungsmethoden. Gemeinsam mit der
Ernährungswirtschaft und dem Lebensmittelhandel lote man eine
Initiative Tierwohl aus. Dem Verbraucher müsse aber klar sein, dass
ein Mehr an Tierschutz auch einen höheren Erlös für den Landwirt
erfordere. "Nahrungsmittel bleiben auch in 2013 preisgünstig, aber
nicht mehr die Inflationsbremse Nummer 1", kündigte der DBV-Präsident
an.

Rukwied ging in der Eröffnungspressekonferenz auch auf die
Energiewende ein. Grundsätzlich gelte für die deutsche
Landwirtschaft, dass Lebensmittel den Vorrang vor Energie haben.
Trotzdem sei die Bioenergie inzwischen eine wichtige Säule der
Energieversorgung. Der Bioenergie-Anteil am Verbrauch mache in
Deutschland 10 Prozent bei der Wärme, 6 Prozent beim Strom und 6
Prozent bei Biokraftstoffen aus. Kritik übte Rukwied am
beschleunigten Netzausbau, für den noch keine gerechte Entschädigung
der betroffenen Landwirte und Grundeigentümer vereinbart sei.

Generell sei es wichtig, den anhaltenden Verlust
landwirtschaftlicher Flächen in Deutschland einzudämmen. "Der
Flächenverbrauch ist in Deutschland mit rund 90 Hektar täglich nach
wie vor zu hoch", kritisierte der Bauernpräsident. Bei der jetzt
anstehenden Novelle des Baugesetzbuches müsse deshalb die
Innenentwicklung der Kommunen Vorrang vor neuen Baugebieten auf der
grünen Wiese haben. Der Naturschutzausgleich für die Siedlungs- und
Verkehrsmaßnahmen müsse zukünftig gezielter, kooperativer und
flächenschonender umgesetzt werden, forderte der DBV-Präsident.



Pressekontakt:
Kontakt:
Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
Pressesprecher
Tel.: 030 / 31904 240


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

441501

weitere Artikel:
  • Der Tagesspiegel: CDU-General Gröhe: Wowereit sollte nicht mit dem Finger auf andere zeigen Berlin (ots) - Im Streit um die Verantwortung für das Berliner Flughafen-Desaster zeigt sich nun auch die CDU-Spitze verärgert über Berlins Regierenden Bürgermeister. "Herr Wowereit sollte sich die Frage stellen, wie groß sein Anteil an dem Flughafen-Debakel ist, statt nur mit dem Finger auf andere zu zeigen", sagte CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe dem Berliner "Tagesspiegel" (Donnerstagsausgabe). Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an: Der Tagesspiegel, Newsroom, Telefon: 030-29021-14909. Pressekontakt: Der Tagesspiegel mehr...

  • Barthle: Grünes Licht für verbessertes Gebäudesanierungsprogramm Berlin (ots) - Die unionsgeführte Koalition hat am heutigen Mittwoch im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages die haushaltsrechtlichen Voraussetzungen für die verbesserte Zuschussförderung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für energetische Sanierungsmaßnahmen an Wohngebäuden geschaffen. Dazu erklärt der haushaltspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Norbert Barthle: "Der Bund wird seiner umweltpolitischen Verantwortung gerecht und stellt im Rahmen eines verbesserten Zuschussprogramms der KfW jährlich mehr...

  • Allg. Zeitung Mainz: Dreyers Masterplan / Leitartikel zur Wahl der Ministerpräsidentin Mainz (ots) - Viel Wehmut schwang gestern im Landtag mit. Die Politik verabschiedet mit Kurt Beck einen Polit-Dinosaurier, ein Pfälzer Original, das dem Land über 18 Jahre lang seinen Stempel aufgedrückt hat. Es war ein würdiger Abschied für den 63-Jährigen, der in fast zwei Jahrzehnten mit unglaublicher Energie ans Werk gegangen ist. Beck selbst hat in seiner Abschiedsrede Fehler angesprochen, er hat sich abermals entschuldigt, ohne den Nürburgring direkt zu nennen. Das zeugt von Größe. Übrigens einer Größe, die man dieser Tage mehr...

  • Berliner Zeitung: Zum US-Waffengesetz: Berlin (ots) - Joe Biden hatte dieses Gesetz mit geschrieben - und er hat nun als Vizepräsident für Barack Obama eine weitreichende Reform des Waffenrechts erarbeitet. Dabei kommen ihm seine Erfahrungen aus den Verhandlungen in den 90er-Jahren zupass, als er den Widerstand der Waffenlobby unterschätzt hatte. Diesmal schlägt er nicht nur ein Gesetz vor, das die Republikaner im Kongress stoppen können, sondern auch Exekutivmaßnahmen, über die der Präsident allein entscheidet. Wenn die Republikaner eine davon verhindern wollen, müssen mehr...

  • Frankfurter Rundschau: Zur deutschen Unterstützung des Mali-Einsatzes mit Transall-Maschinen: Frankfurt (ots) - Der Schritt ist bloße Symbolik, weil er eine Debatte über ein neuerliches Einsatzmandat im Bundestag auf die lange Bank schiebt. Bamako ist ein Flughafen, der von Linienflugzeugen angeflogen wird und befindet sich mehr als 700 Kilometer entfernt von der Frontlinie. Ein Beschuss der Maschinen − und damit der Einsatz von Waffen − scheint nahezu ausgeschlossen. Es stellt sich aber die Frage, wie die Ecowas-Soldaten den Rest der Strecke, jene 700 Kilometer innerhalb Malis, ins Krisengebiet denn zurücklegen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht