(Registrieren)

Allg. Zeitung Mainz: Der Beschleuniger / Kommentar zu Steinbrück und der SPD

Geschrieben am 11-01-2013

Mainz (ots) - Haben wir uns alle nicht wieder und wieder Politiker
gewünscht, die mal Klartext reden? Die nicht schon in jungen Jahren
komplett konturlos sind? Ja, wir haben. Dann kommt mit Peer
Steinbrück jemand, der diesen Erwartungen entspricht - und alle
reiben sich heftigst die Augen (oder tun so), als sei der Leibhaftige
zum Kanzlerkandidaten erkoren worden. Dabei ist der Steinbrück, der
Gehaltsvergleiche anstellt, kein anderer als der, der unter weithin
vernehmbarem Applaus Kavalleristen gegen Steuersünder ins Feld
schicken wollte. Was also sagt uns die Debatte um ihn? Natürlich hat
er Fehler gemacht, vor allem in der Diskussion um seine
Rednerhonorare. Aber das erklärt die Aufregung nicht. Hat sich dieses
Land doch auch an CDU-Politiker gewöhnen müssen, die ganze Flughäfen
von Firmen umbauen lassen, deren Chef sie wenig später werden. Der
Einbruch in den Umfragen muss also mindestens so viel mit der SPD
selbst zu tun haben wie mit ihrem Kandidaten. Die Sozialdemokraten
haben nicht nur ein personelles, sondern vor allem ein inhaltliches
Problem: Hätten sie Themen, die die Menschen losgelöst vomKandidaten
überzeugen, schlüge Steinbrück nicht derart ins Kontor. Aber weil
sich immer mehr Wähler von den Sozialdemokraten ohnehin nichts mehr
erwarten, geht es beschleunigt bergab. Ein Trend, der schon lange vor
Steinbrück begann. Wenn angesichts dessen die Nominierung des
scharfkantigen Hamburgers der Versuch war, sich wenigstens in eine
Große Koalition zu retten, geht dieser Plan - wenn auch mit Getöse -
bislang voll auf. Jedenfalls so lange, wie die FDP in Hannover und
Berlin unter fünf Prozent bleibt oder die verbissen schweigenden
Grünen den Spieß nicht herumdrehen und ihrerseits der auf diesem Ohr
keineswegs tauben Kanzlerin Avancen machen.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

440757

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: ThyssenKrupp - ein Konzern von gestern = Von Antje Höning Düsseldorf (ots) - Es verrät viel über den Charakter des Spitzengewerkschafters Bertin Eichler, dass er sich von einem Krisenkonzern zu Luxusreisen hat einladen lassen. Der Vorgang verrät aber noch mehr über das Klima in dem Unternehmen, das im 21. Jahrhundert noch nicht angekommen ist. Während viele Konzerne erkannt haben, dass nicht alles legitim ist, was legal ist, wird bei ThyssenKrupp weiter der Stil der alten Ruhrbarone gepflegt. Alles ist erlaubt, was dem Geschäft zu dienen verspricht. Kritiker werden durch Zuwendungen gewogen mehr...

  • Weser-Kurier: Zur Präsidentenwahl in Tschechien schreibt der Bremer WESER-KURIER: Bremen (ots) - Als der Anfang März aus dem Amt scheidende tschechische Präsident Vaclav Klaus Mitte der Woche seinen Abschiedsbesuch in Berlin machte, hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel gerade mal 15 Minuten für ihn Zeit. Das ist die unterste Grenze, die das diplomatische Protokoll für solche Treffen vorsieht. Und dieses Viertelstündchen sagt etwas über das Maß an Wertschätzung, das Klaus in Deutschland genießt. In Berlin wie auch bei der Europäischen Union in Brüssel ist man froh, dass die Tage des amtierenden tschechischen Präsidenten mehr...

  • Rheinische Post: Sozialer Rentenzuschlag = Von Birgit Marschall Düsseldorf (ots) - Wer jahrzehntelang in die Rentenkasse eingezahlt hat, soll höhere staatliche Altersbezüge haben als derjenige, der weniger bis nichts eingezahlt hat und auf die Grundsicherung im Alter angewiesen ist. Das ist im Prinzip eine Selbstverständlichkeit. Und es ist das Verdienst der Sozialministerin, darauf aufmerksam zu machen, dass die Realität sehr häufig eine andere ist und die Rentenversicherung deshalb Gefahr läuft, für die Beitragszahler an Attraktivität und Legitimität zu verlieren. Doch von der Leyens Ableitung mehr...

  • Weser-Kurier: Zur Kritik an den Unisex-Tarifen der Versicherungen schreibt der Bremer WESER-KURIER: Bremen (ots) - Es schien eine so einfache Rechnung zu sein, zumindest noch vor kurzem: Kunden, die zuvor für einige Versicherungen weniger gezahlt haben, müssen mit einem leichten Anstieg ihrer Versicherungsprämien rechnen. Umgekehrt jedoch dürften Kunden, die mehr gezahlt haben, künftig weniger zahlen. Unisex-Tarife sollten die Gleichberechtigung auch bei den Versicherungen besiegeln. Doch wie es jetzt scheint, hat diese Gleichberechtigung auch einen bitteren Beigeschmack. Denn anders als sich das viele ausgemalt haben, wurden bei mehr...

  • Rheinische Post: Die Zypern-Falle = Von Martin Kessler Düsseldorf (ots) - Die Hilfen für das von der Pleite bedrohte Zypern mögen im Vergleich zu den anderen Euro-Krisenstaaten mit 17 Milliarden verhältnismäßig gering ausfallen. Brisant sind sie trotzdem. Denn erstmals sollen deutsche Steuerzahler für ein Land aufkommen, das als Oase für Schwarzgeld aus aller Welt und insbesondere aus Russland gilt. Da werden Kanzlerin Merkel und ihr Finanzminister Schäuble große Mühe haben, eine Mehrheit im Bundestag zu finden. Alle, von der SPD über die Grünen bis tief in die Reihen der schwarz-gelben mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht