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Lausitzer Rundschau: Time to say goodbye Klaus Wowereit und die Konsequenz aus dem Flughafen-Debakel

Geschrieben am 10-01-2013

Cottbus (ots) - Es ist erst dann vorbei, wenn es wirklich vorbei
ist, sagen sie im US-amerikanischen Nationalsport Baseball. In der
deutschen Politik, in der mitunter nach ähnlich mysteriösen Regeln
gespielt wird, muss man den Spruch wohl etwas abwandeln. Hier gilt:
Mitunter ist es schon lange vorbei, bevor es die Betroffenen
überhaupt mitkriegen. Die erbarmungswürdige politische Agonie eines
Christian Wulff oder die trotzige Uneinsichtigkeit eines Freiherrn
von und zu Guttenberg beweisen: Bei manchem Mächtigen fällt der
Groschen pfennigweise. Jüngstes Beispiel in dieser traurigen Reihe
ist Berlins noch Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit. Der gab
sich gestern im Abgeordnetenhaus zwar kämpferisch. Und es mag sogar
sein, dass er den Misstrauensantrag am Samstag übersteht. Aber die
Adjektive "heil", "unbeschadet" oder gar "gestärkt" verbieten sich in
diesem Zusammenhang. Der SPD-Mann hat durch das Airport-Desaster
nicht nur Schaden genommen, es gibt ihn als ernst zu nehmenden
politischen Akteur schon gar nicht mehr. Der alte Wowereit, der
ebenso flott-fröhliche wie machtbewusste Wowi, dem einige (wenige)
sogar die Kanzlerkandidatur zutrauten - er ist irgendwo in der
Brandschutzanlage eines gigantischen Bauwerks vor den Toren der
Hauptstadt verschwunden, von dem Optimisten noch immer behaupten, es
könne mal ein Flughafen werden. Denn der Auftrag und die Fähigkeit
zur politischen Gestaltung ist in einer Demokratie immer eng
gekoppelt an die Zuschreibung von Problemlösungs-Kompetenzen. Mancher
Amtsinhaber kann lange von diesem Vertrauensvorschuss zehren. Aber
wenn er einmal aufgebraucht ist, dann geht nichts mehr. Dann wirken
die selbstbewussten Töne von früher nur noch schal, abgedroschen und
irgendwie peinlich. So wie jetzt bei Wowereit. Das Flughafen-Debakel,
für das er und sein Kompagnon aus Brandenburg politische
Verantwortung tragen, macht Berlin (und nicht nur Berlin) zwar mit
Sicherheit noch ein ganzes Stück ärmer. Aber so richtig sexy mag das
niemand mehr finden. Time to say goodbye.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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