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Neue OZ: Kommentar zu Parteien / FDP / Rösler

Geschrieben am 06-01-2013

Osnabrück (ots) - Allein gegen die Staatsparteien

Philipp Rösler hätte in Stuttgart einen Text von der Bedeutung der
Bergpredigt vortragen können, und seine Kritiker wären nicht
besänftigt gewesen. Ihr Urteil stand vorher fest, und Dirk Niebel
bekannte sich nach zahlreichen stichelnden Interviews nun auch auf
der Bühne zu seiner persönlichen Rebellion.

Dennoch lohnt ein Blick auf Röslers Worte. Wenige Buchstaben sind
hier entscheidend. Denn der Parteivorsitzende skizzierte mehr als das
gängige liberale Programm für die Zukunft, nämlich ein "libertäres".
Also eines, das radikal und so staatsfern wie möglich auf die
persönliche Freiheit des Einzelnen abzielt.

Dies bedeutet einen Kurs, der Risiken birgt. Denn während das
übrige politische Feld unisono dem Staat immer weitere Gelder und
Befugnisse für alle Lebenslagen geben will, positionierte sich Rösler
so drastisch dagegen wie nie zuvor - und damit auch gegen eine
gegenwärtig vorherrschende öffentliche Denkmode. Was etwa im Fall
Schlecker zu einem Aufschrei führte, erhebt der Parteichef damit zum
politischen Leitmotiv.

Rösler sucht so den Schulterschluss mit einem kleinen Teil der
Gesellschaft - zu klein vermutlich, um ihm zumindest kurzfristig den
Rücken zu stärken. Inhaltlich aber liegt er damit auf der Linie
wichtiger jüngerer Köpfe der FDP, die künftig an Bedeutung gewinnen
dürften. Ebenso wird das Thema schon wegen seiner
ideengeschichtlichen Relevanz für Deutschland garantiert wieder
einmal Konjunktur bekommen. Die Frage ist, ob es rechtzeitig
geschieht - für einen Erfolg in Niedersachsen, für Rösler persönlich
und für die FDP als Partei.

Burkhard Ewert



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


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