| | | Geschrieben am 21-12-2012 NRZ: Abschied und neue Hoffnung - ein Kommentar von LOTHAR PETZOLD
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 Essen (ots) - Es schmerzt, macht traurig, bringt Nöte, Verdruss,
 oft gar Hoffnungslosigkeit mit sich, wenn Firmen schließen,
 Arbeitsplätze verloren gehen. Das alles trifft auch auf die Bergwerke
 zu, aber in ihrem Umfeld ist alles noch viel tiefgehender: Mit dem
 Schließen der Pütts stirbt ein Gutteil der Tradition unseres
 Landstriches.
 
 Die Region an der Ruhr und am Niederrhein hat der Kohle ihren
 Aufschwung zu verdanken. Mit Kohle und Stahl wurden aus vergessenen
 Marktflecken prosperierende Industriestädte, die Menschen aus ganz
 Europa Arbeit, Brot und eine neue Heimat boten. Mehr als 200 Jahre
 lang.
 
 In seiner Blütezeit in den 1950er-Jahren waren im Bergbau rund
 650.000 Menschen beschäftigt. Heute sind es keine 20.000 mehr. Und
 2018 wird ganz Schluss sein mit dem Steinkohlenbergbau in Deutschland
 - politisch gewollt.
 
 Einhundert Jahre wurde in Kamp-Lintfort Kohle gefördert. Der
 Bergbau gab der Stadt einzigartige Impulse und prägte die Menschen,
 die Kultur und ihre Lebensart. 8600 Kumpel schufteten 1957 hier unter
 Tage, Anfang des Jahres waren es noch 2300, heute sind es 1560 - und
 gut 1300 werden nach dem anstehenden Förderende zu Zechen in Marl und
 Bottrop wechseln. Jetzt ist Schluss.
 
 Das alles in einem sozialen und verträglichen Rahmen, wie es schon
 immer im Bergbau so Tradition war.  Kein Kumpel durfte ins Bergfreie
 fallen, für ihn wurde gesorgt. Dennoch: Der Abschied fällt schwer.
 
 Bei den Kumpeln hieß es zwar "Vor der Hacke ist es duster", aber
 sie hatten schließlich "ihr Licht bei der Hand", welches hell
 leuchtete und sie ihren Weg finden ließ. Und neue Wege zeigen sich
 auch jetzt auf. Auf alten Arealen stillgelegter Schachtanlagen
 entsteht neues Leben. Für Kamp-Lintfort gibt es bereits einen
 Masterplan. Gleich nebenan in Neukirchen-Vluyn entstehen neue und
 moderne Wohnungen und Eigenheime auf altem Gelände. Die
 Bergwerksmuttergesellschaft DSK arbeitet seit Jahren an und in neuen
 Geschäftsfeldern. Die Schachtanlagen bieten eine Vielzahl von
 interessanten Möglichkeiten. Sie reichen von Pumpspeicherwerken, in
 denen Strom erzeugt werden kann, über die Nutzung von Schachtwärme
 zur Gebäudeversorgung bis hin zu Gruben als Wärmespeicher. Auf den
 Berghalden können Windräder gebaut werden, und Brachflächen bieten
 sich für die Biomasseproduktion an. Alte Industrieflächen werden zur
 Ansiedlung neuer Industrien genutzt.
 
 Auf den Flächen kann neuer Wohnraum entstehen, vorstellbar sind
 auch Grünflächen, Seen und Freizeitanlagen. Das Weltkulturerbe
 Zollverein ist inzwischen ein beliebtes touristisches Ziel und lockt
 Besucher ins Revier.
 
 Das alles sind Zeichen der Hoffnung. Viel ist in Sachen
 Strukturwandel in dieser Region schon geschehen. Es scheint, als ob
 jetzt wieder ein neuer Schub kommt. Der Initiativkreis Ruhr hat mit
 InnovationCity ein europaweit beachtetes Projekt zur energetischen
 Sanierung eines ganzen Stadtteils in Bottrop angestoßen. Die
 Computerindustrie hatte ihre Jahrestagung hier, in Dortmund siedeln
 sich immer mehr Technologiefirmen an. Duisburgs Hafen hat sich zu
 einem weltweit beachteten Logistikcenter entwickelt. Die Kliniken der
 Region haben global einen herausragenden Ruf, die Patienten kommen
 aus aller Welt. Diese Positiv-Liste ließe sich noch beliebig
 verlängern.
 
 Aus den Wurzeln und Hinterlassenschaften des Bergbaus erwächst
 Neues. Packen wir es an. Glück auf!
 
 
 
 Pressekontakt:
 Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
 Redaktion
 
 Telefon: 0201/8042616
 
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