(Registrieren)

Westfalen-Blatt: das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema "Sicheres Stadionerlebnis":

Geschrieben am 12-12-2012

Bielefeld (ots) - Überrascht werden die meisten deutschen
Fußball-Fans nicht sein. Trotz ihrer Proteste ist das umstrittene
Papier »Sicheres Stadionerlebnis« gestern in allen 16 Punkten mit
großer Mehrheit verabschiedet worden. Der Druck der Innenminister war
auch groß genug, die Vereine hatten Angst um ihr Geld. Schließlich
wurde mehrfach angedroht, die Klubs müssten die Polizeieinsätze bei
Fußballspielen künftig selbst bezahlen. Hier tat sich Uwe Schünemann
(CDU) besonders hervor. Der Landtagswahlkampf in Niedersachsen lässt
grüßen. Die Anhänger könnten sagen: Wir wurden vorher nicht groß
gefragt, warum sollte die Deutsche Fußball-Liga (DFL) am Ende auf
unsere Bedenken hören? Die Quittung wird kommen. Am Wochenende können
sich alle wohl noch einmal auf Schweigen in den Stadien einstellen.
Diesen lautlosen und gewaltfreien Protest hatte es in den vergangenen
Wochen mehrfach gegeben. Bleibt die Hoffnung, dass es bei
gewaltfreien Protesten bleibt. Denn, darüber gibt es keine zwei
Meinungen: Gewalt hat beim Fußball nichts zu suchen. Und wenn man auf
die nackten Zahlen schaut, gibt es in Deutschlands Profiligen nur
wenig Gewalt. Die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS)
dokumentierte in der Vorsaison 1142 verletzte Personen rund um die
Spiele der 1. und 2. Liga. Das sind bei insgesamt 18,7 Millionen
Stadionbesuchern in den 612 Spielen etwa 0,006 Prozent. Natürlich ist
jeder Verletzte einer zu viel, verglichen mit anderen
Großveranstaltungen ist die Zahl aber verschwindend gering. Die
Gewalt im Fußball passiert hauptsächlich außerhalb der Stadien. Das
macht es natürlich nicht besser. Viele Punkte des neuen Konzeptes
sind auch schon längst umgesetzt, andere stehen außerhalb jeder
Diskussion. Wie zum Beispiel die Verbesserung der Ordnungsdienste. Da
dient ausgerechnet Borussia Dortmund als abschreckendes Beispiel.
Beim Deutschen Meister sollen einige Ordner erstens der rechten Szene
angehören und zweitens für diverse Körperverletzungen bei Spielen
verantwortlich sein. Sorgen machen den Fans besonders zwei Punkte:
Zum einen soll dem Heimverein erlaubt sein, die Karten für Gästefans
zu reduzieren, wenn es sich um ein Risikospiel handelt. Der
gastgebende Verein kann aber selbst entscheiden, welches Spiel ein
besonderes Risiko birgt. Zum anderen befürchten die Fans, sich bei
den schärferen Einlasskontrollen komplett entkleiden zu müssen. Das
wird mit dem Verweis auf die Menschenwürde abgelehnt. Die Anhänger
könnten dem aber entgegenwirken: mit dem Verzicht auf Pyrotechnik.
Dass sich die Vereine »nicht von den Fans entfernt« hätten, wie
Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge gestern betonte, muss jetzt
bewiesen werden. Ebenso wie die Aussage von DFL-Präsident Reinhard
Rauball, die Beschlüsse richteten sich nicht gegen die Fans. Viele
Anhänger sehen das anders.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

436771

weitere Artikel:
  • Westfalen-Blatt: Bundesfinanzministerium will Geld für kommunalen Straßenbau drastisch kürzen. Die Summe von 1,33 Milliarden Euro soll von 2014 an jährlich um 20 Prozent gekürzt und dann ganz gestrich Bielefeld (ots) - Die Milliarden-Förderung des kommunalen Straßenbaus durch den Bund steht vor dem Aus: Das Bundesfinanzministerium plant, von 2014 an das Geld erheblich zu kürzen. Das berichtet das Bielefelder Westfalen-Blatt (Donnerstags-Ausgabe) unter Berufung auf das NRW-Verkehrsministerium. Nach dem Zeitungsbericht soll die seit dem 1. Januar 2007 an die 16 Bundesländer gezahlte Summe von 1,33 Milliarden Euro jährlich um 20 Prozent abgeschmolzen werden. Ab 2019 könnte die Förderung somit bereits ganz gestrichen werden. Nordrhein-Westfalen mehr...

  • Weser-Kurier: Zum Umbau des Niedersächsischen Landtags schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 13. Dezember 2012: Bremen (ots) - Architektenwettbewerbe, Ausschreibungen, nervige Diskussionen um Denkmalschutz und um angeblich zu teure Ansprüche der Abgeordneten - der Dauerstreit um die Sanierung des Landtages in Hannover wirft ein bezeichnendes Licht auf die politische Kultur in diesem Land. Von der Notwendigkeit der Sanierung des Gammelbaus, in dem es teils stinkt und Stücke aus Wänden und Glasfassaden zu brechen drohen, ist jeder überzeugt. Doch die Konsequenzen mag - fast - keiner tragen. Aus Angst vor einem vermeintlichen Wählerwillen oder mehr...

  • Weser-Kurier: Zum Raketentest Nordkoreas schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 13. Dezember 2012: Bremen (ots) - Allen Drohgebärden des neuen und noch sehr unerfahrenen Diktators Kim Jong Un zum Trotz: Er hat die Rakete vor allem aus innenpolitischen Gründen abgefeuert. Seit seiner Machtübernahme vor knapp einem Jahr ist der wahrscheinlich noch nicht einmal 30-Jährige damit beschäftigt, mit den Widersachern innerhalb des Regimes aufzuräumen. Anders als sein Vorgänger und Vater hat der junge Kim erkannt: Um weiter an der Macht bleiben zu können, muss er in dem völlig veramten Land dringend Reformen zulassen. Doch dazu muss er mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Bekannter Dreiklang Kommentar zu Nordkorea Regensburg (ots) - Es ist ein altbekanntes Spiel. Nordkorea schießt etwas in den Himmel oder testet Bomben. Die Welt starrt im Gegenzug für einen kurzen Augenblick mit einer Mischung aus Verachtung und Entsetzen auf das totalitäre Regime in Pjöngjang. So geht das seit Jahrzehnten. Das Volk ist bei alledem natürlich auf der Strecke geblieben. Und so lässt sich die jüngere Geschichte Nordkoreas mit dem Dreiklang von Raketen, Sanktionen und Hungersnöten erzählen. Das Schreckliche: Ginge es nach Pjöngjang, bliebe es so. Doch im Gegensatz mehr...

  • FT: Flensburger Tageblatt Flensburg (ots) - Seit Nordkorea 1984 eine erste Scud-Rakete in den kommunistischen Himmel feuerte, hat sich die Welt dramatisch verändert. Die Sowjetunion, die mit Waffenlieferungen bereit stand, gibt es nicht mehr. Und die schützende Hand von China wird zittriger, die Geduld des mächtigen Verbündeten schwindet. Dass Peking den Start der Rakete "bedauert" und sich nicht etwa vor Nordkorea stellt, spricht Bände. Kein Wunder: Zuletzt hat sich Pjöngjang immer weniger von der Technokraten-Clique in Peking sagen lassen. An einem unberechenbaren mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht