(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar NPD-Verbotsantrag Kampf an der falschen Front BERNHARD HÄNEL

Geschrieben am 05-12-2012

Bielefeld (ots) - Damit erst gar keine Missverständnisse
aufkommen: Es war, ist und bleibt unerträglich, eine hetzerische
Partei wie die NPD mit Steuergeldern finanziert zu wissen. Und es
bleibt eine Zumutung, deren Wahlwerbung im Fernsehen ertragen zu
müssen. Doch Gefühle des politischen Anstands sind nun mal nicht
hinreichend, eine Partei verboten wissen zu wollen. Die Absicht der
Bundesländer, erneut mit einem Verbotsantrag nach Karlsruhe zu gehen,
ist aller Ehren wert. Doch viele Indizien und Fakten sprechen dafür,
dass es sich eher um einen symbolischen Schritt denn um einen
politisch durchdachten Entschluss handelt. Bislang zumindest ist es
den Innenministern nicht gelungen, eindeutig klarzulegen, dass die
Begründung des Verbotsverfahrens nicht doch durch V- Leute des
Verfassungsschutzes durchseucht ist. Gewichtiger sind andere
Argumente. Was wäre gewonnen, käme es tatsächlich zu einem
NPD-Verbot? Gut, der Rechtsstaat und seine Prinzipien hätten obsiegt.
Die Alimentation einer Hetzpartei aus der Staatskasse wäre beendet.
Schön. Doch wäre dadurch die Gefahr von rechts geschmälert? Wohl
kaum. Gesinnung lässt sich nicht verbieten. Sie lebt mehr denn je
außerhalb der NPD in den sogenannten freien Kameradschaften. Diese
sind weit gefährlicher, weil ihre Zellen frei wuchern, sich stets neu
zusammensetzen und häufig über keine Strukturen verfügen, die ein
Verbot ermöglichten. Der nationalsozialistische Untergrund, besser
beschrieben als Zwickauer Terrorzelle, ist grausames Beispiel dafür.
Für einen erfolgreichen Kampf gegen die extreme Rechte sind andere
Fronten weit wichtiger. Eine Gesellschaft, die Anerkennungs-chancen
verweigert, darf sich nicht wundern, dass der soziale Friede
gefährdet ist. Desintegration ist die Kernursache für die Entstehung
von Extremismus und rechter Gewalt.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

434711

weitere Artikel:
  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar CDU-Parteitag zur Homo-Ehe Trippelschritte ALEXANDRA JACOBSON, HANNOVER Bielefeld (ots) - Beim CDU-Bundesparteitag ging es nicht nur um die Huldigung der Vorsitzenden. Auch in der Frage der steuerlichen Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften positionierten sich die Delegierten. Im Wettstreit mit dem ablehnenden Antrag des Bundesvorstands hatte der Initiativantrag zur steuerlichen Gleichberechtigung keine Chance, auch wenn erstaunliche 30 bis 40 Prozent dafür stimmten. Der gesellschaftliche Fortschritt in der CDU kommt in Merkelschen Trippelschritten daher. Niemand soll überfordert mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar CDU-Parteitag zur Homo-Ehe Trippelschritte ALEXANDRA JACOBSON, HANNOVER Bielefeld (ots) - Beim CDU-Bundesparteitag ging es nicht nur um die Huldigung der Vorsitzenden. Auch in der Frage der steuerlichen Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften positionierten sich die Delegierten. Im Wettstreit mit dem ablehnenden Antrag des Bundesvorstands hatte der Initiativantrag zur steuerlichen Gleichberechtigung keine Chance, auch wenn erstaunliche 30 bis 40 Prozent dafür stimmten. Der gesellschaftliche Fortschritt in der CDU kommt in Merkelschen Trippelschritten daher. Niemand soll überfordert mehr...

  • Trierischer Volksfreund: Zum NPD-Verbotsantrag - Leitartikel, Trierischer Volksfreund, 06.12.2012 Trier (ots) - Wenn sich die zuständigen Länderminister einstimmig für ein Verbot der NPD einsetzen, dann ist das ein politisches Pfund, dessen Gewicht sich die Bundesregierung kaum entziehen kann. Auch wenn das Unbehagen von Kanzlerin Angela Merkel fast mit Händen zu greifen ist. Ein Parteiverbot ist eine Maßnahme, über die nicht leichtfertig entschieden werden kann. Und keineswegs nur aus der Angst heraus, sich bei einem weiteren Scheitern endgültig lächerlich zu machen. Es geht um Grundsätzliches. Eine stabile Demokratie mehr...

  • Allg. Zeitung Mainz: Warum nicht Platz 1? / Kommentar zum Korruptionsindex Mainz (ots) - Die Warteliste ist lang, aber ich werde sehen, was ich tun kann. Sind Sie einverstanden? So oder ähnlich soll der Code in Griechenlands Krankenhäusern lauten, wenn Ärzte die Hand aufhalten. Geschähe so etwas hierzulande, man wäre als Patient sofort beim Klinikchef oder würde die Polizei rufen. Deutschland also ein korruptionsfreies Sauberland? Wenn dem so ist, warum liegt diese Republik auf dem sogenannten Korruptionsindex dann nur auf Platz 13, weit hinter Dänemark, Finnland und Neuseeland, den absoluten Saubernationen mehr...

  • Allg. Zeitung Mainz: Warum nicht Platz 1? / Kommentar zum Korruptionsindex Mainz (ots) - Die Warteliste ist lang, aber ich werde sehen, was ich tun kann. Sind Sie einverstanden? So oder ähnlich soll der Code in Griechenlands Krankenhäusern lauten, wenn Ärzte die Hand aufhalten. Geschähe so etwas hierzulande, man wäre als Patient sofort beim Klinikchef oder würde die Polizei rufen. Deutschland also ein korruptionsfreies Sauberland? Wenn dem so ist, warum liegt diese Republik auf dem sogenannten Korruptionsindex dann nur auf Platz 13, weit hinter Dänemark, Finnland und Neuseeland, den absoluten Saubernationen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht