(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Verschärftes Nichtraucherschutzgesetz Praktisch schwer umsetzbar JENS MÖLLER

Geschrieben am 29-11-2012

Bielefeld (ots) - Da ist es: das totale Tresenverbot für Raucher.
Wenn ab Mai 2013 in Kneipen noch Aschenbecher herumstehen, darf das
fast als Aufforderung zur Ordnungswidrigkeit verstanden werden. Es
gibt nur eine Ausnahme: Bei "geschlossenen Gesellschaften" ist das
Qualmen in Gaststätten weiter erlaubt. Skeptiker sehen schon wieder
die Gefahr des Missbrauchs. Dann gebe sich die Thekenrunde in der
Eckkneipe eben als geschlossene Gesellschaft aus. Es sitzen ohnehin
jeden Abend dieselben auf den Hockern. Bietet sich also ein
Schlupfloch? Ein Medienbericht sorgte dazu für Aufregung. Demnach
müssten private Feiern in Kneipen und Gaststätten als geschlossene
Gesellschaften beim Ordnungsamt gemeldet werden. Braucht man also vor
der Geburtstagsfeier den Stempel vom Amt? Der Sprecher des
NRW-Gesundheitsministeriums dementierte genervt: Private Feiern
würden nicht kontrolliert. Nur bei auffälligen Häufungen von
Geburtstagsfeiern in einer Kneipe solle die Kommune künftig näher
hinsehen. Näheres müsse noch bis Mai in den Ausführungsbestimmungen
des Gesetzes geregelt werden. In den Ordnungsämtern hört man das mit
Sorgen. Die Kommunen sollen die verschärften Verbote aktiv
überwachen. Woher das Personal für Zigarettenpatrouillen kommen soll,
weiß niemand. Ob das Gesetz in seiner Schärfe überhaupt praktisch
umsetzbar ist, darf bezweifelt werden. Eigentlich wollte die
rot-grüne Landesregierung doch Unsicherheiten beseitigen. Ausnahmen
wie Raucherräume flogen für eine einheitliche Regelung aus dem
Gesetz. Dabei hatten die letzten öffentlichen Rückzugsräume durchaus
einen Sinn. Wer vom Rauch verschont bleiben wollte, konnte woanders
hingehen. Wer qualmen wollte, durfte es. Letztlich war das ein
Nichtraucherschutz, mit dem sich beide Seiten arrangieren konnten.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

432700

weitere Artikel:
  • Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Verschärftes Nichtraucherschutzgesetz Praktisch schwer umsetzbar JENS MÖLLER Bielefeld (ots) - Da ist es: das totale Tresenverbot für Raucher. Wenn ab Mai 2013 in Kneipen noch Aschenbecher herumstehen, darf das fast als Aufforderung zur Ordnungswidrigkeit verstanden werden. Es gibt nur eine Ausnahme: Bei "geschlossenen Gesellschaften" ist das Qualmen in Gaststätten weiter erlaubt. Skeptiker sehen schon wieder die Gefahr des Missbrauchs. Dann gebe sich die Thekenrunde in der Eckkneipe eben als geschlossene Gesellschaft aus. Es sitzen ohnehin jeden Abend dieselben auf den Hockern. Bietet sich also ein Schlupfloch? mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Ein Termin für alle Zu den Tricksereien um die Bundestagswahl 2013 Cottbus (ots) - Innenminister Hans-Peter Friedrich sollte das Votum der Mehrheit der Länder für den 22.September 2013 als Wahltermin der nächsten Bundestagswahl wie ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk betrachten. Es bewahrt ihn vor dem peinlichen, staatspolitisch sogar gefährlichen Versuch, Bundespräsident Joachim Gauck in die Schusslinien eines parteipolitischen Scharmützels zu treiben. Und ihn selbst vor dem Test, ob er in dieser Frage eher Vasall seiner Mutterpartei CSU ist oder gesamtstaatlicher Verantwortungsträger. mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Ein Termin für alle Zu den Tricksereien um die Bundestagswahl 2013 Cottbus (ots) - Innenminister Hans-Peter Friedrich sollte das Votum der Mehrheit der Länder für den 22.September 2013 als Wahltermin der nächsten Bundestagswahl wie ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk betrachten. Es bewahrt ihn vor dem peinlichen, staatspolitisch sogar gefährlichen Versuch, Bundespräsident Joachim Gauck in die Schusslinien eines parteipolitischen Scharmützels zu treiben. Und ihn selbst vor dem Test, ob er in dieser Frage eher Vasall seiner Mutterpartei CSU ist oder gesamtstaatlicher Verantwortungsträger. mehr...

  • Weser-Kurier: Der "Weser-Kurier" (Bremen) kommentiert in seiner Ausgabe vom 30. November das Patientenrechtegesetz Bremen (ots) - Ein schönes Stück hat Gesundheitsminister Daniel Bahr da vorgelegt mit seinem Patientenrechtegesetz. Schade nur, dass viele der Inhalte alte Kamellen sind. Ein Recht auf Einsicht der Krankenakte, umfassende Aufklärung, Hinweis auf Kosten bei Zusatzleistungen - all diese Regelungen gibt es bereits, bloß schien sie niemand zu kennen. Jetzt sind sie in einem Gesetz gebündelt. Das ist schön übersichtlich, vor allem für Juristen. Für Patienten hingegen hätte es eine Broschüre auch getan - denn die wenigsten haben wohl mehr...

  • Weser-Kurier: Der "Weser-Kurier" (Bremen) kommentiert in seiner Ausgabe vom 30. November das Patientenrechtegesetz Bremen (ots) - Ein schönes Stück hat Gesundheitsminister Daniel Bahr da vorgelegt mit seinem Patientenrechtegesetz. Schade nur, dass viele der Inhalte alte Kamellen sind. Ein Recht auf Einsicht der Krankenakte, umfassende Aufklärung, Hinweis auf Kosten bei Zusatzleistungen - all diese Regelungen gibt es bereits, bloß schien sie niemand zu kennen. Jetzt sind sie in einem Gesetz gebündelt. Das ist schön übersichtlich, vor allem für Juristen. Für Patienten hingegen hätte es eine Broschüre auch getan - denn die wenigsten haben wohl mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht