(Registrieren)

Rheinische Post: Ägypten am Abgrund Kommentar Von Helmut Michelis

Geschrieben am 26-11-2012

Düsseldorf (ots) - Der unerwartet heftige Widerstand gegen einen
selbst ernannten Diktator mag ein winziger Hoffnungsschimmer für
Ägyptens Zukunft sein. Doch zugleich verhärtet er die Fronten: Macht
Präsident Mursi keine Zugeständnisse, droht sogar ein Bürgerkrieg -
mit ungewissem Ausgang. Denn die tiefe Enttäuschung der jungen
Revolutionäre vom Tahrirplatz, mit dem Sturz Mubaraks nichts erreicht
zu haben, sucht ein Ventil; konservative Kreise wie die Justiz fühlen
sich ebenfalls betrogen. Die Muslimbrüder kämpfen dagegen für "ihren
Präsidenten" und könnten die Landbevölkerung mobilisieren.
Arbeitslosigkeit, Armut, Krankheit, keinerlei Perspektive - es gibt
zu viele Ägypter, die nichts mehr zu verlieren haben. Offenbar hat
Mursi, der doch vorgab, Präsident aller Bürger sein zu wollen, den
Bogen überspannt. Die mutmaßliche Marionette der Muslimbrüder macht
deshalb wahrscheinlich einen Schritt zurück. Doch das Ziel eines
streng muslimisch geführten Ägypten wird er nicht aufgeben. Das
spaltet nicht nur das Land, es destabilisiert den gesamten Nahen
Osten.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

431456

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Entzauberte Piraten Kommentar Von Detlev Hüwel Düsseldorf (ots) - Wenige Wochen vor der Landtagswahl in Niedersachsen haben die Piraten versucht, von ihren zermürbenden Personalquerelen abzulenken und ihr ramponiertes Image aufzupolieren. Ob ihnen das mit ihrem Bundesparteitag in Bochum gelungen ist, muss aber bezweifelt werden. Was soll man von einer Partei halten, die Vollbeschäftigung als "unzeitgemäß" ablehnt? Zudem scheint Geld für die Piraten keine Rolle zu spielen. Gerade in Nordrhein-Westfalen fällt die Partei durch ihre Unbekümmertheit auf, mit der sie die Landesausgaben mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Rente Osnabrück (ots) - Vorsicht, noch nicht jubeln! Die Botschaft, die der neueste Rentenversicherungsbericht verbreitet, klingt verheißungsvoll. Folgt man den Zahlen, die offiziell erst morgen bekannt gegeben werden, haben die Senioren in Deutschland mittelfristig allen Grund zur Freude, weil ihre Altersbezüge stetig steigen. Steht ihnen also eine rosige Zukunft bevor? Für eine verlässliche Aussage dazu ist es bisher zu früh. Denn bei den Prognosen handelt es sich um Modellrechnungen mit etlichen Annahmen, also um Gleichungen mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Klimaschutz/Doha Osnabrück (ots) - Sinnloser Gipfel Klimaschutz hat seinen Sinn, doch ein Mega-Gipfel wie jetzt in Doha dient ihm nicht. 17 000 Teilnehmer reisen aus aller Welt an, darunter neben Politikern und seriösen Wissenschaftlern auch selbst ernannte Experten und Schülergruppen. Hier geht es offenbar auch um Tourismus, nicht nur um Politik. Der Zweck, mit solchen Groß-Events ein globales Bewusstsein für die Universalität des Problems zu wecken, verkehrt sich inzwischen jedenfalls ins Gegenteil: Das Bohei schreckt ab und beeindruckt nicht mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Islamverbände/Niedersachsen/Uwe Schünemann Osnabrück (ots) - Etwas unaufgeregter, bitte! Zwischen den islamischen Dachverbänden in Niedersachsen und Innenminister Uwe Schünemann kriselt es seit Langem. Zuletzt hat der CDU-Politiker Muslime durch sein Antiradikalisierungsprogramm verärgert. Mit einer Checkliste, anhand derer potenzielle Islamisten enttarnt werden sollen, bewies seine Behörde wahrlich kein Fingerspitzengefühl. Muslime zeigen sich zu Recht empört. Der Grund dafür, dass die Zusammenarbeit seither stockt, liegt genau hier: Auf der einen Seite setzt das mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Brandschutz/Behindertenheim Osnabrück (ots) - Was bleibt, sind Angst und Scham Ein Feuer tötet 14 Menschen. Am Tag danach herrschen eine hilflose Trauer um die Toten und das Mitgefühl mit den Verletzten und den Angehörigen, deren Leben nie mehr sein wird, wie es war. Kein Wort, auch kein Zeitungskommentar nimmt ihnen den Schmerz. Trotzdem ist die Debatte der nächsten Tage vorgezeichnet: Was war die Ursache der Katastrophe? Hätte das Unglück verhindert werden können? Und vor allem: Reichen die Sicherheitsbestimmungen in deutschen Pflegeeinrichtungen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht