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Doha: Klimaschutz nicht in die Wüste schicken WWF fordert konkrete Fortschritte in Doha

Geschrieben am 25-11-2012

Berlin (ots) - Morgen startet im arabischen Emirat Katar die
UN-Weltklimakonferenz (COP 18). Dort werden die Klimaverhandlungen
für ein neues weltweit verbindliches Klimaabkommen ab 2020
weitergeführt. Zugleich steht die Fortführung des Kyoto-Protokolls in
einer zweiten Verpflichtungsperiode und die Fortschreibung der
Klimafinanzierung ab 2013 auf dem Programm. Ohne Veränderungen in dem
aktuellen Emissionsverlauf bewegt sich die Welt auf eine
Temperaturerhöhung von Vier-Grad-Plus zu. "Für einen Erfolg der
Klimaverhandlungen müssen Industrie- und Entwicklungsländer viel
stärker aufeinander zugehen.", sagte Regine Günther vom WWF. "Die
Industriestaaten müssen durch anspruchsvolle Emissionsminderungsziele
sowie ein viel stärkeres Engagement bei der finanziellen
Unterstützung der Schwellen- und Entwicklungsländer für die
Klimafolgen und Emissionsminderungen Vertrauen schaffen."

Die Wetterextreme des Jahres 2012 sollte die verhandelnden
Regierungsvertreter aufwecken. Dürren und massive Ernteausfälle in
Afrika und den USA, Superstürme, das Abschmelzen des arktischen Eises
und das Schmelzen der Gletscher sind Alarmsignale für eine veränderte
Welt. Der weltweite Treibhausgasausstoß muss daher bis 2015 seinen
Höhepunkt erreichen und danach absinken. "Die heute schon spürbaren
Auswirkungen der Temperaturerhöhung sind erst ein kleiner
Vorgeschmack zu dem was uns in den nächsten Jahrzehnten droht, wenn
die Verhandlungen zu einem internationalen Abkommen erfolglos bleiben
und die einzelnen Staaten nicht endlich mehr tun", so Günther.

Der WWF will in Doha den nahtlosen Übergang des Kyoto-Protokolls
in die zweite Verpflichtungsperiode ab Januar 2013 sicherstellen.
Bisher sieht es so aus, dass die EU, die Schweiz, Liechtenstein,
Monaco, Island, Norwegen, Kroatien, Kasachstan, die Ukraine,
Weißrussland und Australien für die zweite Periode zusagen. Diese
Staaten emittieren aber nur 15 Prozent der weltweiten Treibhausgase.
Um die Staaten einzubinden, die für die anderen 85 Prozent
verantwortlich sind, muss bis 2015 ein globales Klimaabkommen
verhandelt werden, das 2020 in Kraft tritt.

Weiteres Verhandlungsthema ist die Finanzierung des globalen
Klimaschutzes. Bis 2020 müssen jährlich 100 Milliarden US-Dollar
dafür zur Verfügung stehen. Große Teile davon sollen in den so
genannten Grünen Klimafonds fließen. Der WWF fordert, dass Gelder
auch durch die Bepreisung der Flug- und Schiffsemissionen kommen
sollen, die jährlich zehn Prozent der weltweiten Treibhausgase
verursachen. So könne man sowohl einen Anreiz schaffen, die
Emissionen aus den beiden Sektoren zu begrenzen als auch Mittel zur
Klimafinanzierung gewinnen. "Bisher ist vollkommen unklar, wie bis
zum Jahr 2020 die 100 Mrd US bereitgestellt werden sollen und wie
der Pfad dahin aussehen soll. Dies muss in Doha geklärt werden. ",
sagte Barbara Lueg, WWF-Referentin für internationale Klimapolitik.
Weitere Forderung des WWF ist der Stopp der weltweiten Entwaldung bis
2020 durch das Waldschutzinstrument REDD+ (Reduktion der Emissionen
aus der Waldzerstörung) voranzutreiben. Denn durch die Abholzung der
Wälder - insbesondere der tropischen Wälder - entstehen derzeit rund
18 Prozent aller Treibhausgase und zugleich wird der Lebensraum
zahlloser Tiere und Pflanzen vernichtet.

In Doha ab 25.11. vor Ort erreichen Sie:
- Barbara Lueg (Fachreferentin insbesondere zu
Klimafinanzierung) barbara.lueg@wwf.de +49 (151) 1885
4995
- Hermine Kleymann (Fachreferentin insbesondere zu REDD+)
Hermine.kleymann@wwf.de +49 (151) 1885 4902
- Sylvia Ratzlaff (Pressereferentin) Sylvia.ratzlaff@wwf.de
+49 151 1885 4846

Ab 2.12. in Doha:
- Regine Günther (Leiterin Klimaschutz und Energie;
Gesamtüberblick und EU-Position) regine.guenther@wwf.de
+49 (151) 1885 4923



Pressekontakt:
WWF World Wide Fund For Nature
Jörn Ehlers
Telefon: 0151/ 1885 4922
E-Mail: joern.ehlers@wwf.de


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