(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Nur den Schein gewahrt Roth kandidiert erneut für Grünen-Vorsitz

Geschrieben am 12-11-2012

Cottbus (ots) - Nirgendwo steht geschrieben, dass ein Parteichef
auch mit den Weihen des Spitzenkandidaten für eine Bundestagswahl
ausgestattet sein muss. Jedenfalls käme niemand ernsthaft auf die
Idee, in Sigmar Gabriel ein politisches Auslaufmodell zu sehen, nur
weil Peer Steinbrück jetzt für die SPD an vorderster Stelle gegen
Angela Merkel kämpfen darf. Das gleiche Argument gilt im Prinzip auch
für Claudia Roth. Allerdings mit einem gewichtigen Unterschied:
Anders als bei der SPD wurde die Entscheidung über die
"Spitzenkandidatur" der Grünen per Mitgliederbefragung getroffen,
weshalb die Sympathien für die jeweilige Person nun klar in Prozenten
ablesbar sind. Und genau das ist jetzt das Problem der
traditionsgrünen Frau aus Bayern. Obwohl sie ein grottenschlechtes
Basisvotum einfuhr, will sie am kommenden Wochenende erneut für den
Parteivorsitz kandieren. Die allermeisten Bürger dürften diesen
Entschluss kaum nachvollziehen können. Viele Grüne dagegen schon. Zum
einen ist der Vorsitz in der Öko-Partei noch nie ein Hort wirklicher
Macht gewesen. In keiner politischen Formation wechselten die
Vorsitzenden so oft wie bei die Grünen. Die allerwenigsten von ihnen
haben politische Spuren hinterlassen. Ohnehin dürfen sie nur im Duo
wirken. Und zum anderen will sich die Partei offenbar nicht gleich
wieder ein neues Personalproblem aufhalsen, nachdem das der beiden
Spitzenkandidaten in mühsamer Kleinarbeit endlich gelöst ist. Ein
Ersatz für Roth im Parteivorsitz, der nach der grünen Arithmetik
weiblich und "links" sein muss, ist weit und breit auch nicht in
Sicht. Nimmt man noch die Tatsache hinzu, dass Roth praktisch nur
grüne Partei gelernt hat, wird klar, warum selbst die Demütigung
durch die Basis für sie noch lange kein Grund zum Rückzug ist. Durch
die zahllosen "Claudia- mach´s-noch-einmal-Rufe" bleibt ja auch der
Schein gewahrt. Viel mehr allerdings nicht.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

428621

weitere Artikel:
  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT zu Rechtsextremismus Bielefeld (ots) - Die Ergebnisse der Studie sind erschreckend. Rechtsextremes Gedankengut ist besonders im Osten Deutschland auf dem Vormarsch. Ausgerechnet in den Landstrichen, in denen besonders wenige Ausländer leben, blühen die Vorurteile gegen Zugezogene. Jeder fünfte Befragte meint, der »Einfluss der Juden sei zu groß«. Dabei grenzt es doch schon fast ein Wunder, dass nach dem Holocaust wieder 200 000 Menschen mit jüdischen Wurzeln in Deutschland leben. Das Wort der jüdischen Mitbürger wird hier beachtet, aber von einer Dominanz mehr...

  • Weser-Kurier: Der "Weser-Kurier" (Bremen) kommentiert in seiner Ausgabe vom 13. November zum Besuch de Maizières in Afghanistan Bremen (ots) - De Maizière weiß, wie labil die Lage im Land, selbst im Norden, immer noch ist. Zur Begründung seiner Reiseerleichterung sagte er nach der Landung:"Das wird nicht immer so sein, ich habe das für heute mal so entschieden." Sicherheit herzustellen und zu garantieren, diese große Aufgabe sollen die Afghanen ab 2015 mehr oder minder selbstständig erfüllen. Der Verteidigungsminister will, dass dies gelingt. Militärexperten sind eher skeptisch. Sie befürchten, dass mit dem Abzug der NATO-Truppen das Land in die Hände der mehr...

  • Weser-Kurier: Der "Weser-Kurier" (Bremen) kommentiert in seiner Ausgabe vom 13. November zur Zukunft von Grünen-Chefin Claudia Roth Bremen (ots) - Wäre Claudia Roth nicht Parteichefin der Grünen, sondern die Vorsitzende von SPD, CDU oder FDP, sie wäre nach ihrem Urwahl-Desaster politisch erledigt. Eine Kandidatur auf dem Parteitag am Wochenende käme einem politischen Selbstmord gleich. Doch die Grünen ticken anders. Bis auf eine Phase unter Joschka Fischer hat es in dieser Partei nie die eine, alles dominierende Führungsfigur gegeben. Insofern kann man tatsächlich als Wahlkampfkandidatin von der Basis abgemeiert und nur eine Woche später vom Parteitag als Chefin mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Merkel/Portugal Osnabrück (ots) - Anders als in Griechenland Dass Angela Merkel in Lissabon nicht gerade mit offenen Armen empfangen wurde, überrascht nicht - gilt die Bundeskanzlerin doch auch im ärmsten westeuropäischen Land als eiserne Sparkommissarin. In den portugiesischen Medien wird Deutschland für die Krise in der Euro-Zone verantwortlich gemacht. Und dafür, dass die Steuern erhöht und die Löhne gekürzt wurden. Die Einstellung, die Deutschen als Sündenbock zu sehen, ist in allen Südländern verbreitet. Und so verschanzte sich die mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Afghanistan Osnabrück (ots) - Zwischen Aufbauleistung und Zukunftsmission Nicht mehr als eine schöne Randnotiz ist es, dass Verteidigungsminister Thomas de Maizière im verwundbaren Regierungs-Airbus statt in einer geschützten Transall-Maschine in Masar-i-Scharif landete. Den Norden Afghanistans kennzeichnet eine relativ stabile Sicherheitslage, zudem landete der Minister in aller Frühe - er ging ein verschwindend geringes Risiko ein. Worauf es bei de Maizières Besuch vielmehr ankommt, sind die Gespräche über den Zustand vor Ort und die mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht