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Lausitzer Rundschau: Der zweite Sieg der Vielfalt Zum Ergebnis der US-Präsidentschaftswahlen

Geschrieben am 07-11-2012

Cottbus (ots) - Barack Obama hat seine zweite Amtszeit nicht den
Erfolgen der ersten zu verdanken. Die vergangenen vier Jahre waren
für große Teile der amerikanischen Bevölkerung ein nicht endender
Hindernislauf. Nicht Zufriedenheit, wohl aber Vorsicht und Sorge
haben diesem Präsidenten den Wiedereinzug ins Weiße Haus ermöglicht.
Seinem Konkurrenten Mitt Romney ist es nicht gelungen, den Wählern
seine Botschaft der angeblichen Patentrezepte für einen einfachen,
sicheren Aufschwung nahezubringen. Zu viele Amerikaner hatten das
Gefühl, da redet ihnen einer die komplizierte Welt schön. Das war
nicht glaubwürdig, und deswegen auch fiel der Sieg Obamas hinreichend
überzeugend aus. Mitt Romney stand für ein Amerika, das es nicht mehr
gibt und für eine Politik, in der sich die Mehrheit der Amerikaner
nicht mehr wiederfindet. Die USA sind zu vielfältig geworden, als
dass sie sich weiterhin mit den Bilderbuchrezepten der Vergangenheit
regieren lassen wollen. Das Gespenst der Abkehr von den alten Werten,
die das Land einst groß gemacht haben, schreckt nicht mehr. Das Land
lässt sich nicht auf seine große Vergangenheit als unangefochtene
Weltmacht reduzieren. Die neue, junge Vielfalt, die in der Wahlnacht
auf den Straßen der großen Städte der USA lautstark den Sieg Obamas
feierte, ist sich allerdings nur darin einig, dass es kein Zurück
geben wird. Ansonsten steht die Obama-Mehrheit kaum weniger ratlos da
als noch vor wenigen Wochen, als sich der Präsident durch eine
Debatte stammelte und dabei war, den sicher geglaubten Sieg zu
verspielen. Denn in der siegreichen Vielfalt steckt ein
unübersehbares Maß an Beliebigkeit. Es gibt für diesen Sieg und für
die nächsten Jahre keine überzeugende Botschaft, und es gibt im
Gegensatz zu 2008 auch keine Mehrheit im Kongress. Es gibt nur dieses
vage Zusammengehörigkeitsgefühl all derer, die das alte Amerika
ablehnen. Für Europa, für Deutschland bedeutet der Sieg Obamas ein
widersprüchliches Signal. Einerseits sind die USA uns ein wenig näher
gerückt jetzt mit einigen Elementen des Sozialstaates wie
beispielsweise einer allgemeinen Krankenversicherung. Andererseits
sind sie noch ein wenig weiter weg als dieser einzigartige
Schmelztiegel, der sich selbst genügt. Im Kern aber ist die
Botschaft, die mit Obama über den Atlantik kommt, ganz einfach.
Unsere europäische Vielfalt braucht ihren eigenen Weg in die Zukunft.
Die USA des Barack Obama sind dafür kein Vorbild.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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