(Registrieren)

Badische Neueste Nachrichten: Kein Fingerspitzengefühl

Geschrieben am 04-11-2012

Karlsruhe (ots) - Verdienen Kanzler zu wenig, wie SPD-Chef Gabriel
behauptet? Oder kassieren Abgeordnete wie Peer Steinbrück einfach zu
viel nebenbei, wie andere glauben? Der SPD klebt das peinliche Thema
wie ein Kaugummi am Absatz. Aber es hat an Unterhaltungswert
eingebüßt. Gibt es überhaupt so etwas wie eine leistungsgerechte
Bezahlung in der Politik? Bei einem Verkaufsmanager liegt der Maßstab
seiner Leistung auf der Hand: Absatz, Umsatz, Gewinn. Aber wie soll
man Politiker bewerten? Nach der Zahl ihrer Reden, ihrer Gesetze,
ihrer Wahlergebnisse? Alle Versuche, den Geldwert der Politik zu
vermessen, sind Unfug. Aber wenn selbst der Leiter einer mittelgroßen
Sparkasse bereits mehr als die Kanzlerin verdiene, so sei das
unangemessen, beklagt sich SPD-Chef Sigmar Gabriel - nicht ganz zu
Unrecht. Die Abgeordneten unserer Parlamente werden, abgesehen von
einigen herausgehobenen Positionen, alle gleich bezahlt. Ein stummer
Hinterbänkler erhält die gleichen Diäten wie ein kreativer
Dampfplauderer. Darin schlummert eine Versuchung, wie im Fall
Steinbrück zu besichtigen ist. Der designierte Kanzlerkandidat der
SPD, dessen Nebeneinkünfte jetzt auf rund zwei Millionen Euro
veranschlagt werden, lässt sich seinen Marktwert als Redner,
Ex-Finanzminister, Ex-Ministerpräsident, als Buchautor und
Aufsichtsrat fürstlich vergolden. Das ist grundsätzlich nicht
verwerflich, sofern er alle Nebeneinkünfte versteuert (was offenbar
auch geschehen ist). Doch die schiere Menge der Nebenverdienste gibt
Anlass zu Bedenken. Auch SPD und Grüne bekommen Bauchschmerzen, wenn
sie die Summen sehen. Steinbrück fehle Fingerspitzengefühl, murmelt
die Linke seiner Partei. Der Grüne Trittin kleidet seine Kritik in
die vornehme Warnung, man dürfe die Diäten nicht zu Nebeneinkünften
machen. Im Klartext: Wer so viel Kasse nebenbei macht, degradiert
seinen Hauptberuf als Volksvertreter zur Nebensache.



Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

426829

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Union unterstützt zentrale V-Leute-Datei Düsseldorf (ots) - Die Unionsfraktion unterstützt das Vorhaben, zu einer besseren Koordination der Geheimdienstarbeit eine zentrale V-Leute-Datei anzulegen. "Da V-Leute eine ebenso notwendige wie schwierige Informationsquelle sind, dürfen wir nicht länger hinnehmen, dass der Landesverfassungsschutz den Bund im Unklaren über seine V-Leute lässt", sagte Unionsfraktionsvize Günter Krings im Gespräch mit der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagausgabe). "Die Länder müssen ihre V-Leute schleunigst in eine bundesweite mehr...

  • Das Erste, Freitag, 5. November 2012, 5.30 - 9.00 Uhr Gäste im ARD-Morgenmagazin Köln (ots) - 7.05 Uhr, Philipp Rösler, FDP, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Thema: Koalitionsgipfel 8.05 Uhr, Ursula von der Leyen, CDU, Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Thema: Koalitionsgipfel Pressekontakt: WDR Presse und Information, Kristina Bausch, Tel. 0221-220-7121 Agentur Ulrike Boldt, Tel. 02150 - 20 65 62 mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: Staatsrechtler von Arnim zu Steinbrück: "Das ist keine Transparenz" Köln (ots) - Der Staatsrechtler Professor Hans Herbert von Arnim äußert scharfe Kritik an Peer Steinbrück. Zur Weigerung des SPD-Kanzlerkandidaten, sich zur Höhe eines Interview-Honorars zu äußern, sagte von Arnim dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montagsausgabe): "Ich kann es nicht nachvollziehen, dass Steinbrück den Wirtschaftsprüfern nur den Auftrag gegeben hat, seine Vorträge zu untersuchen. Dass in dieser Liste das Interview aus dem Bilfinger-Geschäftsbericht fehlt, gibt mir zu denken. Das ist keine Transparenz. Dazu passt, dass mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: SPD begrüßt Vorstoß für zentrale V-Leute-Datei - Hartmann kritisiert Verfassungsschutz Saarbrücken (ots) - Der innenpolitische Sprecher der SPD, Michael Hartmann, hat den Vorschlag von Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen für ein zentrales V-Leute-Register als überfällig begrüßt. "Der Verfassungsschutzpräsident greift hier eine Idee auf, die die SPD bereits vor einigen Monaten vorgestellt hat", sagte Hartmann der "Saarbrücker Zeitung" (Montag-Ausgabe). "So lange Personen von verschiedenen Landesverfassungsschutzämtern geführt werden, aber nichts voneinander wissen, oder das Bundesamt für Verfassungsschutz mehr...

  • LVZ: Tage von Rösler als FDP-Spitzenmann scheinen gezählt / Freiwilliger Verzicht Röslers erwartet Leipzig (ots) - Die Hinweise auf ein baldiges Ende von Philipp Rösler als FDP-Spitzenmann verdichten sich. Nach einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe) erwarten führende FDP-Politiker aus Bund und Ländern einen freiwilligen Rückzug ihres Parteichefs Philipp Rösler von der inoffiziellen Position des Spitzenkandidaten für die nächste Bundestagswahl und verlangen ein Bekenntnis von Rösler zu Rainer Brüderle als Top-Mann nach außen für die Wahl im Herbst 2013. Mehrere FDP-Präsidiums- und Vorstandsmitglieder drängen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht