(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu Deutschland / Türkei / Erdogan

Geschrieben am 31-10-2012

Osnabrück (ots) - Noch ein weiter Weg

Recep Tayyip Erdogan hat sich bei seinem Deutschland-Besuch
selbstbewusst und fordernd gegeben. Unmissverständlich machte der
türkische Ministerpräsident erneut klar: Sein Land will in die EU.
Die von ihm geäußerte Kritik daran, dass die Beitrittsverhandlungen
ins Stocken geraten sind, mag Kanzlerin Angela Merkel zur Kenntnis
genommen haben. Aufs Gaspedal drücken wird sie deshalb aber nicht.
Die EU hat derzeit genug Probleme damit, ihren Zerfall zu verhindern
und die Euro-Krise in den Griff zu bekommen. An ein heißes Thema wie
die Verhandlungen mit der Türkei wird sich da niemand wagen.

Als Musterbeispiel für die Vereinbarkeit von Demokratie und Islam
präsentiert Erdogan sein Land gerne. Der Fortschrittsbericht der EU
stellt der Türkei hingegen eine ernüchternde Bilanz aus: Verletzungen
der Meinungs- und Versammlungsfreiheit, parteiisch urteilende
Gerichte, willkürlich handelnde Polizisten. Von 35 Kapiteln, die die
Türkei seit Beginn der Beitrittsgespräche 2005 abarbeitet, ist erst
eines abgeschlossen. Das ist ein Armutszeugnis, und zeigt, wie weit
der Weg zu einer EU-Vollmitgliedschaft noch ist. Für Brüssel ist es
trotz aller interner Krisen dringend an der Zeit, den Verhandlungen
wieder Leben einzuhauchen und den Reformeifer der Türken neu
anzufachen. Denn Europa braucht die Türkei als Partner am Tor zur
islamischen Welt. Vor allem in Zeiten, in denen diese Welt, wie in
Syrien, aus den Fugen gerät.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

426367

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit / Organspende Osnabrück (ots) - Eine andere Lösung Es überrascht nicht, dass die Bereitschaft zur Organspende seit den im Sommer bekannt gewordenen Manipulationsskandalen an Kliniken in Göttingen und Regensburg deutlich abgenommen hat. Ärzte fälschten Patientenakten, um bestimmte Kranke schneller auf den OP-Tisch zu bekommen. Auch diese Patienten benötigten ein neues Organ, und die Transplantationen retteten vermutlich auch ihr Leben. Aber die Tatsache, dass sie die Warteschlange umgehen konnten, hat das Vertrauen in das System Organspende mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Kosovo / Serbien / International Osnabrück (ots) - In der Bringschuld Der jüngste Staat Europas hat einen Beitrag zu Friedenssicherung und Stabilisierung nach wie vor bitter nötig. Als solcher ist der Besuch von US-Außenministerin Hillary Clinton und der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton im Kosovo zu bewerten. Im Zentrum der Gespräche der zwei Top-Diplomatinnen mit Regierungschef Hashim Thaci und Präsidentin Atifete Jahjaga stand die Normalisierung der Beziehungen zu Serbien. Man fragt sich, wie das gelingen soll angesichts der ethnischen Spannungen zwischen mehr...

  • Weser-Kurier: Kommentar zum Organspende-Skandal Bremen (ots) - Dass es keine verkehrte Sache ist, einem Kranken durch eine Spenderniere das Leben zu retten, daran besteht kein Zweifel. Es ist vielmehr das verantwortungslose Handeln einiger selbstherrlicher Transplantationsmediziner, das die Menschen zweifeln lässt. Gefälschte Labordaten, eigenmächtige Bevorzugung von Patienten, Umgehung der Vorschriften - all diese Vorkommnisse tragen garantiert nicht dazu bei, dass in Zukunft mehr Menschen guten Gewissens einen Organspendeausweis ausfüllen - auch wenn es moralisch wünschenswert mehr...

  • Westfalenpost: Türkischer Kraftprotz Von Winfried Dolderer Hagen (ots) - Da war gestern wieder einer in Berlin, der vor Kraft kaum laufen konnte. Sein Land erstarke von Tag zu Tag, ließ der türkische Ministerpräsident wissen. Ein wahres Vorbild für die krisengebeutelten Jammerlappen in der EU, die mittlerweile in jeder Hinsicht im Rückstand seien. Es werde ihnen noch leid tun, wenn sie ihm weiter die kalte Schulter zeigten. Wahr ist: Die Türken erleben seit zehn Jahren ein beeindruckendes Wirtschaftswachstum. Man darf sich darüber mit ihnen von Herzen freuen. Dass im übrigen keineswegs alles mehr...

  • Westfalenpost: Eine Entscheidung entlastet die Angehörigen Von Harald Ries Hagen (ots) - Mühsam genug hat sich die Politik auf einen Kompromiss geeinigt, um mehr Organspender zu gewinnen. Und jetzt das: Einen Tag, bevor die neue Entscheidungslösung in Kraft tritt, ist die Spendebereitschaft auf dem Tiefpunkt. Das wird sich nicht einfach dadurch ändern, dass die Krankenkassen Infoschreiben schicken und ein Ja oder Nein anmahnen. Dafür ist die Verunsicherung durch die kriminellen Manipulationen von Patientendaten an mittlerweile drei Kliniken zu groß. Das verloren gegangene Vertrauen wird sich nur wiedergewinnen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht