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Aktionsbündnis "Tiere gehören zum Circus" erhebt schwere Vorwürfe gegen die grün-schwarze Koalition im Darmstädter Stadtparlament (BILD)

Geschrieben am 30-10-2012

Kirchheimbolanden (ots) -

Zurzeit strömen die Darmstädter Bürger/-innen zu Tausenden in den
auf dem Messeplatz gastierenden Circus Charles Knie, einem
traditionellen Circusunternehmen, das auch Wildtiere mit sich führt.
Offensichtlich werden traditionelle Circusse von einem großen Teil
der Darmstädter Bevölkerung sehr geschätzt. Dessen ungeachtet hat vor
kurzem das Darmstädter Stadtparlament mit den Stimmen der Grünen und
der CDU beschlossen, Gastspiele von traditionellen Circusunternehmen
mit Wildtieren auf öffentlichen Flächen nicht mehr zuzulassen. Das
Aktionsbündnis "Tiere gehören zum Circus" kritisiert diesen Beschluss
scharf: Erstens ist das Darmstädter Wildtierverbot juristisch höchst
fragwürdig, zweitens kann es biologisch nicht begründet werden und
drittens stellt es eine unerträgliche Bevormundung der Bürger/-innen
dar.

Die Haltung von Tieren in Circusbetrieben wird in Deutschland
durch das Tierschutzgesetz (§ 2 und § 11) und durch die "Leitlinien
für die Haltung, Ausbildung und Nutzung von Tieren in
Zirkusbetrieben" geregelt. Die deutschen Regelungen zur
Circustierhaltung, die zu den strengsten in Europa zählen, lassen
unter bestimmten, genau definierten Voraussetzungen auch das
Mitführen von Wildtieren zu. Zurzeit wird dieses Regelwerk von dem
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
überarbeitet und an neueste Erkenntnisse angepasst. Das Darmstädter
Wildtierverbot steht zu den Gesetzen und Leitlinien des Bundes in
offenem Widerspruch. Im Jahre 2008 hat zudem das Verwaltungsgericht
in Chemnitz entschieden, dass lokale Wildtierverbote gegen die im
Grundgesetz garantierte Freiheit der Berufsausübung verstoßen. Die
Stadt Chemnitz hat daraufhin ein bereits erteiltes Wildtierverbot
wieder zurücknehmen müssen. Einen ähnlichen Vorfall gab es in Bayern:
Vor kurzem hat die Regierung von Oberbayern ein Wildtierverbot, das
die Stadt Geretsried vor ein paar Monaten erlassen hat, wieder
aufgehoben - mit der Begründung, dass es rechtswidrig sei.

Auch biologisch gesehen, kann das Darmstädter Wildtierverbot für
Circusunternehmen nicht gerechtfertigt werden. Das Aktionsbündnis
"Tiere gehören zum Circus" ist davon überzeugt, dass sich die Tiere,
auch die Wildtiere, in verantwortungsvoll geführten Circusunternehmen
sehr wohl fühlen. Diese Überzeugung gründet sich u. a. auf die
folgenden Argumente:

Die Dressur der Circustiere beruht auf einem engen wechselseitigen
Vertrauensverhältnis zwischen Mensch und Tier (und nicht etwa auf
brutalem Zwang, wie die Tiergegner gerne behaupten). Wäre dies
anders, könnten die Tierlehrer niemals hautnah mit ihren Tieren
zusammenarbeiten. Man denke nur an die folgenden Darbietungen: Ein
Elefant trägt seinen Tierlehrer im Maul, mehrere Tiger legen sich
über ihren Tierlehrer, ein Schwarzer Panther springt seinem
Tierlehrer in die Arme. Wer einmal zugeschaut hat, wie z. B. der
berühmte Tierlehrer Marek Jama (Circus Charles Knie) seine Seelöwen
ausbildet, der wird nicht mehr daran zweifeln, dass der Lernprozess
in der Manege den Tieren Freude bereitet und ihnen in jeder Hinsicht
gut tut.

Die Verwendung von großen Freigehegen gehört mittlerweile in allen
deutschen Circussen zum Standard. Es ist heute auch eine
Selbstverständlichkeit, dass man die Gehege mit einer artgerechten
Strukturierung ausstattet. So leben Circus-Elefanten in großzügigen
Paddocks, die mit Sandbädern, Scheuerbäumen und frischem Laubschnitt
angereichert werden.

Circustiere werden bei guter Pflege sehr alt. So erreichen z. B.
die Löwen des Circus Krone regelmäßig ein Alter von mehr als 20
Jahren. Frei lebende Löwen sterben im Durchschnitt deutlich früher.
Bei Asiatischen Elefanten liegen ähnliche Verhältnisse vor. Während
sie im Circus ca. 41 Jahre alt werden, liegt ihre Lebenserwartung in
der Wildnis (nach einer in Sri Lanka durchgeführten Untersuchung) bei
nur 31 bis 35 Jahren (Durchschnittswerte).

Noch viele weitere Argumente könnten angeführt werden. Die
(Wild-)Tierhaltung in den führenden deutschen Circusunternehmen
bewegt sich heute auf dem gleichen Niveau wie in einem zoologischen
Garten. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass bis heute keine
wissenschaftlich fundierten Beweise dafür vorliegen, dass die Tiere
in einem gut geführten Circus leiden. Im Gegenteil: Es gibt mehrere
wissenschaftliche Studien, die das Gegenteil nahe legen. Hier ist vor
allem die breit angelegte Studie der britischen Verhaltensforscherin
Marthe Kiley-Worthington zu nennen (über 3000 Beobachtungsstunden in
14 britischen Circussen und im Schweizer Nationalcircus Knie). So
bleiben dem Darmstädter Stadtparlament nur weltanschauliche
Argumente, etwa nach dem Motto "Wildtiere haben in einem Circus
nichts zu suchen". Argumente dieser Art können aber keine
ausreichende Grundlage für ein gesetzliches Verbot sein - zumal sehr
viele Darmstädter Bürger offensichtlich eine andere Weltanschauung
haben (wie der aktuelle Erfolg von Circus Charles Knie zeigt). Vor
diesem Hintergrund ist der Beschluss des Darmstädter Stadtparlaments
als eine Gängelung der Bürger/-innen zu bewerten, die zu den
Grundsätzen eines freiheitlichen Gemeinwesens nicht so recht passen
will.

Das Aktionsbündnis "Tiere gehören zum Circus" fordert deshalb
Herrn Jochen Partsch, (Oberbürgermeister), Herrn Rafael Reißer
(Bürgermeister), Frau Hildegard Förster-Heldmann
(Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN) und Herrn Hartwig Jourdan
(Fraktionsvorsitzender der CDU) mit Nachdruck auf, darauf
hinzuwirken, dass das umstrittene Auftrittsverbot für traditionelle
Circusse wieder aufgehoben wird.



Pressekontakt:
Dirk Candidus
Telefon: 0176/84627788
Weblinks: http://www.facebook.com/AktionsbuendnisCircustiere
http://www.circusfreunde.org
Email: dirk.candidus@t-online.de


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