(Registrieren)

Rheinische Post: Schuldenschnitt wäre ungerecht

Geschrieben am 28-10-2012

Düsseldorf (ots) - Aus eigener Kraft wird Griechenland seinen
Schuldenberg wohl nicht mehr los. Deshalb erscheint es auf den ersten
Blick folgerichtig, dass nach den privaten nun auch die öffentlichen
Gläubiger auf einen Teil ihrer Forderungen verzichten. Doch es gibt
gravierende Unterschiede zwischen beiden Gruppen. Denn die Privaten
haben Griechenland freiwillig ihr Geld gegeben, während die
Euro-Staaten und die Europäische Zentralbank nur eingesprungen sind,
um größere Turbulenzen für die gemeinsame Währung zu verhindern. Bei
einem Schuldenerlass würden die Steuerzahler in den Gläubigerländern
für etwas bestraft, über das sie gar nicht freiwillig entscheiden
konnten. Würden die staatlichen Gläubiger auf ihr Geld verzichten,
wäre auch der Vertrag über die Währungsunion für alle sichtbar
gebrochen. Denn die Übernahme von Schulden eines Mitgliedstaats ist
nach dem EU-Vertrag streng verboten. So bitter es für Griechenland
ist: Das überschuldete Land muss mit seinen Verbindlichkeiten vorerst
weiter leben und mit Sparprogrammen die Basis für eine Gesundung der
Finanzen legen. Verschafft sich Griechenland hier Glaubwürdigkeit,
kann man auch darüber nachdenken, dem Land bei der Bewältigung der
Schuldenlast zu helfen. Erst dann können es sich die Partnerländer
leisten, großzügig zu sein.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

425627

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Liberale Krise Düsseldorf (ots) - Für Philipp Rösler kommen die Einschläge immer näher. Zuletzt korrigierte Fraktionschef Rainer Brüderle öffentlich ein recht schneidiges Interview seines Parteichefs. Hinterher beteuerten zwar alle, so sei das alles nicht gemeint gewesen. Das machte die Sache aber nicht besser. Die nach außen hektisch demonstrierte Einigkeit zeigte nur vielmehr den traurigen Zustand der Liberalen: Die Partei ist mit Rösler nicht zufrieden, es gibt aber gerade keinen Besseren, der den Job machen will. Auch Brüderle nicht. Während mehr...

  • Neue OZ: Kommentar Wahl Ukraine Osnabrück (ots) - Wohin steuert die Ukraine? Die ersten Prognosen nach der Parlamentswahl lassen befürchten, dass sich der zweitgrößte Flächenstaat Europas politisch nicht Richtung Westen und EU orientieren wird. Ob es zu einer stärkeren, vor allem wirtschaftlichen Annäherung an Russland kommt, werden die nächsten Monate zeigen. Die Regierungspartei von Präsident und Kreml-Freund Viktor Janukowitsch liegt jedenfalls klar vorn und wird mit den Kommunisten weiterregieren können. Das ist bitter für die so kämpferisch aufgetretene Opposition: mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Europa / Finanzkrise / Griechenland Osnabrück (ots) - Mehr Mut zur Wahrheit Der Fall Griechenland, machen wir uns nichts vor, wird teuer, richtig teuer. Das Land wird auf lange Sicht ein Sorgenkind Europas bleiben, das mit Milliardenhilfen vor dem Kollaps gerettet werden muss. Die Griechen deshalb aus der Euro-Zone hinauszuwerfen wäre eine Option, die aber nur noch theoretischer Natur ist. Denn die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass die Folgen eines Euro-Austritts dem übrigen Europa höhere Kosten aufbürden würden, als wenn das Land im Währungsraum bliebe. Da mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Koalition / Haushalt / Schäuble Osnabrück (ots) - Riskantes Vorhaben Wolfgang Schäuble und Philipp Rösler peilen ein ehrgeiziges Ziel an: Die beiden Minister wollen schneller sein als die Schuldenbremse. Ihr Entschluss hat auch damit zu tun, dass die Regierung in Europa Vorreiter sein will: Wenn Deutschland von anderen Einsparungen verlangt, muss es selbst glaubwürdig vorangehen. Im Kern heißt die schwarze Null nur, dass der Finanzminister weitestgehend mit dem Geld auskommt, das er einnimmt. Dennoch ist das Vorhaben hochgesteckt, da es seit Jahren nicht mehr...

  • Rheinische Post: FDP will Moratorium über Neubau von Solaranlagen Düsseldorf (ots) - FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle schlägt angesichts der steigenden Strompreise einen Neubaustopp für Solaranlagen vor. "Der Öko-Snobismus durch die Subvention in der Solarindustrie muss dringend beendet werden", sagte Brüderle der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Montagsausgabe). "Kurzfristig ist ein Einfrieren der EEG-Umlage oder ein Moratorium für den Neubau von Solaranlagen denkbar", so Brüderle. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz habe nach den Worten von Brüderle dazu geführt, dass Solarproduzenten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht