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Biogasrat+: "Bundesumweltminister Altmaier hat EEG-Prozess vernünftig angelegt"

Geschrieben am 11-10-2012

Berlin (ots) - Der Biogasrat+ e.V. - dezentrale Energien,
unterstützt den Verfahrensvorschlag von Bundesumweltminister Peter
Altmaier zur Neuregelung des Erneuerbaren Energie-Gesetzes (EEG) im
Grundsatz. Positiv ist aus Sicht des Verbandes, dass die System- und
Marktintegration erneuerbarer Energien im Mittelpunkt steht und am
Ziel von 80 Prozent grünem Strom bis zum Jahr 2050 festgehalten wird.
Eine Festlegung zeitlicher und regionaler Zwischenziele, deren
Orientierung am Tempo des Netzausbaus und die Verzahnung mit dem
notwendigen Angebot fossile befeuerter Kraftwerke, sei vernünftig, so
Reinhard Schultz, Geschäftsführer des Biogasrat+ e.V. Auch die
Vermeidung regionaler Überforderungen durch einen zu dichten
Anlagenbesatz oder kleinräumige Flächenkonkurrenzen seien wichtige
Gesichtspunkte, die der Biogasrat+ unterstützt.

Reinhard Schultz hält eine starke Marktorientierung des neuen EEG
für zwingend erforderlich. "Unser Vorschlag ist es, nur noch die
abnehmenden Mehrkosten der Erneuerbaren Energien über eine Umlage zu
finanzieren. Dadurch wird die Wettbewerbsfähigkeit der Erneuerbaren
mit den konventionellen Energien hergestellt und Strompreise wieder
am Markt gefunden. Gegebenenfalls muss eine Absicherung eines
kleineren Teils des Finanzierungsrisikos für Neuanlagen erfolgen,
insbesondere für mittelständische Betreiber." Ein solches Marktmodell
würde auch zu Unternehmenskonzepten führen, bei denen die
erneuerbaren Energien durch Kooperationen sich selbst stabilisieren,
ist sich Schultz sicher. Biogas werde dabei eine bedeutende Rolle
spielen können. Ein Quotenmodell, bei dem die Energieversorger
verpflichtet werden, einen bestimmten Anteil ihres Stroms auf
erneuerbarer Grundlage zu produzieren, lehnt der Biogasrat+ ab. "Ein
Quotenmodell führt zur Vermachtung des grünen Strommarktes nach dem
Vorbild des konventionellen Strommarktes, schränkt Wettbewerb ein und
gibt mittelständischen Anbietern kaum eine Chance", kritisiert
Schultz einen der möglichen Lösungsansätze, der aber aus seiner Sicht
in keiner der politischen Parteien mehrheitsfähig ist.

Der wildwüchsige Zubau volatiler erneuerbarer Energien sollte nach
Auffassung des Biogasrat+ durchaus in geordnete Bahnen gelenkt
werden. "Dies kann durch eine zeitliche und regionale Deckelung des
Ausbaus erfolgen", meint Reinhard Schultz. "Für Biogas- und Biomethan
gibt es diese Notwendigkeit allerdings nicht. Im Rahmen der
vorhandenen Potenziale dient die Erzeugung von Biomethan immer der
Stabilisierung des Gesamtsystems und erfordert keinen zusätzlich
Ausbau des Stromnetzes."

"Die Biogasbranche will eine stabile und sichere Stromversorgung
zu bezahlbaren Preise", unterstreicht Reinhard Schultz. Gleichzeitig
fordert der Verband jedoch, dass die Energiewende als Ganzheit
diskutiert und organisiert werde. "Wir brauchen auch vernünftige
Rahmenbedingungen für den Wärmemarkt und für CO2-neutrale Mobilität."

Der Biogasrat+ nimmt die Einladung von Bundesumweltminister Peter
Altmaier an, sich an einem breiten Dialog über die zukünftige
Energieversorgung und die Neuausrichtung des EEG zu beteiligen. Der
Verband hofft, dass dieser Dialog weitgehend aus dem
Bundestagswahlkampf herausgehalten werden kann, damit ein breiter
parteienübergreifender und damit für lange Zeit stabiler Konsens
nicht gefährdet wird. "Das Warten auf das neue EEG wird die
Marktaktivitäten nicht unbedingt beflügeln. Deswegen ist es umso
wichtiger, dass danach ein hohes Maß an Planungssicherheit garantiert
wird", betont Reinhard Schultz.



Pressekontakt:
Janet Hochi/Nantje Gloy/Marco Neher
Tel.: +49 30 201 431 33
E-Mail: geschaeftsstelle@biogasrat.de


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