(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: In letzter Minute Zur Einigung im ärztlichen Honorar-Streit

Geschrieben am 10-10-2012

Cottbus (ots) - Der überraschend gefundene Kompromiss zur
künftigen Honorarhöhe für die rund 150 000 niedergelassenen Ärzte kam
spät, aber offenbar noch rechtzeitig genug, um demonstrative
Praxisschließungen in ganz großem Stil zu verhindern. Nur einige
wenige Tausend Mediziner hielten am Mittwoch an ihren Protesten fest.
Dem Patienten muss auch das befremdlich erscheinen. Gut eine
Milliarde Euro mehr für die Praxisärzte, das ist üppig. Der Eindruck
vom raffgierigen Halbgott in Weiß wird dadurch jedenfalls nicht
zerstreut. Freilich ist er nicht ganz berechtigt. Mittlerweile weiß
wohl auch der interessierte Laie, woran es wirklich hakt: Die
Unzufriedenheit vieler Ärzte resultiert aus der ungerechten
Verteilung der Honorar-Milliarden. Während in Praxen mit teurer
Apparate-Medizin überdurchschnittlich gut verdient wird, müssen sich
etwa Hausärzte oder Psychotherapeuten mit einem eher mäßigen Salär
begnügen. Und das, obwohl gerade die "sprechende Medizin" dem
Patienten häufig mehr hilft als der letzte Schrei der Technik. Der
Beseitigung dieses Ungleichgewichts trägt die jetzige Übereinkunft
bei der Vergütung ein wenig Rechnung, indem benachteiligte
Ärztegruppen künftig etwas stärker zum Zuge kommen. Wer indes die
Forderung nach einer Aufhebung aller Budgets bei den ärztlichen
Leistungen erhebt, der hat die Rechnung ohne den Beitragszahler
gemacht. Gerade im Gesundheitswesen schafft nicht selten erst das
Angebot die Nachfrage. Das heißt, ökonomisch kann es für einen Arzt
sehr attraktiv sein, die Behandlungen massiv auszuweiten. Das gilt
besonders bei der Geräte-Medizin. Würden hier alle Schranken fallen,
wäre eine Kostenexplosion programmiert.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

422331

weitere Artikel:
  • WAZ: Ärzte tun sich keinen Gefallen. Kommentar von Daniel Freudenreich Essen (ots) - Das erlebt man auch nicht alle Tage: Es gibt eine Einigung im Honorarstreit und die niedergelassenen Ärzte gehen trotzdem auf die Straße. Damit tun sie sich keinen Gefallen. Zum einen treffen die Proteste den Patienten und damit das schwächste Glied in der Kette. Zum anderen mag bei vielen Bürgern der Eindruck hängen bleiben, dass die Ärzte den Hals nicht voll bekommen können. Denn bis zu vier Prozent mehr Honorar sind nicht wenig. Näher betrachtet ist die Wut der Mediziner aber nachvollziehbar. Denn die Verteilung mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Die Zeit drängt Regensburg (ots) - Von Luisa Knobloch Das Semesterticket ist ein Erfolgsmodell - darin sind sich alle einig. Dass es jetzt trotzdem auf der Kippe steht, ist ebenso unverständlich wie bedenklich. Fakt ist: Die Zahl der Studierenden ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen und liegt nun bei 28 000. Etwa 10 000 davon wohnen Schätzungen zufolge außerhalb des Stadtbereichs. Es ist also kaum verwunderlich, dass sich das Transportaufkommen erhöht hat und die Bahnbetreiber nun ein größeres Stück vom Kuchen abhaben möchten. Es mehr...

  • WAZ: Arbeitserlaubnis für Asylbewerber. Kommentar von Dietmar Seher Essen (ots) - Asyl. Das Wort beherrschte die politische Wetterlage in Deutschland nach der Wiedervereinigung. Hunderttausende kamen damals: Von den Schlachtfeldern Ex-Jugoslawiens, aus maroden Republiken der zerbrochenen Sowjetunion, aus der Türkei. Viele waren vor Gewalt und Verfolgung geflohen. Nicht wenige vor der Armut. Asyl. Es ist wieder ein Thema. Aber die Debatte wird sich so nicht wiederholen und absehbar auch nicht das Ausmaß. Die erhöhten Bewerberzahlen dieses Sommers sind nicht mit denen der 90er-Jahre zu vergleichen, mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Putins Trick Regensburg (ots) - Von Ulrich Krökel Wer Wladimir Putins Politik in den vergangenen zwölf Jahren beobachtet hat, den kann das Berufungsurteil gegen Pussy Riot nicht überraschen. Echte Einsicht hat der Kremlchef noch nie gezeigt. Eine Entscheidung zu überdenken und gegebenenfalls zu widerrufen, das ist für den starken Mann Russlands nichts als ein Zeichen der Schwäche. Die gestrige Freilassung einer der drei jungen Frauen ändert daran nichts. Es ist der Versuch, die Potemkinsche Fassade eines Rechtsstaats aufrechtzuerhalten. mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Pussy Riot Halle (ots) - Putins Russland ist alles andere als ein Rechtsstaat. Die Entscheidungen in wichtigen Prozessen fallen im Kreml, nicht im Gerichtssaal. Und Putin hat sich nach den Massenprotesten des Winters und seiner wenig überzeugenden Wiederwahl im März dazu entschlossen, der Opposition mit Härte zu begegnen. Der Westen sollte sich genau überlegen, wie er mit diesem Russland dauerhaft umgehen will. Am Dienstag die Fertigstellung der Ostseepipeline zu feiern, um am Mittwoch das Unrechtsurteil gegen die Punkerinnen zu kritisieren mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht