(Registrieren)

NRZ: Kein Grund zur Panik - Kommentar zur Grundschulstudie von Denise Ludwig

Geschrieben am 05-10-2012

Essen (ots) - Die Herbstferien haben begonnen, Schüler und Lehrer
haben sich eine Pause verdient. Also beginnen wir an dieser Stelle
mit der guten Nachricht: Die Mehrheit der Viertklässler in
Deutschland kann das, was von ihnen erwartet wird. Sie erfüllen die
Anforderungen beim Rechnen, Lesen, Zuhören. Die schlechte Nachricht
ist, dass in Berlin und Bremen jeder vierte Viertklässler nicht
einmal die Mindeststandards beherrscht, in Hamburg ist das bei jedem
fünften der Fall. Wir in NRW müssen weder in Freudentränen noch in
Entsetzen ausbrechen. Die nordrhein-westfälischen Grundschüler liegen
mit ihren Leistungen im Mittelfeld. All das ergab die neue
deutschlandweite Grundschulvergleichsstudie. Man kann über solche
Rankings, die auch diesmal wenig Überraschendes zu bieten hatten,
trefflich streiten. Wir wissen nun, dass Bayern - mal wieder - der
Gewinner ist. Glückwunsch, Bayern. Nur: Warum ist es so? Und warum
bilden die Stadtstaaten so oft das traurige Schlusslicht? Diese
Fragen bleiben auch nach dieser Untersuchung weitestgehend offen. Sie
bietet lediglich Ansätze, die Bildungsforscher, Politiker und
Pädagogen näher unter die Lupe nehmen können. Dabei spielt besonders
die Qualität des Unterrichts eine Rolle. So überrascht es
beispielsweise, dass in Hamburg jeder zweite Grundschullehrer
Mathematik unterrichtet, obwohl er Mathematik nie studiert hat.
Fachfremder Unterricht sollte die Ausnahme, nicht die Regel sein. Was
hingegen viel mehr forciert werden sollte, ist die Fortbildung von
Lehrern. Im Gewinnerland Bayern nutzen die Lehrer am häufigsten
Weiterbildungen zu fachdidaktischen Themen, zu Unterrichtsmethoden
oder zu Fragen der individuellen Förderung. Es ist gut möglich, dass
hier ein Zusammenhang zwischen guten Schülern und fortgebildeten,
motivierten Lehrern besteht. Auch hier muss man fragen: Warum kommen
nicht alle Lehrer in den Genuss von Fortbildungen? Liegt es an
steigenden Arbeitsbelastungen? Oder am fehlenden Angebot? Eins
zumindest zeigt die Studie: Es gibt noch jede Menge unerledigter
Hausaufgaben.



Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion

Telefon: 0201/8042616


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

421507

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Bildungsstudie Halle (ots) - Für Sachsen-Anhalt stellen sich aber auch Fragen. Denn so gut die Kleinen ihre Aufgaben bewältigen, so schlecht sind viele große Schüler nur wenige Jahre später. Die Zahl der Schulabbrecher, die ohne entsprechenden Abschluss ins Leben starten, ist hoch, viel zu hoch. Die Schulpolitiker in Magdeburg sollten sich fragen, was bis zum Schulabschluss so falsch läuft, dass aus gut vorbereiteten Grundschülern schlechte Sekundarschüler werden. Das wäre der Mehrwert der Studie. Pressekontakt: Mitteldeutsche Zeitung Hartmut mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: Landeshaushalt Stuttgart (ots) - Nun aber hat man den Eindruck, als finde sich selbst Nils Schmid im Labyrinth der Landesfinanzen nicht mehr zurecht. Am Donnerstag rechtfertigt sein Haus ein internes Papier, das mehr Spielraum für eine höhere Schuldenaufnahme vorsieht. 24 Stunden später erklärt der Minister, diesen Spielraum benötige man nicht. So kann man die Haushaltsprobleme natürlich auch angehen. An einem Tag den Kreditrahmen auf 8,8 Milliarden Euro aufblasen und am anderen erklären: Wir brauchen nur 6,7 Milliarden Euro. Schon wieder zwei mehr...

  • Schwäbische Zeitung: So schlecht sieht das nicht aus - Leitartikel Leutkirch (ots) - Nach manchen Studien der letzten Jahre - siehe Pisa! - konnte man den Eindruck gewinnen, der Bildungsstandort Deutschland liege in etwa auf dem Niveau von Papua-Neuguinea. Hinz und Kunz sowie alle echten und selbsternannten Fachleute zeigten Sorgenfalten, übten sich in Ursachenforschung und Schuldzuweisungen - und dann ging das Bildungsleben weiter. In Wahrheit dürfte vieles überzeichnet gewesen sein. Das lässt sich unter anderem an der ungebrochenen wirtschaftlichen Kraft des Landes, an der Leistung seiner jungen mehr...

  • Rheinische Post: Mut zur Leistung in der Schule Düsseldorf (ots) - Einen unbestreitbaren Vorteil hat der erste Leistungsvergleich der deutschen Grundschulen, den die Kultusminister gestern vorgelegt haben: Unfruchtbare Strukturdebatten lassen sich damit nicht befeuern. In Sachen Grundschule sind alle Bundesländer gleich: Eine Schule für alle heißt die Devise. Das heißt freilich noch lange nicht, dass ein Bremer Viertklässler so viel kann wie einer aus Bayern. Wütende Kritiker angeblicher Bildungskleinstaaterei an den weiterführenden Schulen mögen die Ohren spitzen: Auch dasselbe mehr...

  • Rheinische Post: Mehr Geld für Athen Düsseldorf (ots) - Die Kanzlerin wagt sich in die Höhle des Löwen und reist ins Epi-Zentrum der Euro-Krise, nach Athen. Das ist ein richtiges, ein gutes Signal nicht nur für die leidgeprüften Griechen, sondern für die Euro-Zone insgesamt. Angela Merkel zeigt der Welt und den Märkten mit diesem ersten Besuch seit dem Ausbruch der Krise, dass Berlin Griechenland im Euro-Raum halten wird - auch wenn sich das ohnehin schon enorme Haftungsrisiko Deutschlands für Griechenlands Notkredite nochmals erhöht. Denn nach wie vor gilt: Das Risiko mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht