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junge Welt: junge Welt: Weiteres Erscheinen akut gefährdet

Geschrieben am 05-10-2012

Berlin (ots) - junge Welt: Weiteres Erscheinen akut gefährdet

Das weitere Erscheinen der überregionalen Tageszeitung junge Welt
ist nicht mehr gesichert. Mit einem Offenen Brief an ihre Leserinnen
und Leser schildern die Mitarbeitenden der Zeitung in der
Samstagausgabe der Zeitung (jW vom 6.10.12) die Lage. Danach hat sich
allein in diesem Jahr bis August ein Fehlbetrag von über 100.000 Euro
angesammelt. Der Verlust wäre deutlich höher, wenn die Mitarbeitenden
nicht schon seit Jahren auf eine angemessene Bezahlung verzichten
würden. Schwierigkeiten bereiten Verlag und Redaktion auch
juristische "Angriffe von staatlichen Stellen, Einzelpersonen und
politischen Organisationen", wie es in dem Schreiben heißt. Mittel
für notwendige Investitionen stünden nicht mehr zur Verfügung.
"Sparmaßnahmen sind nicht möglich, ohne die journalistische Qualität
zu beeinträchtigen und kommen deshalb nicht in Frage", erklärte
Chefredakteur Arnold Schölzel. "Die Zeitung ist nur noch zu retten,
wenn ausreichend zusätzliche Abonnenten gefunden werden können. Dazu
müßte allerdings in den nächsten 10 Wochen einiges bewegt werden",
teilte jW-Geschäftsführer Dietmar Koschmieder am Freitag in Berlin
mit.

Die Tageszeitung junge Welt wurde 1947 gegründet, war Zentralorgan
der FDJ (Freie Deutsche Jugend) und auflagenstärkste Tageszeitung der
DDR. Nachdem die Zeitung 1995 eingestellt wurde, organisierte kurz
darauf ein Teil der Redaktion die weitere Herausgabe der Zeitung, bis
diese Funktion 1998 der neue Mehrheitseigentümer des Verlages, die
Genossenschaft LPG junge Welt eG, übernahm. Keiner Partei oder
Organisation gehörend, versteht sich die Zeitung als einzige
unabhängige linke, marxistische Tageszeitung in Deutschland und wird
deshalb alljährlich vom Bundesamt für Verfassungsschutz in dessen
Bericht mit einer täglichen Auflage von 17.000 Exemplaren als "das
bedeutendste Printmedium" der radikalen Linken in Deutschland
bezeichnet. Aufsehen erregt die Zeitung auch mit ihrer jährlich im
Januar stattfindenden Interntionalen Rosa-Luxemburg-Konferenz und mit
Veranstaltungen in der eigenen Ladengalerie. Im September 2012
erklärte sie der Deutsche Journalistenverband (DJV) als Sieger einer
bundesweiten Erhebung zur journalistischen Sorgfalt in der Bildarbeit
unter 122 regionalen und überregionalen Tageszeitungen. Ausgezeichnet
für ihre Berichterstattung wurde junge Welt unter anderem von der
Erich-Mühsam-Gesellschaft in Lübeck und vom Bundesverband
Christlicher Demokraten gegen Atomkraft.

Weitere Informationen:

- Offener Brief der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Tageszeitung junge Welt an ihre Leserinnen und Leser auf Anfrage
- Chefredakteur Arnold Schölzel und Geschäftsführer Dietmar
Koschmieder sind für Nachfragen erreichbar



Pressekontakt:
junge Welt
Redaktionssekretariat
Telefon: 030 / 53 63 55-0
rj@jungewelt.de


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