(Registrieren)

Schwäbische Zeitung: Europa ist nichts für Feiglinge - Leitartikel

Geschrieben am 03-10-2012

Leutkirch (ots) - Es ist alles andere als Zufall, wenn Politiker
aller Himmelsrichtungen und Ausrichtungen am Tag der Deutschen
Einheit weniger über Deutschland als über Europa reden. Die
europäischen Staaten können die Krise alleine nicht mehr meistern -
sie haben ihre Ohnmacht gespürt, auch Deutschland.

Der Euro war, wenn man so will, der Preis der Einheit. Mitterrand
hat auf der gemeinsamen Währung bestanden, damit das starke
Deutschland in Europa eingebunden ist. Doch eine Währungseinheit ohne
politische Einheit, das zeigt sich immer mehr, kann nicht die nötige
Stärke entwickeln. Nun wünschen sich die Deutschen sehnlichst ein
möglichst deutsches Europa, eben ordentlich und finanzstark wie ihr
Land. Aber die Franzosen hätten es gerne auch etwas französisch - und
von den Briten braucht man erst gar nicht zu reden.

Bundestagspräsident Lammert erinnerte daran, dass aus "Wir sind
Deutschland" längst "Wir sind Europa" geworden ist. Er tat dies in
München. Wenige Regionen in Deutschland zeigen so anschaulich, wie
bereichernd Vielfalt in Einheit sein kann. Was uns vereint, nicht was
uns entzweit, darauf muss auch in Europa sehr viel mehr geachtet
werden.

Deutschland ist dabei, nationale Souveränität gegen die gemeinsame
Kraft eines vereinten Europa einzutauschen. So manchen verlässt dabei
langsam der Mut. Doch es gibt keinen Weg zurück, bei dem Deutschlands
Wohlstand erhalten bliebe.

Für die Älteren war Europa immer schon die Versicherung des
Friedens. Für die Jüngeren ist es aber ganz einfach ihre eigene
Zukunft: Die finanzielle, aber auch die soziale und die
gesellschaftliche. Um all das geht es, wenn jetzt Politiker beraten,
wie Europa gemeinsam gestaltet werden kann. Ein Europa der Werte, der
Freiheit und des Wohlstands.

Natürlich sind die Vereinigten Staaten von Europa noch Träumerei.
Den Weg dahin zu gestalten, das ist - jenseits aller tagesaktuellen
Probleme mit dem Euro, die nicht kleingeredet werden sollen - keine
Aufgabe für Feiglinge.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 07561-80 100
redaktion@schwaebische-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

421090

weitere Artikel:
  • RNZ: Anreize - Kommentar zu den Rentenvorschlägen der Koalition Heidelberg (ots) - "Ausgerechnet diejenigen, die besonders von Altersarmut betroffen sein werden, weil sie wenig verdienen, sorgen am wenigsten vor. (...) Weil erstens nicht genug Geld übrig bleibt. Und weil zweitens alles Riestern nichts bringt, wenn die kleine Privatrente am Ende auf die "Grundsicherung im Alter" angerechnet wird. Wozu also das knappe Geld auch noch beiseitelegen? Dieses offensichtliche Problem gehen beide Vorschläge an, die derzeit in der Koalition kursieren. (...) Das Konzept der Sozialministerin ist samt 850 mehr...

  • Weser-Kurier: Zu Spekulationen über Koalitionen nach der Bundestagswahl schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 4. Oktober 2012: Bremen (ots) - Der designierte SPD-Spitzenkandidat Peer Steinbrück läuft sich noch warm, die als wegweisend geltende Niedersachsen-Wahl steht erst im Januar an, und niemand weiß, wie es mit FDP und Piraten weitergeht. Doch viele Meinungsforscher, Journalisten und Politiker tun so, als ließe sich der Ausgang der Wahl bereits errechnen. Dabei ist das ein Spiel mit vielen Unbekannten. Wird es Steinbrück gelingen, eine Neuauflage von Merkels Strategie der "asymmetrischen Demobilisierung" (kontroverse Themen vermeiden, damit SPD-Anhänger mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Demografie / Gipfel Osnabrück (ots) - Besitzstände antasten Es ist überfällig, dass sich Angela Merkel und ihre Minister auf einem Demografiegipfel mit den dramatischen Folgen der Bevölkerungsentwicklung beschäftigen. Denn Deutschland wird bis zum Jahr 2060 nach Schätzungen rund 14 Millionen Menschen weniger haben. Das entspricht etwa der heutigen Einwohnerzahl von Niedersachsen und Hessen zusammen. Der Rückgang geschieht nur schleichend, ist aber im Alltag immer stärker spürbar, beim Mangel an Fachkräften, der Landflucht im Osten und den Rentendebatten. mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Georgien / Wahlen Osnabrück (ots) - Die Reifeprüfung Georgien legt seine Reifeprüfung ab: Zum ersten Mal erlebt der Kaukasusstaat, in dem seit der Unabhängigkeit vor 21 Jahren schon einige Kriege, Krisen und Krawalle tobten, einen Regierungswechsel nach demokratischen Spielregeln. Chapeau! Allen Befürchtungen zum Trotz erweist sich Machthaber Michail Saakaschwili als fairer Verlierer. Der Rosenrevolutionär jagte einst Eduard Schewardnadse aus dem Amt, um dessen korrupte Clan-Politik durch Reformen zu ersetzen. Am Ende erlag er selbst der mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Deutschland / Einheit Osnabrück (ots) - Sprechblasen am Tag der Einheit Was haben Sie am Tag der Deutschen Einheit gemacht? Gefaulenzt? Gearbeitet? Oder sich erinnert? An die friedliche Revolution der Menschen in der DDR, die Öffnung der Mauer am 9. November 1989 und die politischen Entwicklungen, die am 3. Oktober 1990 in den Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutschland mündeten? 22 Jahre später ist die Einheit Normalität geworden. Unterschiede gibt es aber nach wie vor. Dazu gehören auch gravierende wirtschaftliche mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht