(Registrieren)

Georgien vor der Wahl: Politische Kampagnen statt ausgewogener Berichte

Geschrieben am 27-09-2012

Berlin (ots) - Vor der Parlamentswahl am Sonntag (30. September)
in Georgien kritisiert Reporter ohne Grenzen (ROG), dass es in dem
südkaukasischen Land kaum unabhängige Medien gibt. Die wichtigsten
Fernseh- und Radioprogramme finanziert der Staat, regierungskritische
Sender stehen meist oppositionellen Politikern oder Geschäftsleuten
nahe. "Beide Seiten betreiben eher politische Kampagnenarbeit,
ausgewogener Journalismus ist unter diesen Bedingungen kaum möglich",
so ROG.

Beispielhaft steht für diese Entwicklung der vor wenigen Monaten
gegründete Fernsehsender TV 9. Er gehört zum Umfeld des
Oppositionspolitikers Bidsina Iwanischwili und strahlte in der
vergangenen Woche ein Video über Folter in georgischen Gefängnissen
aus, das Straßenproteste auslöste und die amtierende Regierung in
schwere Bedrängnis brachte.

TV 9 und zwei weitere regierungskritische Sender, Maestro und
Kavkasia TV, die normalerweise nur über Satellit und Internet zu
empfangen sind, strahlen momentan im ganzen Land aus. Grund dafür ist
eine Änderung des georgischen Wahlgesetzes vom 29. Juni 2012, laut
der in den 60 Tagen vor Wahlen sämtliche Sender mit einer Reichweite
von mehr als 20 Prozent landesweit über die Kabelnetze übertragen
werden müssen. Reporter ohne Grenzen begrüßt die neue Regelung und
fordert den Gesetzgeber auf, sie zeitlich nicht zu beschränken. "Nur
so ist gewährleistet, dass die Bevölkerung dauerhaft Zugang zu
Informationen aller am politischen Leben beteiligten Gruppen hat", so
die Organisation in Berlin.

Auch wenn Journalisten in Georgien unter deutlich besseren
Bedingungen arbeiten als etwa im benachbarten Aserbaidschan, kämpfen
sie mit zahlreichen Problemen. Die wenigen investigativ und kritisch
arbeitenden Reporter berichten von großen Schwierigkeiten, an
Informationen von Behörden oder Unternehmen zu gelangen. Hinzu kommen
gerade in kleineren Medien äußerst geringe Gehälter, weshalb bezahlte
Auftragsarbeit für Dritte verbreitet ist.

Auf der weltweiten Rangliste der Pressefreiheit steht Georgien auf
Platz 104 von 179.

Weitere Informationen in englischer Sprache finden Sie unter:
http://bit.ly/MUxnzu.



Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen
Ulrike Gruska
Pressearbeit
presse@reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de
T: +49 (0)30 202 15 10 - 16
F: +49 (0)30 202 15 10 - 29


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

420002

weitere Artikel:
  • Schiewerling: Arbeitsmarktdaten senden klare Signale Berlin (ots) - Die Arbeitsmarktdaten für den Monat September zeigen einen leichten Rückgang der Arbeitslosenzahlen. Dazu erklärt der arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Karl Schiewerling: "Der deutsche Arbeitsmarkt ist und bleibt robust. Das ist gerade in der aktuellen Konjunktur-Situation ein wichtiges Signal. Ein Signal, das gleich in zwei Richtungen klare Botschaften sendet. Zum einen ist es ein klares Stopp-Signal für falschen und unangebrachten Pessimismus. Der deutsche Arbeitsmarkt mehr...

  • Kohls Werk muss vollendet werden Berlin (ots) - Aus Anlass der heutigen Ehrung von Bundeskanzler Dr. Kohl in Berlin erklärt der Vorsitzende des Wirtschaftsrat Deutschland, Prof. Dr. Kurt Lauk: Kohls Werk muss vollendet werden Bereits 1991 hatte der damalige Bundeskanzler der christlich-liberalen Bundesregierung im Deutschen Bundestag erklärt: "Jemand, der davon ausgeht, man könne die Währung ohne politische Union machen, irrt". Der Wirtschaftsrat hat sich damals wie heute stets zu der Vision Kohls für ein geeintes, starkes und stabiles Europa bekannt. mehr...

  • Apotheker wählen Union und Linke statt FDP Berlin (ots) - Die FDP eine Apothekerpartei? Das war einmal. Laut einer aktuellen Umfrage des Branchendienstes APOTHEKE ADHOC würden ein Jahr vor der Bundestagswahl nur 4 Prozent der Apotheker für die Liberalen stimmen. Bei der Wahl 2009 hatte laut Bericht noch fast jeder zweite Pharmazeut die FDP gewählt. Doch die Apotheker fliehen nicht nur zur Union: 17,2 Prozent würden ihrer Stimme den Linken geben, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre. Bei der Sonntagsfrage, an der 1673 Leserinnen und Leser von APOTHEKE ADHOC teilnahmen, mehr...

  • Rheinische Post: FDP hat Bedenken bei Elternzeit für Großeltern: "Kosten für Unternehmen nicht geklärt" Düsseldorf (ots) - Die FDP hat Bedenken gegen den Gesetzentwurf von Familienministerin Kristina Schröder (CDU) zur Elternzeit für Großeltern angemeldet. "Der Gesetzentwurf ist mit uns nicht abgestimmt. Die Finanzierbarkeit sowie der bürokratische Aufwand und die Kosten für Unternehmen sind nicht geklärt", sagte die familienpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion Miriam Gruß der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). Die Liberalen würden ihre Zustimmung von der Klärung dieser Fragen abhängig machen. mehr...

  • Gröhe: CDU dankt den deutschen Soldatinnen und Soldaten Berlin (ots) - Berlin, 27. September 2012 066/12 Anlässlich des Abzugs der letzten deutschen Soldatinnen und Soldaten aus Bosnien-Herzegowina erklärt der Generalsekretär der CDU Deutschlands, Hermann Gröhe: Heute ziehen die letzten deutschen Soldatinnen und Soldaten aus Bosnien-Herzegowina ab. Voller Respekt und Anerkennung danken wir ihnen für ihr unermüdliches Engagement für Frieden in dem südosteuropäischen Land. Mit 17 Jahren war es der längste Einsatz in der Geschichte der Bundeswehr. Über 60 000 Bundeswehrsoldaten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht