(Registrieren)

Weser-Kurier: Zu niedersächsischen Plänen für eine Aufhebung von Tempolimits auf Autobahnen schreibt der Bremer WESER-KURIER:

Geschrieben am 26-09-2012

Bremen (ots) - Niedersachsens Verkehrsminister Jörg Bode setzte
seine schönste Unschuldsmiene auf. Bei der Aufhebung starrer
Tempolimits auf den Autobahnen gehe es ihm ausschließlich um die
Verkehrssicherheit, mit Wahlkampf habe das alles nichts zu tun,
versicherte der FDP-Politiker. Abnehmen allerdings mag man ihm das
nicht so richtig. In knapp vier Monaten werden die Niedersachsen an
die Urnen gerufen. Für die FDP sieht es gegenwärtig äußerst mau aus,
der Wiedereinzug der Liberalen in den Landtag liegt in weiter Ferne.
Da scheint dann jedes Thema recht zu sein, um auf Stimmenfang zu
gehen. Mit dem Credo "Freie Fahrt für freie Bürger" glaubt die FDP
überzeugen zu können. Weg mit Tempolimits, weg mit Tempokontrollen,
zumindest weg mit dem Verbot von Radarwarnern - so lauten die
unverantwortlichen Forderungen von Minister Bode. Diese mögen
vielleicht ein paar Stimmen von notorischen Rasern bringen. Aber was
sagt die FDP all den Angehörigen und Freunden von Unfalltoten, den
vielen Verletzten, die Opfer des Temporausches auf deutschen und
niedersächsischen Autobahnen geworden sind? Die Zahlen der
Unfallstatistik sprechen leider eine traurige Sprache; im vergangenen
Jahr gab es einen erschreckenden Anstieg bei den Unfallopfern. Bode
führt das Argument der Akzeptanz ins Feld: Nur wer Regeln
nachvollziehen könne, halte sie auch ein. Mit diesem Argument könnte
man allerdings auch Haschisch-Rauchen legalisieren. Indem der
FDP-Minister Tempoverstöße als lässliche Sünde darstellt, untergräbt
er gerade selbst die Akzeptanz; sein gebetsmühlenartiges Wettern
gegen Blitzer, Kontrollen und angebliche Abzocke ruft geradezu zum
Rechtsbruch auf. Besonders ärgerlich ist dabei, dass der große
Koalitionspartner CDU dieses Wahlkampfgetöse schluckt, dass vor allem
Innenminister Uwe Schünemann trotz der Warnungen seiner Polizei dem
Tempowahn seines Kollegen weitestgehend folgt - ausgerechnet jener
Ressortchef, der sonst immer gerne "Null Toleranz" predigt.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

419854

weitere Artikel:
  • Schwäbische Zeitung: Skandal in New York - Kommentar Leutkirch (ots) - Diese Woche werden in der UN-Vollversammlung der Krieg in Syrien und der Auftritt des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad diskutiert. Da gerät ein weniger dröhnendes Ereignis wie etwa die Rede von Mahmud Abbas schon mal in den Hintergrund. Heute spricht nämlich der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde bei den Vereinten Nationen in New York. Er möchte mal wieder für einen eigenen Staat der Palästinenser werben. Die seit über 60 Jahren ungelöste Frage, was mit den Palästinensern geschehen soll, ist mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Gutes Urteil für die Kirche - Kommentar Leutkirch (ots) - Die Bischöfe atmen auf: Mitglied der katholischen Kirche kann nur sein, wer Kirchensteuer zahlt. Ein bisschen aus der Kirche austreten geht nicht. Das aber schwebte Kirchen-Rebell Hartmut Zapp vor, er wollte Mitglied bleiben, aber nicht zahlen. Das Erzbistum Freiburg klagte - und bekam recht. Ein gutes Urteil, vor allem für die, denen die Kirchensteuer zugutekommt. Natürlich darf ein Christ kritisch sein, hadern und zweifeln, auch an der Kirche. "Wehe euch, wenn euch alle Menschen loben", sagte Christus (Lk mehr...

  • Rheinische Post: Kairo will mitreden = Von Birgit Svensson Düsseldorf (ots) - Die Botschaft des neuen und wie er betonte ersten demokratisch gewählten Präsidenten Ägyptens war eindeutig: Das Land am Nil ist zurück auf der politischen Weltbühne. Mohammed Mursi meldete in seiner mit Spannung erwarteten ersten Rede vor der UN-Vollversammlung den Anspruch an, nach der Überwindung des Mubarak-Regimes in der Region wieder mitreden zu wollen. Mursi erhob die Palästinenser-Frage zur drängendsten Frage, die die Vereinten Nationen zu lösen hätten. Unabhängig von der Richtigkeit dieser These muss sich mehr...

  • Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Steinbrücks Plan Rostock (ots) - Da legt einer Vorschläge zur Zähmung der wild gewordenen Zocker-Banken auf den Tisch, der weiß, wovon er spricht. Peer Steinbrück als eine Art Jung-Siegfried, der dem Drachen des grenzenlosen Finanzspekulations-Kapitalismus den Garaus machen will. Na ja, ihm zumindest die Zähne ausreißen und das globale Zocken zügeln will. Jeder Punkt seiner Vorschläge zur Regulierung von Banken klingt vernünftig, auch das Gesamtpaket ist stimmig. Hinzu kommt freilich, da stellt einer sein Programm vor, mit dem er als SPD-Kanzlerkandidat mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Prozesse / Kirchen / Steuern Osnabrück (ots) - Kein Austritt "light" Keine Kirchensteuer mehr zahlen wollen, aber weiterhin gläubiges Mitglied bleiben: Diese Art von Kirchenaustritt "light" geht in Deutschland nicht. Das hat gestern das Bundesverwaltungsgericht unmissverständlich klargestellt. Damit ist der Fall des badischen Kirchenrebellen Helmut Zapp beendet. Die Entscheidung entspricht den Bedingungen, die auch beim Austritt aus einem Sportverein gelten: Das Ende der Mitgliedschaft bedeutet das Ende der Trainingsmöglichkeiten. Die Kirchen hatten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht