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McKinsey-Studie: nur wenige Kommunen in Deutschland beim Thema E-Government top

Geschrieben am 26-09-2012

Berlin/Düsseldorf (ots) - Großstädte haben online die Nase vorn,
vereinzelt auch gute Angebote in mittelgroßen Städten - 200 Kommunen
deutschlandweit untersucht

Großstädte bieten ihren Bürgern umfangreicheren Onlineservice als
kleinere Kommunen. Doch auch in vielen Metropolen ist das
Internetangebot der Verwaltungen noch deutlich ausbaufähig. Zu diesem
Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von McKinsey & Company mit dem
Titel "Die kommunale E-Government-Landschaft in Deutschland". Berlin,
Hamburg, Nürnberg, Bonn und Düsseldorf sind nach Analyse der Berater
die Vorreiter beim Thema E-Government. "Sie bieten ihren Bürgern das
beste Angebot, verschiedene Amtsgeschäfte am heimischen Computer zu
erledigen", sagt Katrin Suder, Leiterin der Public Services Practice
bei McKinsey. Großstädte wie München, Köln, Frankfurt oder Stuttgart
schneiden hingegen in der Bewertung ihrer Onlineangebote deutlich
schwächer ab. Weitere Großstädte wie Bremen, Duisburg, Magdeburg,
Bochum oder Potsdam landen im E-Government-Ranking noch weiter
hinten. Insgesamt untersuchte McKinsey das Onlineangebot von 200
Städten und Kommunen in Deutschland.

Von den 40 untersuchten Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern
schnitten 5 als "Vorreiter" ab, 21 landeten im "Mittelfeld". Als
"Nachzügler" wurden 14 große Kommunen bewertet. Unter den 60 Städten
mit 20.000 bis 100.000 Einwohnern schnitten Gladbeck, Gummersbach und
Aichach als "Vorreiter" ab. 18 Städte waren im "Mittelfeld", in 39
Fällen ließ sich das Angebot nur mit "Nachzügler" umschreiben. Bei
den untersuchten 100 kleineren Kommunen mit weniger als 20.000
Einwohnern fielen das bayerische Ergolding und Oberweser in
Nordhessen als "Vorreiter" auf, die restlichen Kommunen wurden als
"Mittelfeld" (14) oder "Nachzügler" (84) bewertet.

"Vor zwei Jahren beschloss der IT-Planungsrat von Bund und Ländern
erstmals eine E-Government-Strategie für Deutschland", erklärt
Sebastian Muschter, Leiter IT der Public Services Practice bei
McKinsey. "Kommunen nehmen wegen der Bürgernähe eine Schlüsselrolle
bei der Verbreitung von Onlineangeboten ein. Doch auch heute noch
werden hierzulande immer noch zu viele Zweifel geäußert, ob die
Bürger diese Angebote wirklich wünschen und nutzen möchten."

Für die McKinsey-Berater zeigt die Studie klar, dass eine rein
dezentrale Herangehensweise an das Thema nicht die
bürgerfreundlichste Alternative ist. "E-Government-Lösungen müssen
umfassend angegangen werden, bundesweit oder zumindest auf
Landesebene einheitlich und gemeinsam", lautet das Fazit von Katrin
Suder. Es sollte sehr viel stärker über eine interkommunale
Zusammenarbeit nachgedacht werden, die den Kommunen
Standardkomponenten bereitstellt.

Sebastian Muschter: "Attraktivität und Akzeptanz der
Onlineangebote müssen für alle Nutzer gesteigert werden - Anreize
sowie gezielte Kommunikation und Information sind die Stichwörter der
Stunde." Es lohne sich für jede Kommune, ihre Website so
nutzerfreundlich und optisch ansprechend wie möglich aufzubauen - und
nicht zuletzt intuitiv in der Nutzung. Dabei müsse das Rad nicht
immer wieder neu erfunden werden. "Es spricht überhaupt nichts
dagegen, gute und erfolgreiche Formate von anderen Kommunen oder der
Privatwirtschaft zu übernehmen."

Im Vergleich der Bundesländer ohne die Stadtstaaten schneidet das
Saarland am besten ab. In den dort untersuchten Kommunen können
durchschnittlich bereits zwei bis drei Dienstleistungen weitgehend
online abgewickelt werden. Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg
folgen mit ein bis zwei Onlineangeboten auf den Plätzen zwei und
drei. Schlusslicht ist Mecklenburg-Vorpommern: Kaum eine der dort
untersuchten Kommunen bot überhaupt mehr als reine
Informationsbereitstellung an. Thüringen, Sachsen-Anhalt und
Brandenburg haben ebenfalls starken Nachholbedarf.

Für die Studie testete McKinsey die Onlineverfügbarkeit von acht
Verwaltungsdienstleistungen für Bürger und Unternehmen: Anmeldung
eines Wohnsitzes, Gewerbes oder der Hundesteuer, Beantragung einer
Geburtsurkunde oder Baugenehmigung, virtuelles Fundbüro, Beschwerde-
und Terminservice. Kommunen mit mehr als vier dieser Services im
Angebot gelten als "Vorreiter", mit zwei oder drei Services als
"Mittelfeld" und mit einem oder gar keinem Onlineservice dieser Art
als "Nachzügler".

Die Ergebnisse im Detail:

Kommunen über 100.000 Einwohner

Vorreiter:

Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Nürnberg und Bonn

Mittelfeld:

München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart, Dortmund, Essen,
Dresden, Leipzig, Hannover, Bielefeld, Mannheim, Karlsruhe, Kiel,
Erfurt, Mainz, Kassel, Saarbrücken, Bremerhaven, Reutlingen,
Hildesheim, Cottbus

Nachzügler:

Bremen, Duisburg, Bochum, Wuppertal, Halle an der Saale,
Magdeburg, Lübeck, Rostock, Ludwigshafen, Potsdam, Darmstadt,
Regensburg, Wolfsburg, Jena

Kommunen mit 20.000 bis 100.000 Einwohnern

Vorreiter:

Gladbeck, Gummersbach, Aichach

Kommunen mit weniger als 20.000 Einwohnern

Vorreiter:

Ergolding, Oberweser

Weitere Ergebnisse und einen Überblick der untersuchten Kommunen
nach Bundesländern finden Sie unter www.mckinsey.de



Pressekontakt:
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Kirsten Best, Telefon: 0211 136-4688,
E-Mail: Kirsten_Best@mckinsey.com


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