(Registrieren)

BPI: Pharmazeutische Industrie beweist ihre Innovationskraft - trotz der Fehler bei der frühen Nutzenbewertung

Geschrieben am 04-09-2012

Berlin (ots) - Für die sehr positive Zwischenbilanz, die der
gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) zum Verfahren der frühen
Nutzenbewertung zieht, gibt es nach Auffassung des Bundesverbandes
der Pharmazeutischen Industrie (BPI) durch die bisherigen Verfahren
keine hinreichende Evidenz. Rechtssicher und transparent nennt der
G-BA das Verfahren. Doch erst seit Kurzem hat sich der G-BA dazu
durchgerungen, die Wahl der Vergleichstherapie schriftlich zu
begründen. Denn in vielen Verfahren kommt es dazu, dass das Institut
für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) die
Vergleichstherapie nach eigenen Kriterien interpretiert. Wie
rechtssicher das neue Bewertungsverfahren tatsächlich ist, lässt sich
noch nicht sagen, da die Hersteller erst nach dem Abschluss des
gesamten Verhandlungsverfahrens eine Klagemöglichkeit haben. Deutlich
wird auch, was das Ziel, des G-BA bei der frühen Nutzenbewertung ist:
Denn der Vorsitzende spricht davon, dass man einen unverzichtbaren
Beitrag zu Einsparungen leiste. "Grundsätzlich ist die frühe
Nutzenbewertung zuerst dazu da, die Versorgung zu verbessern und im
Krankheitsfall die besten und wirksamsten Arzneimittel zur Verfügung
zu stellen. Doch im bisherigen Verfahren wird sehr deutlich, dass der
GKV-Spitzenverband, der den G-BA mit der größten Stimmenzahl
dominiert, das IQWiG finanziert und die Verhandlungen über Rabatte
der Hersteller führt, primär das Ziel hat, Kosten zu sparen.
Spätestens das Beispiel Trobalt führt die positive Zwischenbilanz ad
absurdum Denn warum sollte es notwendig sein, dass große
Krankenkassen für ihre Patienten das Arzneimittel sogar aus dem
Ausland importieren wollen, wenn es angeblich keinen Zusatznutzen
hat? Doch in diesem Fall haben gerade die Mängel im Verfahren dazu
geführt, dass es dem Unternehmen unmöglich war, die
Vergleichstherapie, die nichts mit dem medizinischen Standard zu tun
hat, zu akzeptieren und sich so gezwungen sah, dass Arzneimittel in
Deutschland vom Markt zu nehmen", erklärte Henning Fahrenkamp,
Hauptgeschäftsführer des BPI.

Wenn jetzt als positiv herausgestellt wird, dass Unternehmen durch
die AMG-Novelle die Chance haben, übrigens auch nur für eine
begrenzte Dauer, schon nach kurzer Zeit erneut ein Dossier
einzureichen, ist dies eher ein Eingeständnis, dass das Verfahren
fehlerhaft ist als eine positive Meldung. Denn diese Korrektur war
nur notwendig, weil der G-BA häufig Vergleichstherapien wählte, deren
Zweckmäßigkeit umstritten war und somit den Unternehmen eine
Dossiererstellung unmöglich machte. Durch dieses Vorgehen hat man
billigend in Kauf genommen, dass den deutsche Patientinnen und
Patienten innovative Therapien, die in anderen europäischen Ländern
zur Verfügung stehen, vorenthalten wurden.

Trotz dieser Missstände machen die Zahlen des G-BA eines deutlich:
Die pharmazeutische Industrie bringt innovative Arzneimittel auf den
Markt, die die Versorgung der Menschen deutlich verbessern. Denn auch
der G-BA konstatiert, dass die überwiegende Zahl der Medikamente
einen Zusatznutzen hat. Hinzu kommt, dass alleine in sechs Fällen nur
Verfahrensfragen, die sich aus der falschen Vergleichstherapie
ergaben, den Medikamenten einen Zusatznutzen absprechen. Damit wird
die seit Jahren von Krankenkassenvorständen in die Welt gesetzte
Behauptung widerlegt, neue Arzneimittel seinen nur
Scheininnovationen.

Der BPI begrüßt ausdrücklich den fortlaufenden Erfahrungsaustausch
zwischen G-BA und pharmazeutischer Industrie. Das Ergebnis dieses
Dialogs muss aus Sicht des BPI eine Balance zwischen den Bedürfnissen
der Patienten, der Finanzierbarkeit der GKV und den wirtschaftlichen
Interessen der pharmazeutischen Industrie sein. Die Industrie stellt
sich dem Qualitätswettbewerb, doch sie braucht faire und
kalkulierbare Spielregeln.



Pressekontakt:
Joachim Odenbach
Tel.: 030/27909-131
jodenbach@bpi.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

415302

weitere Artikel:
  • "Wir müssen im Kopf einen Schalter umlegen!" / Werber-Guru Amir Kassaei über die Zukunft der Markenführung im digitalen Zeitalter beim Internationalen Medienkongress in Berlin Berlin (ots) - Unter der Überschrift "The Age of Brand Networks" präsentierte Werber-Legende und DDB Worldwide-Kreativchef Amir Kassaei am Montagnachmittag beim Internationalen Medienkongress im ICC in Berlin Thesen über die Zukunft der Markenführung im digitalen Zeitalter. Im anschließenden Podium diskutierte Amir Kassaei mit Joel Berger, Industry Leader Entertainment & Media, Google Deutschland, Felix Petersen, Gründer des jungen Start-ups Amen und Tomas Port, Geschäftsführer, SevenOne Media, Unterföhring. Moderator war Peter Heinlein, mehr...

  • Neu: Der "XING Connector" verbindet Bewerbermanagement-Systeme mit größtem beruflichen Netzwerk im deutschsprachigen Raum Frankfurt am Main/Hamburg (ots) - Das Problem ist hinlänglich bekannt: Bewerber müssen für jede Online-Bewerbung beim Wunscharbeitgeber aufs Neue vollständig ihre Lebenslaufdaten eingeben. Je zeitintensiver der Bewerbungsprozess ist, desto höher ist die Abbruchquote. Dabei pflegen bereits allein im deutschsprachigen Raum mehr als 5,7 Millionen Fachkräfte in dem beruflichen Online-Netzwerk XING ein Mitgliederprofil mit allen relevanten beruflichen Informationen. Die XING AG und die Promerit HR + IT Consulting AG haben jetzt im Rahmen mehr...

  • Mettler Toledo präsentiert detaillierten Leitfaden zur Einhaltung der neuen USP-Kapitel 41 und 1251 bezüglich Waagen für quantitative Analysen im pharmazeutischen QC-Labor London (ots/PRNewswire) - Die USP hat die seit geraumer Zeit erwarteten Entwürfe zur Änderung der allgemeinen Kapitel 41 "Waagen" und 1251 "Wägung auf einer Analysenwaage" des Pharmacopeial Forum PF 38(5) publiziert. Die neuen Entwürfe sollen die bestehenden Kapitel ersetzen und eine benutzerfreundlichere Alternative zur Bestimmung des Minimalgewichts bieten. Im Dokument ist überdies ein risikobasierter Ansatz zur Bestimmung des Typs und der Häufigkeit von Routinetests enthalten. Entsprechend den derzeitigen Ansichten der FDA mehr...

  • Am 12. September wird in Polen die größte Anlage für industrialisierte Fischzucht eingeweiht. Bald soll sie rund 1200 Tonnen Buntbarsch pro Jahr produzieren London (ots/PRNewswire) - Die Anlage ist Teil einer industriellen, energiesparenden Lösung für den weltweiten Fischmangel. Die Errichtung des Projekts hat 12 Mio EUR gekostet. Die Fabrik selbst beruht auf Patenten der AquaMaof Company, Bauherr und Betreiber der Anlage. Am 12. September 2012 geht die grösste industrialisierte Anlage zur Fischproduktion in Europa in Betrieb. Sie wird die umfangreichste und modernste Einrichtung dieser Art in Europa sein und jährlich 1.200 Tonnen Buntbarsch liefern. Die Anlage befindet sich mehr...

  • Condusiv Technologies verkündet weltweite Veröffentlichung des neuen branchenführenden Programms Undelete 10 zum Unternehmensdatenschutz unter Windows mit sofortiger Wiederherstellung London (ots/PRNewswire) - - Undelete(R) 10 "One Button Search" stellt Dateien unter Windows sofort wieder her - auf Servern, Desktops, virtuellen Servern und kritischen Anwendungsservern. Die dynamische neue Benutzeroberfläche ist einfach in der Anwendung und attraktiv für Unternehmen. Undelete 10 unterstützt Exchange, SQL oder SharePoint. Condusiv(TM) Technologies [http://www.condusiv.com ], vormals Diskeeper Corporation, Marktführer für Hochleistungssoftware zur Optimierung von Technologien, Menschen und Unternehmen, gab heute mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht