(Registrieren)

Rheinische Post: Armut im Alter geht alle an

Geschrieben am 02-09-2012

Düsseldorf (ots) - von Birgit Marschall

Millionen Menschen drohen im Alter arm zu sein, weil sie im
Erwerbsleben zu wenig verdient haben, weil sie deshalb oder aus
anderen Gründen zu wenig in die Rentenkasse eingezahlt haben, weil
sie nicht mit Geld umgehen können - oder weil sie privat nicht fürs
Alter vorsorgen konnten oder wollten. Der Bundessozialministerin
kommt immerhin das Verdienst zu, das Problem bedrohlich zunehmender
Altersarmut frühzeitig zu erkennen. Ihr Rezept - die Einführung einer
Zuschussrente von monatlich 850 Euro - kann ein Element zur
Bekämpfung der Altersarmut sein, allerdings nicht die bisher
vorgesehene Finanzierung. Wachsende Altersarmut ist ein allgemeines
verteilungspolitisches Problem, dessen Lösung die Rentenversicherung
überfordern würde. Umverteilung von oben nach unten ist Aufgabe der
Steuerpolitik, nicht der Rentenpolitik. Nicht die Beitragszahler,
sondern die Steuerzahler sollten also dafür aufkommen. Allerdings
würde die Zuschussrente nur Symptome bekämpfen, nicht die Ursachen
der Altersarmut. Das Problem muss am Arbeitsmarkt gelöst werden. Es
wird darum gehen, die Netto-Einkünfte der unteren Gehaltsgruppen zu
steigern - durch Branchen-Mindestlöhne, mehr Kita-Plätze, bessere
Aus- und Weiterbildung und geringere Sozialabgaben. Zudem ist die
Riester-Rente für die meisten Sparer ein Flop.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

415009

weitere Artikel:
  • RNZ: Urwahl - eine schöne Selbstbeschäftigung Heidelberg (ots) - Es ist natürlich die Sache einer jeden Partei, wie sie ihren Wahlkampf inszeniert. Wir freuen uns deshalb auf die 16 Veranstaltungen in denen die sechs plus X Kandidaten differenziert ihre Positionen darlegen können. Wird bestimmt sehr spannend. Glücklicherweise gibt es zusätzlich jeden Abend reichlich Fernseh-Talk. Was läge näher, als die Trittins, Roths und Künast dort gegeneinander antreten zu lassen. Und haben die Amerikaner nicht auch so eine Art Ur- beziehungsweise Vorwahl? Ja, wir werden jetzt polyglott. Also, mehr...

  • WAZ: Von der Leyen dreht sich im Kreis. Kommentar von Stefan Schulte Essen (ots) - Aus den Worten der Arbeitsministerin spricht Leidenschaft. Es stehe "nicht mehr und nicht weniger als die Legitimität des Rentensystems" auf dem Spiel. Menschen, die nicht privat vorgesorgt hätten, müssten "mit dem Tag des Renteneintritts den Gang zum Sozialamt antreten". Man mag Ursula von der Leyen ihr Mitgefühl für die arbeitende Klasse ja gerne abnehmen. Doch ihre Zuschussrente zielt just an den von Altersarmut bedrohten Menschen vorbei. Wer nicht privat vorsorgt, soll auch keine Zuschussrente erhalten. Was also mehr...

  • WAZ: Helmut Kohl, der Euro und die Krise. Kommentar von Ulrich Reitz Essen (ots) - Das sind die Fehler, die Helmut Kohl damals bei der Euro-Einführung machte: Er sah die europäische Währung als Bollwerk an gegen die von den USA aus betriebene, neoliberale Globalisierung - und verstand nicht, dass man eine Währung nicht abschotten kann. Er sah nicht, dass eine Währung, die Volkswirtschaften unterschiedlicher Kraft zusammenbindet, in einer Krise wie ein Brandbeschleuniger wirkt. Er kriegte es nicht hin, Stabilitäts-Sünder automatisch zu bestrafen. Er schaffte es nicht, den Euro auf einen im doppelten Sinn mehr...

  • Allg. Zeitung Mainz: Fairer Weg / Kommentar zur Altersarmut Mainz (ots) - Wissenschaftler denken in anderen Dimensionen. Für Versicherungsmathematiker etwa ist die Altersarmut, die viele künftige Rentner treffen kann, auch ein temporäres Problem: Ausgerechnet die geburtenstarken Jahrgänge bekommen immer weniger Kinder. Ein Problem daher, das sich in einigen Jahrzehnten zum Teil von selbst lösen wird. Das hilft den betroffenen Generationen jedoch wenig. Machen wir uns nichts vor: Weil viele Menschen keine Kinder haben, wird das beitragsfinanzierte Rentensystem so, wie wir es kennen, künftig mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Die SPD bekommt ein prima Wahlkampfthema - Kommentar Leutkirch (ots) - Der Vorwurf an den politischen Gegner, die eigene Klientel bedienen zu wollen, ist meist ein zweischneidiges Schwert. Wer tut das denn nicht? Welche Partei in Deutschland betreibt eine Politik gegen die eigenen Anhänger? Die Sozialdemokraten, die jetzt gegen Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger reflexhaft zu Felde ziehen, können sich doch im Prinzip freuen. Sie bekommen ein prima Wahlkampfthema. Etwa so: Seht her, Schwarz-Gelb will reiche Steuerhinterzieher schonen und beim kleinen Mann einmal mehr abkassieren. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht