(Registrieren)

Schwäbische Zeitung: Sparkassen sind falscher Adressat - Leitartikel

Geschrieben am 31-08-2012

Leutkirch (ots) - Wahrscheinlich leisten sich die Sparkassen das
größte Verbandswesen der Welt. Regional ausgerichtet arbeiten
bundesweit in verschiedenen Abteilungen der Sparkassenverbände rund
3300 Menschen. Im kleinen Brüsseler Büro bemüht sich dagegen
lediglich eine Handvoll Fachleute um Gehör bei den EU-Institutionen.
Ihre personellen und finanziellen Möglichkeiten gelten als
beschränkt. Das sind nicht die besten Voraussetzungen für ein
erfolgreiches Lobbying auf internationaler Bühne.

Mancher mag Lobbying verteufeln, aber die Welt funktioniert in
vielen Teilen der Welt und in Brüssel im Speziellen nun einmal so.
Hier hat die Sparkassen-Organisation geschlafen. Die Folgen sind
jetzt spürbar und bergen für das Geschäftsmodell der Sparkassen, aber
auch für das der Volksbanken ein erhebliches Risiko. EU-Kommissar
Michel Barnier ignoriert in seinem - grundsätzlich richtigen -
Bestreben, den Finanzsektor zu regulieren, die Besonderheiten eines
wirtschaftlich ausgesprochen erfolgreichen Sektors der deutschen
Finanzbranche. Für Baden-Württemberg mit seinem starken Mittelstand
sind das keine guten Nachrichten.

Die Erfolgsgeschichte unseres Bundeslandes und der innovativen
Unternehmen ist ohne die Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken
nicht zu erklären. Die Banken, die die Finanzkrise ausgelöst haben,
waren ganz woanders unterwegs. Das gilt es nun auf einem möglichst
intelligenten Weg in Brüssel zu erklären. Denn im Falle der
Sparkassen und Volksbanken gibt es keinen Handlungsbedarf. Sie
agieren nicht in einem aufsichtsfreien Raum. Die deutsche
Finanzmarktaufsicht Bafin und die Bundesbank kontrollieren bereits
beide Gruppen - und zwar effizient.

Vielleicht mag als Indiz für die Brüsseler Entscheider herhalten,
dass seit dem Ausbruch der Finanzkrise keine Bank aus hiesigen
Gefilden in Probleme geraten ist. Anders als etwa einige
Landesbanken, aber das ist eine andere Geschichte von und über
internationalen Größenwahn.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 07561-80 100
redaktion@schwaebische-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

414888

weitere Artikel:
  • Westdeutsche Zeitung: Nationales Konzept für Sport und Sicherheit - Beid Seiten haben viel an sich zu arbeiten Ein Kommentar von Olaf Kupfer Düsseldorf (ots) - Der Fußball hat sich weit von einer Vergangenheit entfernt, die von vielen Anhängern glorifiziert wird. In dieser Vergangenheit galt das Abbrennen von Bengalos als kaum verfolgte, südländisch anmutende Begeisterung, stand das Spiel noch im Mittelpunkt, war ein Spieltag nicht in fünf Termine zersplittert. Zwischen jenen Anhängern und dem Spiel blieb nicht viel Raum. Inzwischen trennen beide Welten. Dass der DFB und vor allem die DFL Fußball in zunehmendem Maß als Event inszenieren, dass Eckbälle im Stadion vermarktet mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Mitt Romneys Rede Stuttgart (ots) - Ohne Zorn und Bitterkeit appellierte Mitt Romney an die große Schar enttäuschter Obama-Wähler, ging polarisierenden Themen zumeist aus dem Weg und wirkte, als er über sich und seine Familie sprach, nicht so reserviert wie sonst. Sein Fünf-Punkte-Plan zur Schaffung von zwölf Millionen Arbeitsplätzen blieb zwar recht dünn. Aber eine Wahlkampfrede ist kein Regierungsprogramm. Zudem wies Romney nicht ungeschickt die Angriffe auf seine erfolgreiche Karriere als Investor zurück, die Obama seit langem ausschlachtet, um ihn mehr...

  • Rheinische Post: Romney bleibt vage Düsseldorf (ots) - Kommentar von Frank Herrmann Hat Mitt Romney seine Chance nun genutzt? Ist er den Amerikanern sympathischer geworden? Hat er sein inhaltliches Profil schärfen können? Unterm Strich sind die Wähler kaum klüger, als sie es vor dem republikanischen Parteikonvent in Tampa waren. Wie ein Präsident Romney die ersehnte Wirtschaftswende herbeiführen will, das wissen sie immer noch nicht. Gewiss, der Kandidat hat sich weichgezeichnet, durchaus gekonnt. Geschickt hat der Herausforderer die Wechselwähler umgarnt, die mehr...

  • Rheinische Post: Bleifrei jagen? Düsseldorf (ots) - Kommentar von Thorsten Breitkopf Es ist gut, dass sich NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) um die Vergiftung von Feld und Flur durch Blei Sorgen macht. Es besteht kein Zweifel, Blei soll nicht unnötig in die Umwelt gelangen. Doch es stellt sich die Frage nach der Verhältnismäßigkeit eines Verbots von Bleimunition. Die Menge an Blei, die bei der Jagd in die Natur gelangt, ist extrem gering verglichen mit dem, was durch industrielle Abfälle oder Mineraldünger ausgebracht wird. Remmels Förster stehen zudem mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Sicherheitspartnerschaft/Islamische Verbände Osnabrück (ots) - Missglückte Kampagne Die Idee ist richtig, die Ausführung nicht gelungen. Daher wäre es hilfreich, wenn das Bundesinnenministerium die missglückte Werbekampagne für die Beratungsstelle Radikalisierung stoppte und bald erneut mit den abgesprungenen muslimischen Verbänden spräche. Denn wenn der Einsatz von Plakaten, Anzeigen und Online-Auftritten die Zielgruppe nicht erreicht, hat er seinen Sinn verfehlt. Merkwürdig nur, dass die Verbände nicht schon früher die Kampagne kritisiert haben. Generell handelt mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht