(Registrieren)

Weser-Kurier: Kommentar über den Rentenbeitrag

Geschrieben am 29-08-2012

Bremen (ots) - 2013 wird ein neuer Bundestag bestimmt. Nett, wenn
dann auch rechtzeitig zu Beginn des Wahljahres der Rentenbeitrag
sinkt. Innerhalb der Regierung ist es vor allem die FDP, die auf
einen positiven Effekt bei den Wählern hofft. Aber das Kalkül geht
zumindest derzeit nicht auf: Eine Mehrheit von 80 Prozent der Bürger
hält nichts von der geplanten Senkung. Und auch in den Reihen der
CDU-regierten Länder formiert sich Widerstand. Zu Recht, denn eine
derartig hohe Senkung um 0,6 oder gar 0,7 Prozentpunkte - Genaues
wird erst im Spätherbst noch einmal öffentlichkeitswirksam verkündet
- ist nicht nachvollziehbar. Die Regierung argumentiert, dass nach
dem derzeitigen Mechanismus der Beitrag ohnehin gesenkt werden muss,
weil das Finanzpolster der Rentenversicherung bald auf mehr als das
1,5-fache einer Monatsausgabe steigt. Das stimmt zwar, aber erstens
könnte der Satz auch weniger stark sinken - ohne dass der Mechanismus
verletzt würde. Und zweitens könnte die Höchst-Reserve auch per
Gesetz von 1,5 auf 2 Monatsreserven erhöht werden. Die
Rentenversicherer nehmen mal mehr, mal weniger Geld ein. Genau
deswegen gibt es die Reserve, die diese Schwankungen ausgleichen
soll. Es ist wenig hilfreich, diesen Jo-Jo-Effekt noch zu verstärken.
Aber das tut die Regierung mit ihrem Vorhaben. In den nächsten Jahren
sind deutliche Beitragssteigerungen prognostiziert - mit einer
deutlichen Senkung fielen diese noch stärker aus. Was sagen dann
diejenigen, die jetzt so vehement für niedrigere Sätze trommeln?
Steuersenkungen von heute sind Steuererhöhungen von morgen - das
gehört inzwischen fast zum Allgemeinwissen. Ähnliches gilt aber auch
für die Sozialbeiträge. Zudem steht die Rentenpolitik vor einigen
Herausforderungen. Die Koalition hat Vorsorge gegen die wachsende
Altersarmut zu treffen. Reformen sind nötig bei den
Erwerbsminderungsrenten. Die Rente mit 67 ist mit diversen Programmen
zu flankieren. Das alles muss finanziert werden - sei es über Steuern
oder Abgaben.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

414363

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Gefahren durch Blindgänger Düsseldorf (ots) - Welche enormen Schäden ein einziger Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg anrichten kann, hat die kontrollierte Sprengung der Fliegerbombe in München gezeigt. Mindestens 17 Häuser sind schwer beschädigt, zwei drohen einzustürzen, ganze Straßenzüge sind verwüstet. Dass es keine Verletzten oder sogar Toten gegeben hat, ist nur dem Umstand zu verdanken, dass der Bereich um den Fundort evakuiert worden ist. Doch gerade die weiträumigen Sperrungen rufen bei vielen Anwohnern oft Unverständnis hervor. Besonders im Ruhrgebiet, mehr...

  • Rheinische Post: Bafög-Not ist groß Düsseldorf (ots) - Spätestens übernächste Woche, wenn dem NRW-Landtag der Etat für 2013 vorliegt, wird sich zeigen, ob Wissenschaftsministerin Svenja Schulze ihre vollmundigen Zusagen in Sachen Bafög-Zahlungen auch einhalten kann. Dass bei den Studentenwerken, die für die Anträge zuständig sind, die Personaldecke zu kurz ist, ist längst bekannt. Schon im März hatte sich die SPD-Ministerin deswegen mit Vertretern der Studentenwerke zu Krisengesprächen getroffen. Geschehen ist seither offenbar nicht viel, denn nicht ohne Grund gibt mehr...

  • Rheinische Post: Romneys Weltsicht Düsseldorf (ots) - Man kann nur hoffen, dass Papier bleibt, was einige von Mitt Romneys Beratern als außenpolitisches Programm des Kandidaten formuliert haben. Der Welt stünden sonst im Falle von Romneys Wahl ins Weiße Haus wohl turbulente Jahre bevor. Die neue Bescheidenheit der USA wäre passé, würde alten Muskelspielen à la George W. Bush weichen. Darauf läuft zumindest Romneys Rhetorik hinaus, die im Kern auf einer simplen These beruht: Amerika ist einzigartig, das Land der Freien. Deshalb muss Amerika auch im 21. Jahrhundert mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Chinareise/Merkel Osnabrück (ots) - Merkels Mission Schon die vielköpfige Delegation zeigt: Angela Merkel besucht nicht irgendein Land. Gleich sieben Minister, zwei Staatssekretäre und mehr als ein Dutzend führende Unternehmer begleiten die Bundeskanzlerin nach China. Deutlicher kann man nicht machen, welche große Bedeutung der Volksrepublik in der Bundeshauptstadt beigemessen wird. Mit gutem Grund, denn China ist einer der wichtigsten Märkte der Exportnation Deutschland. Auffällig wenig ist indessen aktuell von der Missachtung der Menschenrechte mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Griechenland/ Pro-Europa-Botschaften Osnabrück (ots) - Umschalten auf Offensive Probleme auszusitzen - das hat Angela Merkel bei Helmut Kohl abgeguckt. Das Prinzip Wurschtigkeit funktioniert allerdings nicht immer. Die Stammtischbrüder der CSU hat die Kanzlerin entschieden zu lange hetzen lassen. Aber jetzt ist Schluss. Der Christsoziale Seehofer muss seine Kettenhunde zurückpfeifen. Die waren mit immer böserem Anti-Europa-Gebell auf Stimmenfang gegangen - die blanke Angst vor Machtverlust in Bayern hat ihnen den Blick auf den Stimmungswandel im Bund vernebelt. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht