(Registrieren)

Westdeutsche Zeitung: Outlet-Center/Landesplanung NRW = Von Frank Uferkamp

Geschrieben am 27-08-2012

Düsseldorf (ots) - Die Remscheider sind sauer auf Düsseldorf, sie
fühlen sich von der Landesregierung ausgebremst. Mit einem
Design-Outlet-Center will die Mehrheit im Stadtrat lukrative
Einkaufsmöglichkeiten vor Ort schaffen und so einer gebeutelten Stadt
einen neuen Impuls geben. Die Ochtruper jubeln hingegen, dort
eröffnet in dieser Woche das einzige Outlet-Center in NRW nach
zweijähriger Umbauzeit. Man muss kein Prophet sein, um ihm eine gute
Zukunft vorherzusagen. Die Remscheider gucken in die Röhre. Sie haben
vielleicht den ein oder anderen eigenen Fehler gemacht. Vor allem
aber haben sich die politischen Vorzeichen geändert.

Schon die ehemalige schwarz-gelbe Landesregierung sah den Drang
des großflächigen Einzelhandels auf die grüne Wiese skeptisch und
versuchte, mit Erlassen gegenzusteuern. Das Beispiel für den
planerischen Sündenfall war dabei immer das Centro in Oberhausen:
Dort laufen die Geschäfte in der großen Mall vor den Toren der Stadt
ganz ordentlich, die Innenstadt ist freilich längst verwaist. SPD und
Grüne wollen nun gegensteuern und eigentlich nur noch Möbelhäuser und
Baumärkte auf der grünen Wiese erlauben.

Das ist gut gemeint, steht aber in harter Konkurrenz zur Realität.
Denn im nahen Holland boomt das Outlet-Center in Roermond vor allem
dank der deutschen Kunden, die gerne das Shoppen ohne Grenzen in
Anspruch nehmen. Sie lassen sich nicht mehr vorschreiben, wo sie
einkaufen gehen. Sie fahren dahin, wo sie das vermeintlich beste
Angebot vermuten.

Einen Wildwuchs darf es gleichwohl nicht geben. Richtig sind
Bestrebungen, Neuansiedlungen bevorzugt in den Innenstädten
zuzulassen oder dort, wo in Gewerbegebieten Flächen wieder frei
werden. Das muss weiterhin möglich sein. Und auch das Remscheider
Projekt verdient eine wohlwollende Prüfung. Es hat eine lange
Vorgeschichte; dass sich inzwischen die politischen Prioritäten
geändert haben, darf nicht zum Nachteil ausgelegt werden.

Bei der Abwägung zwischen planerischen Vorgaben und lokalem
Begehren werden wohl am Ende die Gerichte entscheiden. Der
Verbraucher wird es registrieren und zum nächsten Einkauf das nächste
Shoppingcenter ansteuern.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de
www.wz-newsline.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

413872

weitere Artikel:
  • Weser-Kurier: Kommentar zur Blackbox im Auto Bremen (ots) - Was für viele Polizeiwagen, Rettungsfahrzeuge oder Großspeditionen längst üblich ist, wollen Verkehrsexperten in Berlin und Brüssel jetzt auch für private Autos zur Pflicht machen. Mit einer Blackbox gingen nämlich die Unfälle zurück. Der gemeine Autofahrer fahre angepasster, wenn er wisse, dass ein Unfalldatenspeicher unter seinem Sitz mitschreibt. Alle Fraktionen im Petitionsausschuss des Bundestages fanden die Idee super und reichten den Vorschlag gleich zuständigkeitshalber an die Kollegen des EU-Parlaments weiter. mehr...

  • Neues Deutschland: Grünen-Politikerin Rothe-Beinlich: Konsens in Thüringen gegen Anschläge auf Politiker-Büros Berlin (ots) - Die Thüringer Parlamentsgeschäftsführerin der Grünen, Astrid Rothe-Beinlich, sieht in den Anschlägen auf Politikerbüros einen Einschüchterungsversuch durch Rechtsradikale. "Nazis wollen zeigen, dass diejenigen, die sich gegen sie positionieren, damit rechnen müssen, angegriffen zu werden", sagte sie der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland". Zudem warnte Rothe-Beinlich, die auch Mitglied im Bundesvorstand der Grünen ist, vor den Folgen: "Viele Vermieter wissen nicht, ob sie auch in Zukunft das Risiko mehr...

  • "DER STANDARD"-Kommentar: "Wie die ÖVP ihr Gesicht verliert" von Conrad Seidl Eine Volksabstimmung zur Wehrpflicht kann sich die Partei nicht leisten (ET 28.08.2012) Wien (ots) - Es gibt viele und gute Argumente für die Abschaffung der Wehrpflicht - sie sind derzeit in der SPÖ mehrheitsfähig. Es gibt auch ähnlich viele und ähnlich gute Argumente, die Wehrpflicht beizubehalten - in der ÖVP_folgt man eher diesen. Und zwar immer dann besonders gerne, wenn sich das Bundesheer wieder einmal bei einem Hilfseinsatz bewährt hat. Für die Abhaltung einer Volksabstimmung über die Wehrpflicht gibt es viel weniger mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt und der Kritik an seinen Aussagen zu Griechenland Stuttgart (ots) - Eines zeigt der Fall Dobrindt deutlich: Im politischen Berlin liegen die Nerven blank. Auf andere Ansichten, auf einen Wettbewerb der Ideen, auf Alternativen in der Alternativlosigkeit soll verzichtet werden. Nur: Andere Meinungen machen Demokratie aus. Sie sind sogar ein Auftrag, den die Mutter und Väter des Grundgesetzes den Deutschen in ihre Verfassung geschrieben haben: In einem Wettstreit der Meinungen sollen Lösungen für die Probleme und Nöte Deutschlands gefunden werden. Wer das mit genervtem Gelaber als Reaktion mehr...

  • Trierischer Volksfreund: Mehr Kontrollen bei der Organspende - Leitartikel, Trierischer Volksfreund, 28.08.2012 Trier (ots) - Vertrauen ist der Anfang von Allem. Mit diesem Slogan warb ein großes deutsches Geldinstitut einst um Kundschaft. Das Motto lässt sich zweifellos auch auf die gegenwärtige Situation im Zuge der jüngsten Transplantations-Skandale übertragen. Wohl den allermeisten Menschen fehlt schlicht das Vertrauen, in eine Organspende einzuwilligen, weil ein paar schwarze Schafe in der Ärzteschaft damit offenkundig persönliche Geschäfte zu ihrem finanziellen Vorteil gemacht haben. Die Brisanz dieser Misere - immerhin warten tausende mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht