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Trierischer Volksfreund: Finanzielle Lage Griechenlands - Leitartikel Trierischer Volksfreund, 25.08.2012

Geschrieben am 24-08-2012

Trier (ots) - Alternativlos ist Angela Merkels
Griechenland-Politik nicht. Fast täglich werden ihr Varianten
angeboten. Die eine, von links, lautet, man solle dem Land neue
Hilfen zu geben, mindestens einen Zeitaufschub. Die andere, aus den
eigenen Reihen besagt, dass man das Land zur Drachme zurücktreiben
soll. Doch mit heißen Herzen und losen Zungen lässt sich diese Krise
nicht lösen. Philipp Rösler, Markus Söder und Volker Kauder sollten
aufhören, der Kanzlerin in den Rücken zu fallen. Vorerst ist ihr
Versuch, eine Balance aus Hilfen und Druck aufrecht zu halten, genau
richtig. Selbst Frankreichs Francois Hollande ist jetzt auf diese
Linie eingeschwenkt. Mehr als einen freundlichen Empfang und die
Vertröstung darauf, dass man den Prüfbericht der Troika Ende
September abwarten müsse, konnte Griechenlands Premier Antonis
Samaras deshalb am Freitag in Berlin nicht erwarten.

Griechenland muss, wenn irgend möglich, im Euro bleiben, weil das
Scheitern ein Fanal für die Schwäche der Währung wäre. Und weil
Europa nur funktioniert, wenn es sich als Gemeinschaft auch in der
Not versteht. Das ist das eine Ziel, das Merkel anders als andere
Koalitionspolitiker gestern noch einmal wohltuend deutlich formuliert
hat. Das zweite: Der Druck auf Athen, Wirtschaft, Sozialsysteme und
Staat grundlegend zu reformieren, darf nicht weggenommen werden.
Blankoschecks würden auf Dauer niemandem helfen, am wenigsten den
Griechen. Und die Bevölkerung in Deutschland würde sie nicht
akzeptieren.

Bisher hat Merkel die Griechenland-Krise gut gemanagt. Gelöst hat
sie sie nicht. Und es wäre sicher auch besser gewesen, wenn sie ihre
Linie einmal der griechischen Öffentlichkeit direkt erklärt hätte.
Kein einziger Besuch seit der Krise in Athen, nur ein einziges
Interview für griechische Medien, das ist beschämend wenig. Die
Menschen dort haben es nicht leicht. Jetzt ist es fast zu spät, um
das noch zu korrigieren.

Ob Griechenland es schafft, ist noch nicht ausgemacht. Skepsis ist
angebracht, Wohlwollen aber auch. Der Sachstandsbericht der Troika
Ende September ist die nächste Hürde, ebenso die Verabschiedung des
neuen Sparpakets der Regierung Samaras. Im Oktober muss Angela Merkel
und letztlich auch der Bundestag dann entscheiden, ob der Daumen für
Griechenland zunächst weiter oben bleibt oder ob er sich senkt. Ob
und wie viel Zeit, Geduld und vielleicht sogar Geld es noch einmal
gibt. Dann ist die Stunde der Wahrheit.



Pressekontakt:
Trierischer Volksfreund
Thomas Zeller
Telefon: 0651-7199-544
t.zeller@volksfreund.de


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