(Registrieren)

Weser-Kurier: Kommentar zur Förderung der Ökoenergie

Geschrieben am 14-08-2012

Bremen (ots) - Für die Freunde von Sonnen- und Windenergie kommt
es gerade knüppeldick: Erst fordert die FDP eine Abschaffung der
Ökoenergie-Förderung, dann will EU-Energiekommissar Günther Oettinger
die Umlage für erneuerbare Energien deckeln, und schließlich kündigt
die Textilbranche eine Klage gegen die die milliardenschweren
Subventionen an. Der Grund für all den Frust: Die Belastungen für die
Verbraucher sind in der Vergangenheit enorm gestiegen - und sie
werden weiter steigen, wenn nichts passiert. Zunächst einmal: Die
Umstellung der Energieversorgung auf alternative Quellen ist eine
Mammutaufgabe. Und sie kann ohne Subventionen für neue Technologien
nicht funktionieren. Der Markt allein richtet es nicht. Doch das
System stößt nun an seine Grenzen. Und an dieser Entwicklung sind
diejenigen, die jetzt am lautesten schreien, nicht schuldlos. Denn
zum einen hat die massive Ausweitung der Ausnahmefälle, die von der
Umlage befreit werden, die Menge der Einzahler schrumpfen lassen. Die
Folge: Weniger Schultern - insbesondere die der Privatverbraucher und
kleinerer Unternehmen - müssen immer größere Lasten tragen. Zum
anderen wird ein Paradoxon immer deutlicher: Die dank des massiven
Ausbaus der erneuerbaren Energien sinkenden Strompreise lassen die
Umlage nach oben schnellen. Die Ökoenergie wird somit zum Opfer ihres
eigenen Erfolges. Daraus allerdings die Forderung nach einem Ende des
Erneuerbare-Energien-Gesetzes abzuleiten, wie es die FDP tut, ist
Unsinn. Es muss vielmehr reformiert und weiterentwickelt werden. Und
da kann sich Schwarz-Gelb gleich an die Arbeit machen: Die Liste der
von der Umlage befreiten Unternehmen muss zusammengestrichen werden;
nur wirklich im internationalen Wettbewerb stehende Unternehmen
energieintensiver Branchen gehören darauf. Außerdem müssen die
Stromkonzerne die sinkenden Einkaufspreise endlich an die Verbraucher
weitergeben - eine alte Forderung, doch nie durchgesetzt. Die
Koalition hat die Energiewende als eines ihrer größten Projekte
bezeichnet. Dann sollte sie etwas dafür tun, dass sie bezahlbar
bleibt und die Akzeptanz nicht schwindet.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

411749

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu Ökostrom-Umlage / Protest der Textilbranche Osnabrück (ots) - Nicht zum Nulltarif Man reibt sich die Augen: Es ist verwunderlich, welche Akteure gerade geschwind eine Allianz schmieden, um die Axt an die Ökoenergie-Umlage zu legen. Nicht nur Brüssel in Person von EU-Energiekommissar Günther Oettinger, auch die Industrie und die Liberalen mischen kräftig mit. Eines sollten sie beim verbalen Holzen indes nicht vergessen: Die EEG-Umlage ist eine entscheidende Stütze zur Finanzierung der Energiewende. Sie geriete ins Wanken, wenn dieser Pfeiler fällt. Schon jetzt sind die mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Bologna Osnabrück (ots) - Vernichtende Bilanz Es verdient Lob, dass die Professoren endlich laut gegen eine Hochschulreform aufmucken, die Fächer und Lebensläufe stumpf über einen Kamm schert. Schneller, internationaler, besser, das war das große Ziel des europäischen Bologna-Prozesses zur Angleichung der Abschlüsse. Es wurde nur zu einem kleinen Teil erreicht. Die Zehn-Jahres-Bilanz der deutschen Hochschulrektoren fällt zu Recht vernichtend aus. Das größte Problem ist und bleibt das Einheitsmodell, das einer erfolgreichen Hochschultradition mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Ägypten Osnabrück (ots) - Erneut unterschätzt Langsam wird deutlich, dass dem ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi ein echter Coup gelungen ist. Als er führende Militärs absetzte, hielten alle den Atem an: Würden die Generäle es hinnehmen? Und als Mursi sich neue verfassungsmäßige Rechte zusprach, kamen ebenfalls Zweifel auf: Will er die Demokratie fördern oder eher sich selbst? Jetzt sieht es so aus, als habe die Welt das Land am Nil wie schon vor dem Arabischen Frühling erneut unterschätzt. Das Militär fügt sich in die neue mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Bologna schränkt Studenten ein - Leitartikel Leutkirch (ots) - Auf dem Papier klingen die Ziele der Bologna-Erklärung vielversprechend. Ein einheitlicher europäischer Hochschulraum soll die Mobilität fördern, die internationale Wettbewerbsfähigkeit erhöhen und den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern. Vor zehn Jahren wurden deshalb die Bachelor- und Masterstudiengänge eingeführt. Doch die Realität an deutschen Hochschulen weicht nach wie vor stark von den Vorsätzen ab. Stichwort Mobilität: Studenten wird gerne mal geraten, erst nach dem Bachelor-Studium ins Ausland zu gehen, mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Mehr Sicherheit Zur Belastung der Polizei Cottbus (ots) - Die Frage muss gestellt werden: Was ist einer Gesellschaft die Arbeit jener wert, die sich für sie im besonderen Maße einsetzen? Ob Krankenschwester oder Polizist, sie leiden nicht nur darunter, dass ihnen Anerkennung vielfach versagt bleibt. Sondern auch, dass ihre Belastung steigt, die Bezahlung aber nicht. Da läuft etwas falsch. Die Polizei, Dein Freund und Helfer. Dass die Beamten das alte Motto auch ausfüllen können, wird zusehends schwieriger. Denn in den letzten Jahren haben Bund und Länder hier massive Einsparungen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht