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General-Anzeiger: Kommentar zu schärferen Kontrolle bei der Vergabe von Spenderorganen

Geschrieben am 09-08-2012

Bonn (ots) - Kontrolle unerlässlich

Von Kai Pfundt

Der Schaden ist da. Jetzt geht es für die Mediziner darum,
verloren gegangenes Vertrauen zurück zu gewinnen - im Interesse ihrer
Patienten wie auch im Interesse ihres Berufsstandes. Die Beschlüsse,
die Ärztevertreter gestern als Reaktion auf die mutmaßlichen
Manipulationen bei der Vergabe von Spenderorganen in Göttingen und
Regensburg verkündeten, weisen dafür in die richtige Richtung. Die
Vorschläge zeigen aber auch eine gewisse Vertrauensseligkeit bei der
bisherigen Praxis - als seien Mediziner gegen materielle Anfechtungen
immun. Das Mehraugenprinzip, das Ärztepräsident Montgomery für die
Kontrolle der Organvergabe ankündigte, ist für jede Tankstellenkasse
längst selbstverständlich. Dass ein solch simples Verfahren in einem
Bereich, bei dem es für viele Patienten um Leben oder Tod geht und
für die beteiligten Mediziner um hohe Honorarsummen, erst jetzt
eingeführt werden soll, belegt ein fatales Versagen der ärztlichen
Selbstkontrolle. Ein solches Versagen darf sich nicht wiederholen.
Das gilt insbesondere für das umstrittene beschleunigte Verfahren bei
der Organvergabe, das bislang für Manipulationen zu anfällig ist -
auch wenn kein finanzielles Interesse dahinter steht. Die Kriterien,
wann dieses Verfahren für ein Spenderorgan greift, müssen klarer
gefasst und selbstverständlich muss die Vergabe unabhängig überwacht
werden. Ärzte scheuen Bürokratie wie der Teufel das Weihwasser. Wenn
es um nicht weniger als die physische Existenz von Menschen geht, ist
Kontrolle und Überwachung aber unerlässlich.



Pressekontakt:
General-Anzeiger
Kai Pfundt
Telefon: 0228 / 66 88 442
k.pfundt@ga-bonn.de


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