(Registrieren)

Allg. Zeitung Mainz: Wer A sagt... / Kommentar zur Homo-Ehe

Geschrieben am 07-08-2012

Mainz (ots) - Wer A sagt, muss auch B sagen. Dass dieser Grundsatz
auch für die Gleichstellung homosexueller Lebensgemeinschaften mit
der Ehe gilt, hat das Bundesverfassungsgericht bereits zweimal
bekräftigt. Vor zwei Jahren haben die Karlsruher Richter die
Ungleichbehandlung bei der Erbschaftssteuer gekippt, und erst vor
einer Woche haben sie Beamten in Homo-Ehen Anspruch auf den
sogenannten Familienzuschlag zugesprochen. In beiden Urteilen haben
die Verfassungsrichter klargestellt, dass der besondere Schutz der
Ehe, der in Artikel 6 unserer Verfassung verbrieft ist, nicht den
Gleichbehandlungsgrundsatz in Artikel 3 auszuhebeln vermag. Strittig
ist also nicht, ob über kurz oder lang Lebenspartnern in Homo-Ehen
auch der Steuervorteil des Splittings zugesprochen wird. Gestritten
wird allein, ob die schwarz-gelbe Bundesregierung diese
unausweichliche Konsequenz aus der Gleichbehandlung homosexueller
Lebensgemeinschaften freiwillig umsetzt, oder sich - mal wieder - vom
Verfassungsgericht dazu zwingen lässt. Politisch betrachtet ist es
absolut legitim, wenn die Mehrheiten von CDU und CSU ausgewiesen
konservative Positionen nicht eher aufgeben wollen als nötig.
Überzeugend ist das allerdings nicht. Zumindest nicht, wenn man die
moralische Gleichstellung dieser Lebensgemeinschaften mit der Ehe
akzeptiert, ihre materielle jedoch nicht. Anderes mag für die
katholische Kirche gelten. Als Glaubensgemeinschaft muss sie ihre
Wertmaßstäbe natürlich nicht nach der Gesetzeslage ausrichten. Auf
das heikle Momentum, dass es wohl kaum eine Institution gibt, in
deren Reihen sich so viele Homosexuelle finden wie unter ihren
Priestern, muss sie sich trotzdem hinweisen lassen.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Werner Wenzel
Newsmanager
Telefon: 06131/485980
desk-zentral@vrm.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

410519

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: zu gleichgeschlechtlichen Partnerschaften Halle (ots) - Bemerkenswert! Aber vielleicht kann die Familienministerin ja auch nur lesen - wie die Gruppe von CDU-Abgeordneten, die das auch fordert. Ihre Lektüre: Ein Urteil, mit dem das Bundesverfassungsgericht gerade die Verweigerung des beamtenrechtlichen Familienzuschlags für gleichgeschlechtliche Partnerschaften kassiert hat. Das Grundgesetz verbiete einen "gleichheitswidrigen Begünstigungsausschluss", heißt es da, bei dem ein Personenkreis dem anderen vorgezogen werde. Unterscheidet sich in dieser Verfassungsperspektive das mehr...

  • Ostsee-Zeitung: Kommentar zum Steuer-Splitting für Homo-Paare Rostock (ots) - Hurra, die Bundesfamilienministerin steht tatsächlich einmal an der Spitze des politischen Realismus. In Sachen gleichgestellter Lebenspartnerschaften ist Kristina Schröder Teil des Fortschritts. Üblicherweise, siehe Betreuungsgeld oder Frauenquote, ist die junge CDU-Frontfrau Teil des Denkens von gestern und damit ein ärgerlicher Problemfall. Von einer politisch veränderten Ehe-Rechtslage bleibt die Bundesrepublik dennoch weit entfernt. Viele Ehen sind steuerliche Besserstellungs-Oasen geworden -, ohne Kinder aber mehr...

  • Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Gabriels Euro-Plänen Rostock (ots) - Es ist dem SPD-Chef Sigmar Gabriel hoch anzurechnen, dass er versucht, Euro und Demokratie zu "versöhnen". Doch sein aktueller Vorschlag einer gemeinschaftlichen Schuldenhaftung in Europa und deren Legitimierung durch eine Volksabstimmung ist so weit weg von den Hoffnungen der Bevölkerung wie Honolulu vom Mecklenburger Schaalsee. Nicht allein weil Gabriel nicht mit dem Prinzip bricht, dass Staaten für die Risiken der Banken haften. Die Mehrheit der Deutschen denkt gar nicht daran, den Wohlstand ihres Landes für mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zur Organspende Halle (ots) - Um Vertrauen (wieder) zu gewinnen und damit die Spendenbereitschaft signifikant zu erhöhen, ist ein Neuanfang nötig, eine komplette Neuordnung des Systems. Der Bundestag muss einen transparenten Rechtsrahmen für die Zuteilung von Organen setzen, die Organisation der Transplantationen und die Vermittlung müssen öffentlich-rechtliche Körperschaften übernehmen, die direkt der Kontrolle des Parlamentes unterstehen. Ein Gipfel mit allen beteiligten Institutionen, wie er jetzt von Gesundheitsminister Bahr geplant ist, mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Streit um Steuervorteile für schwule Paare Konsequent PETER JANSEN Bielefeld (ots) - Die beabsichtigte Gleichstellung von homo- und heterosexuellen Paaren im Steuerrecht ist konsequent. Mit dem Institut der eingetragenen Partnerschaft hat der Gesetzgeber akzeptiert, dass nicht nur Mann und Frau in einer Ehe, sondern auch zwei Männer oder zwei Frauen in einer auf Dauer angelegten Zweierbeziehung füreinander eintreten und Verantwortung übernehmen. Wenn der Staat es für sinnvoll hält, Eheleute steuerlich besserzustellen als Ledige, dann muss er das Steuerprivileg auch Menschen in einer eingetragenen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht