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Neues Deutschland: Die CSU und Griechenland

Geschrieben am 05-08-2012

Berlin (ots) - Griechen raus aus dem Euro! Jetzt muss Härte
gezeigt werden! So meldete sich der bayerische Finanzminister Markus
Söder (CSU) am Wochenende aus New York knatternd zu Wort. An der
Krise Griechenlands seien nur die Griechen schuld, sagte Söder. Was
denkt der sich? Fernab von Rationalität und Argumenten hetzt er den
deutschen Kleinbürger auf. Peinlich. Fakt ist doch, dass ein Austritt
Griechenlands aus der Eurozone große Gefahren birgt und überdies dann
noch weniger klar ist, ob Griechenland das geliehene Geld wird
zurückzahlen können. Aber noch viel wichtiger ist, dass die Art und
Weise, wie Söder agitiert, eher dazu geeignet ist, Zwist und
Zwietracht in der EU zu nähren, wo Solidarität und Gemeinsamkeit
gefragt sind. Und während Griechenland ein weiteres Mal hart an der
Staatspleite entlang schrammt, beweisen die Behörden dort
EU-kompatiblen Aktionismus und internieren Bürgerkriegsflüchtlinge
und Asylsuchende, die keine Papiere haben, illegalisiert leben. Der
Druck von außen wird auf die Schwächsten im Inneren durchgereicht.
Die Orte, an denen sie eingesperrt werden, heißen übersetzt
»Geschlossene Gastfreundschaftszentren«. Orwell grüßt herzlich.
Markus Söder sollte auf seiner nächsten Reise so einen Ort besuchen.
Vielleicht geht ihm dann ein Licht auf, in welchem Kontext seine
Äußerungen zu sehen sind. Die Krise betrifft nicht allein die
südeuropäischen Staaten, sondern ist ein internationales Problem, das
nicht mit nationalem Geknarze und harter Hand gelöst werden kann.



Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1715


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