(Registrieren)

FT: Flensburger Tageblatt

Geschrieben am 31-07-2012

Flensburg (ots) - Eine Staatsfinanzierung über die Notenbank ist
ein unkalkulierbares finanzielles Risiko, mit dem das eigentliche
Problem nicht gelöst wird. Im Gegenteil. Staaten, deren Ausgaben
permanent höher sind als ihre Einnahmen, müssten sich geradezu
eingeladen fühlen, ihre Reformbemühungen schleifen zu lassen und so
weiter zu wirtschaften, wie sie es seit Jahrzehnten getan haben. Und
die Politiker der Problemstaaten könnten mit Blick auf ihre eigene
Arbeitsplatzsicherheit bequem weiter den Weg des geringsten
Widerstands gehen, wenn die Schulden über den Umweg der Notenbank in
der Eurozone sozialisiert werden - womit zugleich für finanziell
potente Staaten wie Deutschland das Risiko einer möglichen
Staatspleite dramatisch steigt. Mindestens ebenso schwer aber wie
die unmittelbaren Folgen einer Staatsfinanzierung durch die
Notenbank wiegt das Kalkül, die EZB zu einer politikhörigen
Institution zu degradieren. Die EZB wurde bei Einführung der
Währungsunion nach dem Vorbild der Deutschen Bundesbank gegründet,
die erst durch die politische Unabhängigkeit ihrer Kernaufgabe,
nämlich der Wahrung der Geldwertstabilität, über Jahrzehnte hinweg
nachkommen konnte und so zu einem Mythos wurde. Damit sollte - im
Gegensatz zu vielen anderen europäischen Nachbarländern - vor allem
eines verhindert werden: Dass die Politik die Hoheit über die
Notenpresse erlangt und die größte aller
Geldvernichtungsmaschinerien - die Inflation - anheizt. Genau diese
Gefahr aber wird bei dem jetzt diskutierten Modell zur
Euro-Rettung wohl kalkuliert heraufbeschworen. Für den kurzfristigen
Effekt sollen langfristige Wohlstandsverluste in Kauf genommen
werden. Setzt sich dieser Plan durch, dann heißt die Frage nicht
länger: Ist Europa noch zu retten? Dann gilt: Rette sich, wer kann!



Pressekontakt:
Flensburger Tageblatt
Stephan Richter
Telefon: 0461 808-0
redaktion@shz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

409347

weitere Artikel:
  • Weser-Kurier: Über den SPD-Politiker Kurt Beck schreibt der "Weser-Kurier" in seiner Ausgabe vom 1. August: Bremen (ots) - Nein, das ist nicht Mainz wie es singt und lacht. In der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt spielt sich derzeit ein Drama ab, wie man es alle paar Jahre wieder in der deutschen Politik erlebt: Ein lange Jahre hoch geschätzter Politiker verliert Zug um Zug an Anerkennung, Respekt und Würde, weil er den richtigen Zeitpunkt für seinen Abgang verpasst hat. Kurt Biedenkopf in Sachsen, Dieter Althaus in Thüringen, Edmund Stoiber in Bayern oder auch Helmut Kohl, der nicht rechtzeitig für Wolfgang Schäuble Platz machte, mehr...

  • Weser-Kurier: Über die Beobachtung eines niedersächsischen Grünen-Politikers durch den Verfassungsschutz schreibt der "Weser-Kurier" in seiner Ausgabe vom 1. August: Bremen (ots) - Man kann sicher trefflich darüber streiten, ob sich die Bundesländer jeweils noch einen Verfassungsschutz leisten sollen. Natürlich gilt es, gefährliche Feinde von Freiheit und Demokratie frühzeitig zu erkennen und auch entschieden zu bekämpfen. Aber dann muss dies auch tatsächlich geschehen, dann dürfen die Schlapphüte nicht wegsehen oder auf ihren Erkenntnissen sitzen bleiben. Im Aufspüren und bei der Verfolgung des rechten Terrornetzwerkes NSU jedenfalls haben die Verfassungsschutzämter in Bund und Ländern schwer mehr...

  • Neues Deutschland: Klage gegen Berliner Flugrouten abgewiesen Berlin (ots) - Das Bundesverwaltungsgericht hat für den Hauptstadtflughafen BER und gegen seine Anwohner entschieden. Die hatten geklagt, weil sie sich von Flughafenplanern und Behörden getäuscht fühlen. Denn aus dem Planfeststellungsbeschluss - der Baugenehmigung für den BER - war nicht ersichtlich, dass die Flugzeuge tatsächlich auch über ihre Köpfe hinwegdonnern würden, obwohl die Planer im Brandenburger Infrastrukturministerium das bereits wussten. Die Bürger hatten also keine Chance, sich dagegen zu wehren, manche haben stattdessen mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Agentur Blue Card Zuwenig Lohn - Land erwartet keinen Effekt durch "Blue Card" Halle (ots) - Landesregierung und heimische Wirtschaft erwarten keine nennenswerten Effekte durch die ab heute geltende erleichterte Arbeitserlaubnis für Ausländer, die sogenannte "Blue Card". "Sachsen-Anhalt wie die neuen Länder generell sind da nicht das Ziel-Eins-Gebiet", sagte Landes-Arbeitsminister Norbert Bischoff (SPD) der Mitteldeutschen Zeitung (Mittwochausgabe). "Das Lohnniveau spricht eine deutliche Sprache, Spitzengehälter werden auch gut 20 Jahre nach der Einheit nun einmal eher in Bayern oder Baden-Württemberg gezahlt", mehr...

  • DER STANDARD-KOMMENTAR "Haiders Wünsche befriedigt" von Gerald John Ausgabe vom 1.8.2012 Wien (ots) - Hat Wolfgang Schüssel von den skandalösen Umtrieben zu seiner Regierungszeit gewusst? Aktives ÖVP-Personal quittiert diese Frage meist mit Entrüstung. Kein Wunder: Die meisten waren überzeugte Mitstreiter von Schwarz-Blau - stolz, das rote Joch abgeworfen zu haben. Wer nun am Denkmal des ersten VP-Kanzlers seit 30 Jahren rüttelt, stellt auch das eigene Selbstbild infrage. Widerspruch melden nur jene an, die sich nicht mit Schwarz-Blau identifizier(t)en. Schüssel habe nichts gewusst, wohl aber mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht