(Registrieren)

WAZ: Europäischer Hühnerhaufen. Kommentar von Thomas Wels

Geschrieben am 30-07-2012

Essen (ots) - Wäre die Anzahl der politischen Warn- und
Schreckensrufe in Sachen Euro ein Gradmesser für die Dringlichkeit,
nun etwas wirklich Durchschlagendes zu unternehmen, man käme nicht
umhin festzustellen: Die europäische Gemeinschaftswährung befindet
sich nach zwei Jahren Siechtum im Überlebenskampf, Tage zählen, um
das Ende abzuwenden. Ein Ende, das enormes Zerstörungspotenzial
beinhaltet, das Wohlstand in Europa vernichten kann. Aber keiner weiß
was Genaues: ob die Vielzahl der Wortmeldungen den Ernst der Lage
widerspiegeln oder lediglich interessengeleitet sind mit Blick auf
innenpolitische Landgewinnung; ob ein Austritt Griechenlands im
Dominoeffekt Spanien und Italien mitreißt; ob das alles orchestriert
ist, um die Deutschen von urdeutschen Positionen abzubringen und dem
neuerlichen Aufkaufen von Staatsanleihen durch die Europäische
Zentralbank zuzustimmen, womöglich endlich auch der
Vergemeinschaftung europäischer Schulden? Zur Erinnerung. Europa
steckt in einer Vertrauenskrise, weil alle Länder mehr Geld ausgeben
als sie haben; weil einige wie Spanien oder Italien Arbeitsmärkte und
Sozialsysteme nicht reformiert haben. Es wäre ein Wunder, wenn
aufgeregtes Flügelschlagen die Finanzmärkte beruhigen würde.
Hühnerhaufen wecken kein Vertrauen.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

409136

weitere Artikel:
  • WAZ: Eine Frage der Wertschätzung. Kommentar von Lars von der Gönna Essen (ots) - Schon wieder ist Essen in den Schlagzeilen, aber kein Lebensmittelskandal - ausnahmsweise. Oder doch ein Skandal? Ein Land kann seine Bauern nicht ernähren. Verkehrte Welt. War es der Geiz-ist-geil-Verbraucher? Die enthemmte Globalisierung? Der Preiskrieg der Discounter? Wenn das so einfach wäre mit der Schuldzuweisung. Aber wenn es unterbezahlten Bauern dieser Tage verlockender erscheint, ihre Milch auf Äcker zu sprühen als sie dem Endverbraucher einzuschenken, ist das eine Botschaft für sich. Sie sagt vor allem etwas mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Solar-Hersteller Sovello Halle (ots) - Es ist richtig, dass die sachsen-anhaltische Landesregierung Sovello kein frisches Geld gibt, wenn ein tragfähiges Sanierungskonzept fehlt. Doch als einer der größten Gläubiger zieht das Land reichlich spät die Notbremse. Es stellt sich die Frage, warum das Wirtschaftsministerium nicht eher reagiert hat. Die Konzepte wurden nicht erst gestern erarbeitet. Mit jedem Tag der verstreicht, wird eine Rettung des Unternehmens schwerer. Pressekontakt: Mitteldeutsche Zeitung Hartmut Augustin Telefon: 0345 565 4200 mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Russland Halle (ots) - Der Präsident weiß, dass er nicht mehr der Hoffnungsträger des Jahres 2000 ist, der das Chaos der Jelzin-Ära beseitigt. Die Gesellschaft hat sich gewandelt - die Mittelschicht tritt selbstbewusst auf. Junge Leute trauen den staatlichen Medien nicht mehr. Sie tauschen sich über bisher unzensierte soziale Netzwerke aus. Hinzu kommt, dass aufgrund der weltweiten Krise auch die Wirtschaft nicht mehr so boomt wie noch am Anfang des Jahrhunderts. Das alles könnte Putin gefährlich werden. Seine Maßnahmen sind Abwehrreflexe. mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung aus Frankfurt (Oder) schreibt zum Referendum in Rumänien: Frankfurt/Oder (ots) - Es bleibt ratsam, die Vorgänge in Bukarest weiter aufmerksam zu beobachten. Ponta hat jetzt zwar seine Niederlage eingeräumt, zugleich jedoch Basescu jede Legitimität als Staatspräsident abgesprochen. Was nur bedeuten kann: Die Schlammschlacht geht weiter. Vordergründig stehen sich hierbei zwei herausgehobene politische Figuren gegenüber, der wahre Konflikt aber tobt um die künftige Ausrichtung des Landes. Wobei auch die Frage eine Rolle spielt, wie weit sich das Land von seiner Vergangenheit und den alten mehr...

  • Allg. Zeitung Mainz: Holzhammer / Kommentar zu Junckers Zorn Mainz (ots) - Kaum weilt der Bundesfinanzminister im Urlaub auf Sylt, verliert sein wichtigster Gesprächspartner in Euroland, Jean-Claude Juncker, die Geduld mit der deutschen Politik. Dabei ist er nicht zimperlich, was naturgemäß zu ähnlich starken Worten bei denen führt, die Juncker aufs Korn nimmt. Wäre die Lage nicht so heikel, man könnte das Duell zwischen dem Eurogruppenchef und der CDU/CSU fast genießen. So aber fällt es schwer, Verständnis für den Zornesausbruch des Luxemburger Ministerpräsidenten aufzubringen. Warum, so mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht