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Weser-Kurier: Über den möglichen Panzerkauf Katars schreibt der "Weser-Kurier" in seiner Ausgabe vom 30. Juli:

Geschrieben am 29-07-2012

Bremen (ots) - Eigentlich ist es ein Grund zur Freude: "Made in
Germany" ist auch in Zeiten der europäischen Wirtschafts- und
Finanzkrise ein weltweites Gütesiegel. Doch beim Blick darauf, wer
nach welchen deutschen Waren ansteht, verebbt die Freude rasch: Erst
Indonesien, dann Saudi-Arabien und nun Katar - alle wollen Leopard-
2-Kampfpanzer kaufen, und sie wollen Massen davon. Noch eines ist den
drei Ländern gemeinsam: Menschenrechte werden von den Regierenden
dort regelmäßig mit Füßen getreten. Aus moralischen Gründen dürfte es
deshalb nur eine Antwort auf alle Kaufanfragen geben: Nein! Doch
erstens wussten schon die alten Römer, dass Geld nicht stinkt;
angesichts einer sich abzeichnenden Konjunkturdelle kommen
Milliardenaufträge für die deutsche Wirtschaft wie gerufen. Und
zweitens hat politische Realität viel zu selten etwas mit Realität zu
tun. Da geht's um globalen Einfluss - und überhaupt: Wenn die
Deutschen keine Panzer verkaufen wollen, freuen sich die
Waffenschmieden aus Großbritannien, Frankreich oder den Vereinigten
Staaten. So hat der Bundessicherheitsrat vor drei Jahren schon mal
der Lieferung von 36 Leopard-2-Panzern an Katar zugestimmt.
Wohlgemerkt: von 36. Nun sollen es aber bis zu 200 sein - da drängen
sich Fragen auf: Was macht ein Kleinstaat, der nicht einmal annähernd
so groß ist wie Schleswig-Holstein, mit so vielen Panzern? Will der
absolut regierende Scheich seine gerade mal 1,7 Millionen Untertanen
in Schach halten, sollte die arabische Revolution auf sein
Wüstenreich übergreifen? Oder ist der wahre Grund der
Syrien-Konflikt? Einiges spricht für Letzteres: Vom Emirat ist
bekannt, dass es die Rebellen in Syrien mit Waffen versorgt. Es
dürfte kein Zufall sein, dass die Kaufanfrage für die Leopard-Panzer
just zu dem Zeitpunkt bekannt wurde, an dem der Chef des
oppositionellen Syrischen Nationalrates befreundete Staaten aufrief,
die Rebellen mit schweren Waffen auszurüsten. Sollte diese Vermutung
zutreffen, geht es bei dem möglichen Panzergeschäft um den indirekten
Eintritt Deutschlands in die syrischen Kämpfe.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


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